Thema des Tages, Börsen/Aktien

Der vor dem Wochenende lethargische Dax DE0008469008 hat sich am Montag etwas schwergetan.

18.03.2024 - 09:59:20

Frankfurt Eröffnung: Dax bleibt klar unter 18 000 Punkten

Unweit seines Rekordhochs und zu Beginn einer "Woche der Notenbanken" hielt sich die Kaufbereitschaft in Grenzen.

Nach einem moderat freundlichen Auftakt behauptete der deutsche Leitindex am Vormittag ein Plus von 0,12 Prozent auf 17 957,74 Punkte. Die Marke von 18 000 Punkten sowie die Bestmarke vom Donnerstag bei 18 039 Punkten erwiesen sich erst einmal als zu hohe Hürden. Der MDax DE0008467416 der mittelgroßen Unternehmen gewann 0,52 Prozent auf 26 199,93 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 trat indes auf der Stelle.

Gute Vorgaben von den asiatischen Börsen gaben den Kursen etwas Halt. Der japanische Nikkei 225 JP9010C00002 zog dank des schwachen Yen wieder kräftig an und peilt eine Fortsetzung der jüngsten Rekordjagd an. Auch an Chinas Börsen ging es mit den Kursen nach oben. Neue Daten des Landes zu Industrieproduktion und Einzelhandel deuten auf eine weitere Erholung der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft hin.

Im weiteren Wochenverlauf stehen die Zinsentscheide der Zentralbanken in den USA, Großbritannien, Japan und der Schweiz auf der Agenda. Besonders im Fokus steht die amerikanische Federal Reserve am Mittwochabend. Eine Beibehaltung des aktuellen Leitzinses gilt als ausgemachte Sache. Wichtiger für die Anleger sollten Hinweise auf den Zeitpunkt der seit langem erhofften Wende in der Geldpolitik sein.

Die jüngsten Inflationsdaten aus den USA hatten Spekulationen auf eine mögliche erste Zinssenkung bereits vor der Juni-Sitzung abgekühlt. Die Aussagen der Fed am Mittwoch dürften "die Richtung der Aktienmärkte in New York und auch in Frankfurt in den kommenden drei Monaten bestimmen", schrieb Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Inzwischen rechne nur noch eine hauchdünne Mehrheit mit einer US-Zinssenkung zur Jahresmitte.

Hannover Rück DE0008402215 berichtete zu Wochenbeginn einen Rekordgewinn für das vergangene Jahr. Der Rückversicherer will nun deutlich mehr Geld an seine Aktionäre ausschütten. Davon profitiert vor allem der Versicherungskonzern Talanx DE000TLX1005 (HDI), dem gut die Hälfte der Hannover-Rück-Aktien gehören. Hannover Rück schafften dennoch nur ein Plus von 0,4 Prozent, während Talanx um 0,6 Prozent nachgaben. Damit zollten beide Titel ihrer jüngsten Rekordjagd etwas Tribut.

Derweil konnten sich Vonovia DE000A1ML7J1 stabilisieren: Nach dem prozentual zweistelligen Kursrutsch am Freitag reichte ein Plus von 2,8 Prozent für den Spitzenplatz im Dax. Vor dem Wochenende hatte der Immobilienkonzern die Anleger mit einer neuen Dividendenpolitik und veränderten Schlüsselkennziffern verschreckt. Die Papiere des Rüstungskonzerns und Autozulieferers Rheinmetall DE0007030009 setzten mit einem Anstieg um zwei Prozent ihre Rekordjagd fort.

Bei Eon DE000ENAG999 reichte es für ein Kursplus von 0,6 Prozent. Die US-Investmentbank Morgan Stanley hob ihr Anlagevotum an und empfiehlt die Aktien nun mit "Equal-weight". Analyst Robert Pulleyn nannte die Wachstumsziele des Energiekonzerns eine positive Überraschung und erhöhte seine Ergebnisschätzungen deutlich. Tendenziell favorisiert er Netzunternehmen wie Eon, sieht in diesem Bereich aber andere Wachstumsstorys mit besseren Kursperspektiven.

Ansonsten standen am Montag die in Kraft tretenden Änderungen in der Dax-Indexfamilie im Blick. Im Dax selbst gibt es keine Veränderungen. Derweil sind der Pharmawirkstoff-Forscher Morphosys DE0006632003 und der Industriedienstleister Bilfinger DE0005909006 ab sofort wieder im MDax vertreten.

Dafür muss zum einen der Elektroantriebsspezialist Vitesco DE000VTSC017 in den Nebenwerte-Index SDax DE0009653386 absteigen. Im Zuge der Übernahme durch Großaktionär Schaeffler DE000SHA0159 war der Anteil der frei handelbaren Vitesco-Aktien deutlich gesunken. Zum anderen muss der Großküchenausrüster Rational DE0007010803 den MDax verlassen und scheidet vorerst sogar ganz aus der Dax-Familie aus. Unter die SDax-Werte wird sich von diesem Montag an auch der Finanzdienstleister MLP DE0006569908 mischen.

Außerdem wird der Beschluss wirksam, die Kappungsgrenze für die Dax-Familie von 10 auf 15 Prozent zu erhöhen. Mit der neuen Grenze wird die Regel an internationale Standards angeglichen. Mit dem größten Indexgewicht im Dax gilt vor allem der Softwarekonzern SAP DE0007164600 als Profiteur der neuen Regel.

@ dpa.de