Produktion/Absatz, Personalien

Der Aufsichtsratsvorsitzende des Medienkonzerns ProSiebenSat.1 DE000PSM7770 forciert einen schnellen Umbau mit einer Konzentration auf das Kerngeschäft Fernsehen und Streaming.

20.03.2024 - 17:37:19

Chefaufseher von ProSiebenSat.1 drängt auf schnellen Umbau

"Ein Mischkonzern, der in vielen Bereichen tätig ist, hat noch nie funktioniert, vor allem nicht im Mediengeschäft", sagte Andreas Wiele der "Süddeutschen Zeitung" (Mittwoch). Schon seit einiger Zeit ist zu beobachten, dass sich ProSiebenSat.1 auf das Kerngeschäft Entertainment konzentriert, wofür sich auch der italienische Großaktionär Media for Europe (MFE) um die Berlusconi-Familie immer wieder ausgesprochen hatte. Erst jüngst gab es einige Veränderungen im Konzernvorstand.

Neu in die Chefetage des im Kleinwertesegment SDax DE0009653386 notierten Unternehmens kommt zum 1. April Markus Breitenecker, hatte das Unternehmen erst zum Wochenbeginn mitgeteilt. Der 55-Jährige steuert derzeit ProSiebenSat.1 PULS4, also die Österreich-TV-Sparte. Der österreichische Medienmanager ist seit 1998 Chef der dortigen Geschäfte. Gemeinsam mit dem ProSiebenSat.1-Vorstandsvorsitzenden Bert Habets soll Breitenecker den Entertainment-Bereich verantworten. Sein Fokus liege auf den Bereichen Streaming und digitale Plattformen, hieß es weiter. Zudem steuere Breitenecker die Länderaktivitäten in der Schweiz und in Österreich.

Wie Wiele der "Süddeutschen Zeitung" weiter sagte, sollen die Digitalaktivitäten nun bald abgestoßen werden. "Sie können aber davon ausgehen, dass wir in diesem Jahr intensive Verkaufsanstrengungen unternehmen werden." Der Anfang gemacht werden solle dabei mit den Bereichen, "die am besten laufen und am attraktivsten sind." Zum Konzern gehören viele Digitalfirmen, etwa Flaconi, Parship, Billiger-Mietwagen.de, Jochen Schweizer Mydays oder Verivox. Mit dem Erlös sollen dann Schulden abgebaut und ins Programm investiert werden.

@ dpa.de