Der schwache Absatz von Elektrofahrzeugen hat zum Jahresauftakt einer Studie zufolge auf die Gewinne der internationalen Autokonzerne gedrückt.
14.05.2024 - 10:20:15Studie: E-Autos drücken auf Gewinn der Autohersteller
Bei zehn ausgewählten Unternehmen fiel der Quartalsgewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) im Schnitt auf 7,1 Prozent des Umsatzes, wie das Forschungsinstitut Center of Automotive Management (CAM) in einer am Dienstag vorgelegten Studie zusammengetragen hat. In den drei Jahren zuvor hatte diese operative Marge durchschnittlich 8,3 bis 8,4 Prozent betragen. Pro Auto sank der durchschnittliche operative Gewinn (Ebit) um 19 Prozent auf 2253 Euro.
Neben dem schwierigen Markthochlauf für Elektro-Fahrzeuge machten auch hohe Zinsen und geopolitische Unsicherheiten das Geschäft schwerer. Ein Jahr zuvor hatten es sich die Hersteller noch leisten können, vor allem höherpreisige und margenträchtige Fahrzeuge zu produzieren, während sich 2024 die Nachfrage zunehmend normalisiert habe.
Am profitabelsten seien weiterhin die deutschen Premium-Hersteller BMW DE0005190003 und Mercedes-Benz DE0007100000 unterwegs mit Margen von 11,1 Prozent und 10,8 Prozent. Bester Volumenhersteller war Toyota JP3633400001 mit einer operativen Marge von 10,0 Prozent. Volkswagen DE0007664039 kam lediglich auf 6,1 Prozent und lag damit knapp vor Hyundai KR7005380001 (5,8 Prozent) und Honda JP3854600008 (5,6 Prozent). Die Elektro-Spezialisten Tesla US88160R1014 (5,5 Prozent) und BYD (4,6 Prozent) verdienten wegen des harten Preiskampfs in ihrem Sektor unterdurchschnittlich. Der hochprofitable Stellantis NL00150001Q9-Konzern hat keine Quartalszahlen berichtet.
Es gebe für die etablierten Hersteller keinen Weg zurück zum Verbrenner, warnte Studienleiter Stefan Bratzel. Es gelte, die Produktionskosten für E-Fahrzeuge weiter zu reduzieren. "Die Endkundenpreise zwischen Verbrennern und Elektrofahrzeugen müssen für den weiteren Markthochlauf angeglichen werden." Im Wettbewerb mit chinesischen Autobauern müsse zudem die Innovationskraft steigen. "Gerade deutsche Autobauer müssen mindestens so viel innovativer und besser sein, wie sie teurer sind", betonte der Auto-Experte.