Die Kurse deutscher Staatsanleihen sind am Dienstag gefallen.

Deutsche Anleihenkurse geben nach

Unerwartet schwache Konjunkturdaten gaben den Festverzinslichen keinen Auftrieb. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future DE0009652644 fiel bis zum Mittag um 0,32 Prozent auf 135,41 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg auf 2,18 Prozent. In allen Ländern der Eurozone legten die Renditen zu.

Die Industrie in Deutschland entwickelte sich im November den sechsten Monat in Folge schwach. Die Gesamtproduktion war im November um 0,7 Prozent gesunken. Volkswirte hatten hingegen einen Anstieg um 0,3 Prozent erwartet.

Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank erinnerte daran, dass auch die Einzelhandelsumsätze im November ein empfindliches Minus verzeichnet hatten. "Wenn nun sowohl die Industrie als auch der Konsument nichts zum Wachstum beisteuern, wird es für eine Volkswirtschaft eng." Die Kombination aus hoher Inflation und Zinsen bei einer gleichzeitig schwachen Weltwirtschaft könne letztlich auch nur in einer Rezession münden.

Marktbeobachter der Commerzbank verwiesen vielmehr auf einen Anstieg der US-Renditen im späten Montagshandel, der die Renditen der Bundesanleihen mit nach oben gezogen hat. Im Gegenzug sind die Kurse unter Druck geraten.

Die Nachfrage bei Anleiheauktionen in Europa ist derzeit hoch. So verbuchte Belgien eine Rekordnachfrage nach zehnjährigen Anleihen. Bei britischen Staatsanleihen ergab sich bei zwanzigjährigen Anleihen ebenfalls eine Rekordnachfrage. Die hohe Nachfrage dürfte aus der erwarteten Zinswende resultieren.