IEA, Angebotsdefizit

Die Ölpreise haben am Donnerstag an ihre deutlichen Aufschläge vom Vortag angeknüpft.

14.03.2024 - 17:14:30

Ölpreise legen erneut merklich zu - IEA sieht Angebotsdefizit

Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai 85,23 US-Dollar. Das waren 1,20 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur April-Lieferung stieg um 1,40 Dollar auf 81,14 Dollar.

Die großen Ölförderländer Opec+ hatten Anfang März beschlossen, ihr Angebot weiter knappzuhalten. Die Senkung der Fördermenge soll demnach bis Mitte des Jahres fortgesetzt werden. Die Internationale Energieagentur (IEA) geht in ihrem Monatsbericht nun davon aus, dass diese Beschränkung sogar bis zum Ende des Jahres beibehalten werden. Sie sieht deshalb für 2024 ein Angebotsdefizit.

Die IEA erhöhte zudem die Prognosen für das Wachstum der weltweiten täglichen Ölnachfrage im laufenden Jahr. Sie verweist auf die verbesserten wirtschaftlichen Aussichten in den USA und den erhöhten Bedarf an Schiffstreibstoff. Viele Schiffe müssen angesichts der Angriffe der Huthi-Miliz im Roten Meer Ausweichrouten nehmen.

Am Vortag hatten die Erdölpreise schon ähnlich stark zugelegt. Der Grund waren neue Lagerdaten der US-Regierung, die den ersten Rückgang der Rohölvorräte seit mehreren Wochen erbrachten. Lagerdaten aus den USA werden derzeit besonders beachtet. Denn die Vereinigten Staaten zählen zu den Ländern, die ihre Förderung nicht knapp halten, sondern ausweiten - im Gegensatz zum großen Förderverbund Opec+.

Mit den jüngsten Zuwächsen nähern sich die Rohölpreise ihren mehrmonatigen Höchstständen. Seit Jahresbeginn sind die Preise moderat gestiegen. Während die hohen geopolitischen Spannungen für Risikoaufschläge sorgen, stellt die schwächelnde Nachfrage eine Art Preisbremse dar. Hintergrund ist die kraftlose Konjunktur in China und Teilen Europas.

@ dpa.de