Thema des Tages, Börsen/Aktien

Der Dax DE0008469008 hat am Freitag nach einem zunächst freundlichen Verlauf mit leichten Verlusten geschlossen.

12.04.2024 - 18:14:21

Frankfurt Schluss: Dax-Erholung gescheitert

Der Druck auf den deutschen Aktienmarkt kam am Nachmittag durch US-Konjunkturdaten, enttäuschte Reaktionen auf Quartalsberichte von US-Banken und einen schwachen US-Börsenauftakt. Die Stimmung der Anleger, die am Morgen noch frischen Mut gefasst hatten, trübte sich schlagartig wieder ein.

Der deutsche Leitindex, zeitweise noch in Richtung 18 200 Punkte geklettert, büßte letztlich 0,13 Prozent auf 17 930,32 Punkte ein. Als positiv wurde dabei von charttechnischen Analysten eingeschätzt, dass die "volumenstarke Haltezone" bei um die 17 900 Punkten erneut Wirkung gezeigt habe. Auf Wochensicht verbuchte der Dax ein Minus von 1,4 Prozent.

Der MDax DE0008467416, der Index der mittelgroßen Börsenwerte, gab am Freitag um 0,47 Prozent auf 26 576,83 Punkte nach. Europaweit sah es mit Ausnahme der Londoner Börse ähnlich aus. Der EuroStoxx 50 EU0009658145, der Leitindex der Eurozone, verlor 0,23 Prozent auf 4955,01 Zähler. In den USA verbuchte vor allem die technologielastige Nasdaq-Börse deutliche Verluste, aber auch der bekannteste Wall-Street-Index Dow Jones US2605661048 zeigte sich zum Börsenschluss in Europa schwächer.

"Die Anleger haben eine stressige Börsenwoche hinter sich", resümierte Marktanalyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets. Die noch zu Wochenbeginn erhoffte Stabilisierung über der 18 000-Marke sei gescheitert. In der nun anlaufenden Berichtssaison in den USA und Europa könne bald die Entscheidung fallen, ob es eine Chance für ein Wiederaufleben der Börsenrally gebe oder ob es zu einer größeren Korrektur komme.

Dabei kamen die ersten Geschäftsberichte zum Auftaktquartal 2024 von JPMorgan US46625H1005, Wells Fargo US9497461015 und Citigroup US1729674242 nicht besonders gut bei den Anlegern an. Vor allem das Flaggschiff JPMorgan enttäuschte, unter anderem angesichts eines eingetrübten Kostenausblicks und einer ausgebliebenen Anhebung der Jahresziele. Das drückte auch auf die Stimmung für deutsche Bankaktien. Die Papiere der Deutschen Bank DE0005140008 verringerten ihr Plus auf letztlich 1,4 Prozent. Die Commerzbank DE000CBK1001 schloss mit 0,4 Prozent in der Verlustzone.

Ansonsten war es in erster Linie die Aktie des Batterieherstellers Varta DE000A0TGJ55, die mit einem Kurssturz von fast einem Drittel die Aufmerksamkeit auf sich zog. Der SDax DE0009653386-Konzern hält das eigene Umstrukturierungskonzept nicht mehr für ausreichend und bat seine Geldgeber erneut um Hilfe. Ein Nachfrageeinbruch, billige Konkurrenz aus Asien und ein Cyberangriff seien die Hauptbelastungsfaktoren.

Eine Studie von JPMorgan brachte den Aktien des Versorgers Eon DE000ENAG999 ein Kursplus von 1,3 Prozent. Analyst Javier Garrido sieht für die Gewinnschätzungen noch Luft nach oben. Auch RWE DE0007037129 legten weiter zu und waren mit plus 3,7 Prozent Dax-Spitzenreiter.

Im MDax endeten die Aktien von Thyssenkrupp DE0007500001 nach einer anfänglichen Erholung 0,9 Prozent tiefer. Deutschlands größter Stahlhersteller will seine Produktionskapazitäten in Duisburg deutlich reduzieren und auch Arbeitsplätze abbauen.

Der Euro EU0009652759 blieb weiter unter Druck und wurde zuletzt mit 1,0645 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0652 (Donnerstag: 1,0729) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9387 (0,9320) Euro.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,51 Prozent am Vortag auf 2,43 Prozent. Der Rentenindex Rex DE0008469107 stieg um 0,34 Prozent auf 124,94 Punkte. Der Bund-Future DE0009652644 gewann 0,76 Prozent auf 132,64 Zähler./ck/he

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---

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