Thema des Tages, Börsen/Aktien

Der Dax DE0008469008 ist am Freitag bei dünnen Handelsumsätzen über die Hürde von 16 000 Punkten geklettert.

24.11.2023 - 18:23:44

Frankfurt Schluss: Dax zurück auf höchstem Stand seit Ende August

Zeitweise stieg der deutsche Leitindex dicht unter den höchsten Stand seit Ende August bei etwas über 16 040 Zählern. Der Sprung darüber gelang jedoch nicht. Sein Rekordhoch hatte er Ende Juli bei knapp unter 16 530 Einheiten erreicht.

Leichter Auftrieb kam am Freitag von der Wall Street. Dort legte der Dow Jones Industrial US2605661048 nach dem Thanksgiving-Feiertag am Donnerstag moderat zu.

Mit einem Aufschlag von 0,22 Prozent auf 16 029,49 Zähler ging der Dax aus dem Handel. Der Wochengewinn beläuft sich damit auf 0,7 Prozent. Seit dem Beginn der Erholungsrally Ende Oktober beträgt das Plus nun neun Prozent. Der Gewinn im Jahresverlauf summiert sich auf 15 Prozent. "Es war alles in allem ein ruhiger, aber doch erfolgreicher Wochenverlauf", kommentierte Marktanalyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets den Tag. Das Überwinden und schließlich auch das Halten der 16 000er Marke verspricht ihm zufolge einen starken Monatsabschluss für das Börsenbarometer in der kommenden Woche.

Der MDax DE0008467416 der mittelgroßen Unternehmen stieg am Freitag um 0,43 Prozent auf 26 214,45 Zähler. Europaweit wurden ebenfalls Gewinne verbucht. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 rückte um 0,25 Prozent auf 4372,10 Punkte vor.

Kaum Einfluss auf den Handelsverlauf hatte das Ifo-Geschäftsklima, obwohl sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft im November den dritten Monat in Folge verbesserte. Analysten hatten allerdings eine noch etwas deutlichere Stimmungsaufhellung erwartet. Der Ifo-Index gilt als wichtigster Konjunkturindikator Deutschlands.

Spekulationen über Kaufinteressenten für Wintershall Dea gaben der zuletzt ins Stocken geratenen Erholung der BASF-Aktie DE000BASF111 neuen Schub. Sie stiegen um 1,8 Prozent und zählten damit zu den Spitzenwerten im Leitindex. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstagabend aus Kreisen berichtete, sind sowohl der arabische Ölkonzern Adnoc als auch der britische Ölkonzern Harbour Energy GB00BMBVGQ36 an der Öl- und Gastochter der Ludwigshafener interessiert.

Covestro DE0006062144 profitierten ebenfalls und legten um 2,2 Prozent zu. An diesem Chemie- und Kunststoffkonzern ist die von Abu Dhabi kontrollierte Adnoc schon seit geraumer Zeit interessiert. Covestro hatte im September Gespräche bestätigt. Seither herrscht jedoch weitgehend Funkstille.

Im Automobilsektor stand eine Studie der britischen Bank Barclays im Fokus. Die Analysten hoben die Aktie von Continental DE0005439004 auf "Overweight" und senkten die von Mercedes-Benz DE0007100000 und Porsche SE DE000PAH0038 auf "Equal Weight". Zudem senkten sie das Kursziel für die Volkswagen-Vorzüge.

Die Zulieferer seien zwar noch nicht ganz aus dem Gröbsten heraus, es sei aber Licht am Ende des Tunnels zu sehen, schrieb Analyst Erwann Dagorne. Die großen europäischen Autohersteller dürften dagegen laut Barclays-Kollege Henning Cosman ihren Gewinngipfel erreicht haben. Während es für Conti um 2,0 Prozent hochging, verloren die Papiere der VW-Beteiligungsgesellschaft Porsche 0,4 Prozent. Mercedes und VW legten moderat zu.

Die Papiere von Evonik DE000EVNK013 gewannen nach einer Kaufempfehlung der Investmentbank Stifel 1,2 Prozent. Das Vertrauen in eine Erholung der Gewinne nehme zu, schrieb Analyst Andreas Heine. Die Markterwartungen an den Spezialchemiekonzern seien realistisch.

Der Euro EU0009652759 kostete am frühen Abend 1,0932 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0916 (Donnerstag: 1,0900) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9160 (0,9174) Euro.

Am Anleihemarkt stieg die Umlaufrendite von 2,60 Prozent am Vortag auf 2,66 Prozent. Der Rentenindex Rex DE0008469107 fiel um 0,13 Prozent auf 123,87 Punkte. Der Bund-Future DE0009652644 sank zuletzt um 0,21 Prozent auf 130,32 Zähler./ck/he

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---

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