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Deutsche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer spüren die Folgen des demografischen Wandels Emittent / Herausgeber: Union Investment / Schlagwort(e): Studie / Studienergebnisse Deutsche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer spüren die Folgen des demografischen Wandels (News mit Zusatzmaterial) 07.02.2024 / 10:20 CET / CEST Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.

07.02.2024 - 10:20:35

EQS-News: Deutsche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer spüren die Folgen des demografischen Wandels (deutsch)

Deutsche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer spüren die Folgen des demografischen Wandels

Emittent / Herausgeber: Union Investment / Schlagwort(e):
Studie/Studienergebnisse
Deutsche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer spüren die Folgen des
demografischen Wandels (News mit Zusatzmaterial)

07.02.2024 / 10:20 CET/CEST
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.

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Deutsche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer spüren die Folgen des
demografischen Wandels

  * Nur jeder Dritte sieht den eigenen Arbeitgeber gut für die
    Herausforderungen des demografischen Wandels gerüstet

  * Altersbedingte Diskriminierung ist ein Thema in Unternehmen

  * Allen Vorurteilen zum Trotz: Gen Z und Gen Y zeigen sich leistungsbereit
    und karriereorientiert

  * Gehalt und ausgewogene Work-Life-Balance generationenübergreifend
    entscheidend bei der Arbeitgeberwahl, Home-Office nachgelagert

  * Nachhaltigkeit und Diversität sind für Gen Z und Gen Y bei der Jobwahl
    wichtige Argumente

Frankfurt am Main, 7. Februar 2024 - Der demografische Wandel ist längst
kein theoretisches Szenario mehr, sondern im Alltag vieler Unternehmen
angekommen. Vier von zehn Beschäftigten hierzulande nehmen bereits die
Auswirkungen einer alternden Gesellschaft am Arbeitsplatz wahr (39 Prozent).
Genauso viele rechnen damit, dass sich die Folgen in den kommenden fünf
Jahren verschärfen werden. Wie gut die Unternehmen darauf vorbereitet sind,
wird sehr unterschiedlich wahrgenommen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
Finanzbranche sehen ihren Arbeitgeber weniger gut gerüstet. Über alle
Branchen hinweg berichtet immerhin jeder Vierte (24 Prozent) insbesondere
aus der jüngeren und der älteren Generation über altersbedingte
Diskriminierung am Arbeitsplatz. Gen Z und Gen Y zeigen sich durchaus
leistungsbereit, leiden aber häufiger als Ältere unter einem Konflikt
zwischen Beruf und Familie. Das sind die Ergebnisse einer Studie von Union
Investment, für die 2.000 Berufstätige, Studierende und Auszubildende in
Deutschland im Alter zwischen 18 und 65 Jahren befragt wurden.

Deutsche Unternehmen haben den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zufolge
noch Hausaufgaben zu erledigen. 38 Prozent sehen den eigenen Arbeitgeber
nicht gut auf die Herausforderungen des demografischen Wandels vorbereitet.
Das gilt insbesondere für die Beschäftigten der Finanzbranche (51 Prozent)
und die Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen (44 Prozent). Angestellte im
Dienstleistungssektor und Befragte im Alter zwischen 45 und 54 Jahren
schätzen die Situation hingegen weniger kritisch ein. Hier bescheinigen nur
30 bzw. 33 Prozent dem eigenen Arbeitgeber Handlungsbedarf.
Das Alter ist längst nicht nur Thema für die Unternehmen, sondern auch Thema
innerhalb der Belegschaft, vor allem unter den Jüngeren. Vier von zehn
Befragten (40 Prozent) der 18- bis 24-Jährigen geben an, Unterschiede in der
Arbeitsweise zwischen den Generationen zu erkennen und sich hierüber mit
Kolleginnen und Kollegen auszutauschen (Gesamtbefragte: 34 Prozent). "Der
demografische Wandel ist mitten im Arbeitsalltag angekommen.
Intergenerationales Management ist eine der größten Herausforderungen für
die Unternehmen - nicht nur für das Recruiting. Arbeitgeber müssen einen Weg
finden, wie sie die Erwartungshaltung der jüngeren Generationen am
Arbeitsplatz erfüllen und zugleich die Erfahrung älterer Mitarbeitenden
wertschätzen und für sich nutzen", kommentiert Sonja Albers, Vorständin
Personal bei Union Investment, die Ergebnisse der Studie.

Altersbedingte Diskriminierung ist ein Thema in Unternehmen

Werden mit unterschiedlichen Altersstufen unterschiedliche Arbeitsweisen
verbunden, ist es kaum verwunderlich, dass Menschen aufgrund ihres Alters
kritisch betrachtet werden. Immerhin jeder Vierte (24 Prozent) berichtet von
altersbedingter Diskriminierung am Arbeitsplatz. Hier zeigen sich sowohl die
jüngeren als auch die ältesten Befragten sensibler als Personen mittleren
Alters. 27 Prozent der 25- bis 34-Jährigen und 28 Prozent der 55- bis
65-Jährigen fühlen sich aufgrund ihres Alters in ihren beruflichen
Möglichkeiten ausgebremst. Unter den 35- bis 45-Jährigen sieht das nur jeder
Fünfte so (19 Prozent). Der vergleichsweise höhere Diskriminierungsanteil
unter den Jüngeren könnte damit zusammenhängen, dass sie sich in ihrem
Handlungsspielraum eingeschränkt fühlen (25- bis 34-Jährige: 26 Prozent /
55- bis 65-Jährigen: 19 Prozent). Bei der älteren Generation hingegen ist
mangelnde Wertschätzung eine mögliche Ursache. Jeder Fünfte unter den 55-
bis 65-Jährigen (19 Prozent) fühlt sich in seinem Job nicht ausreichend
gewürdigt (18- bis 24-Jährige: 16 Prozent). "One-size-fits-all ist
unmöglich. In Unternehmen arbeiten vier Generationen mit teils
unterschiedlicher Sozialisierung, unterschiedlichen Lebensphasen und
Wertevorstellungen zusammen. Die Aufgabe der Arbeitgeber besteht darin,
passende Rahmenbedingungen zu schaffen. Agile Strukturen, die insbesondere
auf Eigenverantwortung und individuelle Stärken setzen, können helfen, die
Bedürfnisse der Beschäftigten zu erkennen und zu fördern", so Albers.

Allen Vorurteilen zum Trotz: Gen Z und Gen Y zeigen sich leistungsbereit und
karriereorientiert

Obwohl sich junge Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer häufig durch ihr Alter
benachteiligt fühlen, zeigen sich die Gen Z und Gen Y leistungsorientiert
und keinesfalls träge oder unmotiviert. Bei der jungen Generation überwiegt
genauso wie bei den Älteren die Motivation, Geld im Job zu verdienen,
gegenüber der persönlichen Befriedigung durch die Arbeit (18- bis
24-Jährige: 48 Prozent / 25- bis 34-Jährige: 45 Prozent / 55- bis
65-Jährige: 55 Prozent). Außerdem wollen sie die Karriereleiter
hochklettern. 42 Prozent der 18- bis 24-Jährigen und 32 Prozent der 25- bis
34-Jährigen setzen auf Karriere. Den älteren Beschäftigten ist das
vergleichsweise weniger wichtig (45- bis 54-Jährige: 15 Prozent / 55- bis
65-Jährige: 17 Prozent). Für sie steht die fachliche Entfaltung bei der
Arbeit klar im Vordergrund (45- bis 54-Jährige: 64 Prozent / 55- bis
65-Jährige: 59 Prozent). Dass die Gen Z und Gen Y durchaus Lust auf Arbeit
haben, ist auch daran erkennbar, dass die Work-Life-Balance für sie keine so
große Rolle spielt wie ihnen oftmals nachgesagt wird. Zwar achten zwei
Drittel der 18- bis 24-Jährigen (66 Prozent) und 71 Prozent der 25- bis
34-Jährigen auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Beruf und Privatleben.
In der älteren Generation sind es allerdings etwas mehr, für die dieser
Aspekt wichtig ist (45- bis 54-Jährige und 55- bis 65-Jährige: jeweils 75
Prozent).

Gen Z und Gen Y fällt es schwer, Beruf und Familie unter einen Hut zu
bringen

Auch wenn sich die jüngere Generation durchaus arbeitsmotiviert zeigt, hat
die Familie für sie klar Vorrang vor dem Job - wie in den anderen
Altersgruppen auch. Dennoch würden die Beschäftigten jüngeren Alters eher
die Familie vernachlässigen, wenn es beruflich erforderlich ist: Deutlich
mehr Jüngere wie Ältere geben an, dass mit Blick auf ihre Karriere die
Familie auch mal zurückstecken muss (18- bis 24-Jährige: 23 Prozent / 25-
bis 34-Jährige: 20 Prozent / 45- bis 54-Jährige: 16 Prozent / 55- bis
65-Jährige: 12 Prozent). Dafür haben sie aber auch größere
Gewissenskonflikte, weil sie glauben, dass ihnen Zeit für die Familie fehlt.
46 Prozent der 18- bis 24-Jährigen und 43 Prozent der 25- bis 34-Jährigen
fällt es schwer, aufgrund ihrer beruflichen Verpflichtungen für die Familie
da zu sein. In der ältesten Arbeitnehmergeneration bescheinigen das nur halb
so viele (55- bis 65-Jährige: 20 Prozent). "Die Vorurteile, dass die Gen Z
private Interessen zu Lasten beruflicher Ambitionen verfolgt, lässt sich so
nicht bestätigen. Das Thema Work-Life-Balance ist älteren Altersgruppen
sogar wichtiger. Allerdings scheinen diese auch, vielleicht aufgrund von
größerer Lebenserfahrung, besser darin zu sein, Work und Life nicht als
Gegensätze zu betrachten", sagt Albers.

Gehalt und ausgewogene Work-Life-Balance generationenübergreifend
entscheidend bei der Arbeitgeberwahl

Trotz der vereinzelten Unterschiede zwischen Jung und Alt sind sich die
Generationen in vielerlei Hinsicht sehr ähnlich, insbesondere wenn es darum
geht, was den Arbeitgeber attraktiv macht. Über alle Altersgruppen hinweg
achten 84 Prozent bei der Wahl des Arbeitgebers auf ein angemessenes Gehalt.
Knapp drei Viertel legen Wert auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Beruf
und Privatleben (73 Prozent). Die Wertschätzung am Arbeitsplatz sowie der
kollegiale Zusammenhalt sind für jeweils zwei Drittel entscheidend (68 bzw.
66 Prozent). Deutlich weniger relevant bei der Jobwahl ist hingegen die
Aussicht auf berufliches Vorankommen: Karriere (35 Prozent),
Weiterbildungschancen (31 Prozent) und Gestaltungsspielraum (29 Prozent)
landen auf den hinteren Plätzen. Auch die Möglichkeit von Zuhause zu
arbeiten, ist für die Deutschen kein ausschlaggebender Faktor bei der
Entscheidungsfindung für einen neuen Arbeitsplatz (33 Prozent). Im
Gegenteil: 56 Prozent arbeiten gerne vor Ort, weil ihnen die persönliche
Zusammenarbeit und der Austausch wichtig sind.

Nachhaltigkeit und Diversität sind für Gen Z und Gen Y wichtige Argumente
bei der Jobwahl

Für die jüngere Generation spielen bei der Arbeitgebersuche zusätzlich
Aspekte wie Nachhaltigkeit und Diversität eine entscheidende Rolle. 45
Prozent der 18- bis 24-Jährigen und 40 Prozent der 25- bis 34-Jährigen
achten bei der Jobwahl darauf, wie nachhaltig das Unternehmen agiert. Unter
den Gesamtbefragten ist dieser Punkt für ein Drittel (35 Prozent) relevant,
unter den 55- bis 65-Jährigen für lediglich ein Viertel (28 Prozent). Dem
Thema Diversität messen die Gen Z und Gen Y ebenfalls eine hohe Bedeutung
bei. 39 Prozent der 18- bis 24-Jährigen und 38 Prozent der 25- bis
34-Jährigen legen bei ihrer Jobwahl großen Wert darauf, dass sich der
Arbeitgeber mit Vielfalt und Inklusion im Unternehmen auseinandersetzt
(Gesamtbefragte: 31 Prozent / 55- bis 65-Jährige:24 Prozent).

Angaben zur Studie:

An der Online-Umfrage des Marktforschungsunternehmens Kantar vom 14. bis zum
22. September 2023 haben 2.022 Erwachsene im Alter von 18 bis 65 Jahren
teilgenommen. Unter ihnen waren 1.806 Berufstätige, 77 Auszubildende, sowie
139 Studierende, die zu ihren Erwartungen an Arbeitgeber bzw. Erfahrungen
mit Arbeitgebern befragt wurden. Die Ergebnisse sind für die entsprechenden
Personen in der Bevölkerung repräsentativ.


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Zusatzmaterial zur Meldung:

Datei:
https://eqs-cockpit.com/c/fncls.ssp?u=ad4066bc0e690e3053163de0ed5fe4c7
Dateibeschreibung: Studie Belegschaften im Wandel

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Veröffentlichung einer Mitteilung, übermittelt durch EQS Group AG.
Medienarchiv unter https://www.eqs-news.com.

Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.


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