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Allianz Trade Studie: Großinsolvenzen in Deutschland sind zurück - vorallem bei Kliniken und im Mode-EinzelhandelHamburg -- Großinsolvenzen in Deutschland nehmen Kurs auf Rekordjahr 2020 (Höchststand seit 2016)- Besonders viele große Textilunternehmen und Mode-Einzelhändler sowie Kliniken betroffen- Gastronomie zeigt schon vor Mehrwertsteuererhöhung Schwäche: Bei Gesamtinsolvenzen aller Unternehmensgrößen stärkster Anstieg bei Insolvenzfällen im Handel, Gastgewerbe und der Baubranche- "Oh, du traurige": Weihnachtsgeschenke in Gefahr; weniger Spielzeug, weniger Weihnachtspullover durch Kaufzurückhaltung der VerbraucherDie Großinsolvenzen[1] in Deutschland sind zurück: Die Zahl der großen Pleitenin Deutschland nimmt mit 45 Fällen in den ersten neun Monaten 2023 Kurs auf dasRekord-Niveau von 2020.

27.11.2023 - 09:42:14

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Allianz Trade Studie: Großinsolvenzen in Deutschland sind zurück - vorallem bei Kliniken und im Mode-EinzelhandelHamburg (ots) -

- Großinsolvenzen in Deutschland nehmen Kurs auf Rekordjahr 2020 (Höchststand seit 2016)- Besonders viele große Textilunternehmen und Mode-Einzelhändler sowie Kliniken betroffen- Gastronomie zeigt schon vor Mehrwertsteuererhöhung Schwäche: Bei Gesamtinsolvenzen aller Unternehmensgrößen stärkster Anstieg bei Insolvenzfällen im Handel, Gastgewerbe und der Baubranche- "Oh, du traurige": Weihnachtsgeschenke in Gefahr; weniger Spielzeug, weniger Weihnachtspullover durch Kaufzurückhaltung der Verbraucher

Die Großinsolvenzen[1] in Deutschland sind zurück: Die Zahl der großen Pleitenin Deutschland nimmt mit 45 Fällen in den ersten neun Monaten 2023 Kurs auf dasRekord-Niveau von 2020. Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum im Jahr 2022 warenes mit 26 großen Insolvenzen ein gutes Drittel weniger, 2021 waren es gerade mal17. Das ist eine Zunahme um 73 % gegenüber dem Vorjahr beziehungsweise 165 % imVergleich zu 2021. 2020 markierte den höchsten Stand der Insolvenzen seit 2016mit damals 58 Großinsolvenzen im Gesamtjahr und 44 Fällen im Vergleichszeitraumin den ersten neuen Monaten. Zu diesem Schluss kommt die aktuelle Analyse desweltweit führenden Kreditversicherers Allianz Trade.

"Die großen Insolvenzen sind in diesem Jahr zurückgekehrt und nehmen Kurs aufden Höchststand aus 2020", sagt Maxime Lemerle, Leiter Insolvenzforschung beiAllianz Trade. "Besonders viele große Pleiten gab es im bisherigen Jahresverlaufim (Mode-)Einzelhandel, bei Krankenhäusern und im Maschinenbau."

Am seidenen Faden: Modeunternehmen und Kliniken

Insgesamt zwölf große Textilunternehmen und Modeeinzelhändler schlitterten bisSeptember 2023 in die Insolvenz sowie acht Dienstleistungsunternehmen, daruntersechs Kliniken. Das passt zu dem Lagebild des Deutschen Krankenhausinstituts(DKI), nachdem zwei Drittel der deutschen Kliniken ihre finanzielle Lage aktuellals schlecht oder sehr schlecht bezeichnen, bei den mittelgroßen Kliniken sinddies sogar noch mehr. Im Maschinenbau (5 Fälle) sowie in der Metall- (4) und derBaubranche (3) gab es ebenfalls einige große Pleiten.

Alle Unternehmensgrößen: Stärkste Zunahme der Pleiten im Handel, Gastgewerbe undBaubranche

Bei den bundesweiten Insolvenzen aller Unternehmensgrößen ist der Trendinnerhalb der Branchen sehr heterogen. Im bisherigen Jahresverlauf bis inklusiveAugust 2023 verzeichnete die Baubranche die meisten Insolvenzfälle, gefolgt vomHandel und Unternehmen im Dienstleistungssektor. Der Handel verzeichnete dabeiden stärksten Zuwachs bei den Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum,aber auch das Gastgewerbe zeigt schon vor der Mehrwertsteuererhöhung Schwäche.In der Baubranche gab es im bisherigen Jahresverlauf 2023 ebenfalls deutlichmehr Fälle als noch im Vorjahreszeitraum.

Weihnachtsgeschäft in Gefahr: Kaufzurückhaltung bei Geschenken, Textilien undSpielwaren

"In diesem Jahr dürften deutlich weniger Geschenke unter dem Weihnachtsbaumlanden", sagt Milo Bogaerts, CEO von Allianz Trade in Deutschland, Österreichund der Schweiz. "Die Lebensmittelpreise sind trotz der geringerenInflationsrate weiterhin hoch. Verbraucher sparen deshalb bei allen anderenAusgaben: Sie gehen weniger aus, kaufen weniger Kleidung - undWeihnachtsgeschenke. In dieser Wetterlage weht deshalb für viele Mode- undElektronik-Einzelhändler, einige Spielwarenhersteller und -händler sowie auchteilweise Gastronomen aktuell ein kalter Herbstwind. Dabei ist gerade für dieseBranchen das Weihnachtsgeschäft extrem wichtig, um mit etwas Winterspeck in dieumsatzschwache 'Saure-Gurken-Zeit' zu Jahresbeginn zu gehen."

In der Gastronomie sind mit der geplanten Erhöhung der bisher reduziertenMehrwertsteuer weitere dunkle Wolken am Horizont zu sehen, die die Branche vorweitere Herausforderungen stellt.

"Viele deutsche Unternehmen sind auch in diesen schwierigen Zeiten gutaufgestellt und haben die notwendigen Puffer - aber eben längst nicht alle",sagt Bogaerts. "Wenn Wackelkandidaten dann beispielsweise noch Kreditezurückzahlen oder refinanzieren müssen, beispielsweise aus der Corona-Zeit, kannes schnell kippen."

Bundesweite Insolvenzen: zurück zur Normalität, Vorkrisenniveau wird erst 2024erreicht

Die Insolvenzen in Deutschland verzeichnen 2023 nach Einschätzung von AllianzTrade einen Anstieg von voraussichtlich 22 %. Das ist der stärkste Anstieg seitder europäischen Schuldenkrise - aber von niedrigem Niveau kommend. Damitnormalisiert sich das Insolvenzgeschehen weitestgehend. Am Jahresende dürftendie Insolvenzen weiterhin rund 5 % unterhalb des Niveaus von vor der Pandemie2019 liegen und dieses erst nach einem erneuten Zuwachs um 9 % im kommenden Jahrüberschreiten. Bei den Großinsolvenzen ist die Normalität allerdings schonwieder Realität.

Vorsicht Schneeball: Deutlich steigende Insolvenzen in wichtigen deutschenExportmärkten

Auch weltweit nehmen die Pleiten wieder an Fahrt auf mit einem Zuwachs von 6 %.In Ungarn (+149 %), Polen (+68 %) sowie in einigen der wichtigsten deutschenExportmärkte - in den Niederlanden (+59 %), den USA (+47 %), Frankreich (+36 %)- dürfte es die stärkste Zunahme an Insolvenzen geben. Zu diesem Schluss kommtdie aktuelle Insolvenzstudie des weltweit führenden Kreditversicherers AllianzTrade.

"Das Risiko von Zahlungsausfällen steigt nicht nur in Deutschland, sondern mitden Niederlanden, den USA und Frankreich auch in gleich drei der wichtigstendeutschen Exportmärkte. Deutsche Unternehmen sollten daher gleich doppeltwachsam sein bezüglich drohender Schneeballeffekte und auf Warnsignale bei ihrenAbnehmern achten."

[1] Als Großinsolvenzen werden in diesem Kontext insolvente Unternehmenbezeichnet, deren Jahresumsatz oberhalb von 50 Mio. EUR liegt

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Allianz Trade ist weltweiter Marktführer im Kreditversicherungsgeschäft undanerkannter Spezialist für Bürgschaften und Garantien, Inkasso sowie Schutzgegen Betrug oder politische Risiken. Allianz Trade verfügt über mehr als 100Jahre Erfahrung und bietet seinen Kunden umfassende Finanzdienstleistungen an,um sie im Liquiditäts- und Forderungsmanagement zu unterstützen.

Über das unternehmenseigene Monitoring-System verfolgt und analysiert AllianzTrade täglich die Insolvenzentwicklung von mehr als 83 Millionen kleiner,mittlerer und multinationaler Unternehmen. Insgesamt umfassen dieExpertenanalysen Märkte, auf die 92% des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP)entfallen.

Mit dieser Expertise macht Allianz Trade den Welthandel sicherer und gibt denweltweit über 70.000 Kunden das notwendige Vertrauen in ihre Geschäfte und derenBezahlung. Als Tochtergesellschaft der Allianz und mit einem AA-Rating vonStandard & Poor's ist Allianz Trade im Schadensfall der finanzstarke Partner ander Seite seiner Kunden.

Das Unternehmen mit Hauptsitz in Paris ist in über 50 Ländern vertreten undbeschäftigt mehr als 5.500 Mitarbeiter weltweit. 2022 erwirtschaftete AllianzTrade einen Umsatz von EUR 3,3 Milliarden und versicherte weltweitGeschäftstransaktionen im Wert von EUR 1.057 Milliarden.

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