OTS, IfM

Der industrielle Mittelstand betrachtet die aktuellengeopolitischen Krisen und Konflikte mit großer Sorge und trifft ersteVorkehrungen: Zwar bleibt China generell für die Unternehmerinnen undUnternehmer als Beschaffungsmarkt wichtig - nicht zuletzt, weil das Land beieinigen Rohstoffen eine monopolartige Stellung einnimmt.

03.01.2024 - 12:42:20

IfM Bonn / EU-Binnenmarkt als Krisenanker

Das Land wird jedochzunehmend kritisch gesehen. Entsprechend rücken andere asiatische Staaten alsmögliche Alternativen in den Fokus, wie die Online-Befragung des IfM Bonn imFrühsommer 2023 zeigte. Über 1.800 Führungskräfte von Industrieunternehmenhatten daran teilgenommen. Im Herbst waren zudem Vertreterinnen und Vertretervon Kammern und Wirtschaftsverbänden zu den unternehmerischenAuslandsaktivitäten interviewt worden.

"Nordamerika gewinnt vor allem für die exportierenden Unternehmen an Bedeutung.Der wichtigste Markt besonders für die mittelständischen Unternehmen ist undbleibt jedoch der EU-Binnenmarkt aufgrund der hohen Rechtssicherheit und denverlässlichen Rahmenbedingungen. Dagegen hat der Warenverkehr mit Großbritannienseit dem Brexit merklich an Bedeutung verloren", berichtet StudienleiterHans-Jürgen Wolter. Er empfiehlt aus volkswirtschaftlicher Sicht, denEU-Binnenmarkt politisch weiter zu stärken, bürokratische Hürden gezieltabzubauen und konsequent die Prämisse "Think small first" bei der Gestaltungneuer Regularien umzusetzen. Zugleich sollte wieder stärker ein möglichst freier(Welt-)Handel beispielsweise in Form von Freihandelsabkommen gefördert werden,damit die Unternehmen mehr Planungssicherheit erhalten und langfristig optimaleInvestitionen tätigen können.

Tendenz zu ausländischen Produktionsstandorten

Der Befragung des IfM Bonn zufolge streben zwar nur wenige Geschäftsführungeneine generelle Verlagerung von Produktionsstandorten ins Ausland an. Gleichwohlhat sich die Neigung erhöht, neue Produktionsanlagen im Ausland aufzubauen -auch unter den mittelständischen Unternehmen. "Abhängig davon, wie stark dieseTendenz auch bei zukünftigen Investitionsentscheidungen zum Tragen kommt, kanndies langfristig zu einer Reduzierung des Wertschöpfungsanteils der Industrie inDeutschland führen", befürchtet Hans-Jürgen Wolter.

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Dr. Jutta GröschlInstitut für Mittelstandsforschung (IfM) BonnTelefon: +49 228 72997-29 E-Mail: mailto:groeschl@ifm-bonn.org

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