Forex-Report, Euro

Zinsphantasie...

09.02.2007 - 09:20:39

Forex-Report: Euro legt zu

Von Folker Hellmeyer Der Euro eröffnete bei 1,3030. Verwunderlich ist dies nicht, denn wirklich viel Neues kam gestern von Seiten der EZB nicht. Auch der Hinweis auf Yen-Carry Trades konnte dem Yen nicht helfen, vielmehr reicht Euro/Yen mit 158,25 fast an die Höchststände bei 158,60 heran und das Ziel von 162 ist noch nicht vom Tisch. Herr Trichet hat am Donnerstag – erwartungsgemäß – die Marktteilnehmer auf eine weitere Zinserhöhung am 8. März auf dann 3,75 Prozent vorbereitet. Die Chancen auf einen weiteren Schritt Richtung 4 Prozent per Juni sind nach wie vor präsent. Hauptproblem der EZB ist eben immer noch die wuchernde Geldmenge und die Mehrwertsteuererhöhung in Deutschland, die ihre Wirkung noch entfalten soll. Fragen betreffend des G7 Treffens am Wochenende wurden nicht beantwortet. Unsere gestern gestellte Frage, ob ein Ende des Zinserhöhungszyklus angebracht sei um einen den Verfall des Yen zu stoppen, kann man natürlich auch von einer anderen Seite beleuchten: Nimmt man das aktuelle Wirtschafts- und Kapitalgefüge als gegebenes System hin, das zur Zeit allerdings von einigen Teilnehmern in Frage gestellt wird, so kann man sich nun die berechtigte Frage stellen: Passt man seine Aktionen (z.B. Stopp des Zinserhöhungszyklus) an die geltende Systemstruktur an, oder versucht man durch erreichen des „kritischen Punktes“ das System neu zu definieren? Nach dieser kurzen philosophischen Ausführung und weiterer Wachsamkeit der EZB für zukünftige Preisrisiken, wenden wir unsere Wachsamkeit zum Abschluß noch einmal der Markttechnik zu, denn Wirtschaftszahlen stehen heute nicht mehr auf der Agenda. Unser Euro bewegt sich auf Tagesbasis immer noch in einer Flaggenformation, die prinzipiell weiteres Aufwärtspotential bietet. Kurzfristig scheint ein Erreichen der 1,3080 möglich; Käufe sollten bei einem erfolgreichen Testen des Bereichs um 1,30 bis 1,2980 getätigt werden. Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Dollar leicht favorisiert. Ein nachhaltiges Überwinden des Widerstandsniveaus bei 1.3050 neutralisiert den negativen Bias des Euro. Ein deutliches Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.2850-80 erhöht das Momentum zu Gunsten des Dollar. Folker Hellmeyer ist Chef-Volkswirt der Bremer Landesbank. Weitere Informationen zu kostenlosen Newslettern der Bremer finden sie hier. Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.
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