Stabilisierung, Kursschwankungen

Die Ölpreise haben sich am Freitag nach kräftigen Kursschwankungen im Verlauf der ersten Handelswoche des Jahres vorerst stabilisiert.

05.01.2024 - 12:20:30

Ölpreise steigen leicht - Stabilisierung nach kräftigen Kursschwankungen

Seit dem frühen Handel konnten sich die Notierungen leicht in der Gewinnzone halten. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im März kostete gegen Mittag 77,85 US-Dollar. Das waren 26 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Februar stieg um 42 Cent auf 72,61 Dollar.

In den vergangenen Tagen gab es am Ölmarkt teilweise deutliche Kursbewegungen. Am Dienstag waren die Preise für Rohöl aus den USA und aus der Nordsee noch um jeweils mehrere Dollar je Barrel gefallen, während sie am Mittwoch mit einer ähnlich starken Bewegung wieder gestiegen waren. Auch am Donnerstag zeigten sich deutliche Preisschwankungen. Hintergrund ist die Sorge der Anleger vor einer Eskalation der Lage im Nahen Osten, nachdem ein Sprengstoffanschlag im Iran die Spannungen in der ölreichen Region verschärft hatte.

Zuletzt hat die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) den verheerenden Anschlag in der iranischen Stadt Kerman mit vielen 80 Toten für sich reklamiert. Der Anschlag ereignete sich inmitten gefährlicher Spannungen im Nahen Osten: Irans Erzfeind Israel führt Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen und ist mit vom Iran unterstützten Milizen wie der Hisbollah im Libanon konfrontiert. Einflussreiche Hardliner hatten am Mittwoch Israel für die Explosionen verantwortlich gemacht, was am Ölmarkt die Furcht vor einer Ausweitung des Kriegs schürte.

Rohstoffexpertin Barbara Lambrecht von der Commerzbank sieht derzeit generell Risiken auf der Angebotsseite als Preistreiber am Ölmarkt. Sie verwies neben den Spannungen im Nahen Osten auch auf eine "höhere Risikoprämie" durch einen Rückgang der Ölförderung in Libyen. Aufgrund von Protesten musste das größte Ölfeld des Opec-Mitglieds im Verlauf der Woche geschlossen werden. Expertin Lambrecht bezifferte den Förderausfall in Libyen mit 270 000 Barrel pro Tag.

@ dpa.de