Elexxion, Europa

Elexxion: Wollen in Europa Nummer eins sein

24.10.2006 - 15:00:29

Elexxion: Wollen in Europa Nummer eins sein. Der Dental-Laser-Hersteller strebt an die Börse...

Elexxion-Co-Vorstandschef Olaf Schäfer will mit seinen Dental-Lasern nicht nur den deutschen Markt erobern und rechnet mit deutlichen Gewinnmargen. Instock: Aus Ihrer Sicht ist Elexxion bis zu 19,25 Millionen Euro (3,5 Millionen Aktien x 5,50 Euro) wert. Wie kommen Sie darauf? Schäfer: Die Bewertung des Unternehmens haben wir zusammen mit der VEM Aktienbank vorgenommen. Grundlage dabei war unter anderem ein Analysten-Report von First Berlin, der zu einem rund doppelt so hohen Wertansatz kommt. Durch Den deutlichen Abschlag wollen wir den Investoren noch mehr Potential eröffnen, als Elexxion ohnehin schon bietet. Die Analysten haben ihr Votum auf Basis eines DCF-Modells abgegeben. Wer sich näher informieren möchte, ist aber sicherlich auch aufgerufen, sich die Bewertung von Wettbewerbern, wie der US-amerikanischen Biolase anzuschauen. Dieses Unternehmen wächst übrigens deutlich langsamer als wir. Ein Investor sollte bei seiner Entscheidung unsere Technologieführerschaft ins Kalkül ziehen, den wachsenden und noch längst nicht erschlossenen Markt und die damit verbundenen Gewinnpotentiale. Der Vollständigkeit halber sei übrigens erwähnt, dass der von Ihnen genannte Wert von 19 Millionen Euro eine "Post Money"-Sicht wiedergibt, also nach Mittelzufluss aus dem IPO. Ohne Berücksichtigung des Geldes aus dem Börsengang liegt die Bewertung zwischen 10,8 und 14,8 Millionen Euro. Instock: Bisher ist es Ihnen weder geglückt, von Ihren Lasern die deutschen Zahnärzte zu überzeugen noch die Verlustzone zu verlassen. Sind das aus Ihrer Sicht gute Voraussetzungen für einen Börsengang? Schäfer: Nun, wir haben bei Neuinstallationen in Deutschland aktuell einen Marktanteil von rund 25 Prozent. Das finde ich schon eine recht überzeugende Zahl. Und die Marktdurchdringung von Dental-Lasern wächst. Immer mehr Zahnärzte sind von den Vorteilen unserer Produkte überzeugt und setzten diese ein. Die überzeugenden Argumente sind beispielsweise "schmerzarmes Bohren" und "blutungsarme Behandlung". Gerade jetzt, wo der Markt sich dynamisch entwickelt, sind die Voraussetzungen für einen Börsengang aus einer Position der Stärke gegeben. Im übrigen waren wir im Jahr 2004 bereits profitabel. 2005 haben wir rote Zahlen geschrieben, das war durch die planmäßigen Aufwendungen für die Entwicklung neuer Produkte bedingt, unter anderem unseres führenden Kombinationslasers „Delos“. Wir wollen übrigens auch im laufenden Jahr wieder operativ profitabel sein. Instock: In welche Zukunftschancen würde ein Anleger bei Elexxion investieren? Schäfer: Der Anleger investiert in ein solides, technisch führendes Medizintechnikunternehmen. Wir wollen mit unseren Produkten in Deutschland weitere Marktanteile gewinnen und den Markt weiter entwickeln. Außerdem streben wir ins Ausland. Derzeit läuft die erste Produktzulassung für ein Gerät von Elexxion in den USA. 2007 sollen die anderen dann folgen. Der amerikanische Markt ist rund dreimal so groß wie unser heimischer Markt und Dental-Laser sind dort viel verbreiteter als bei uns. Als Technologieführer sind das natürlich beste Aussichten. Auch der europäische Markt bietet große Chancen, so dass wir uns über das weitere Wachstum von Elexxion keine Sorgen machen. Wir wollen in drei Jahren in Europa die Nummer eins sein und in der Welt auf Platz zwei. Daran können Anleger nun teilhaben. Instock: Geräte setzen sich erfahrungsgemäß nur durch, wenn die Behandlung damit von den Krankenkassen übernommen wird. Ist dies bereits der Fall oder setzen Sie nur auf die zahlungsfähige Klientel der Zahnärzte? Schäfer: Ganz im Gegenteil. Wir profitieren davon, dass die Behandlung nicht von den Krankenkassen übernommen wird. Der Zahnarzt hat auf diese Weise die Möglichkeit, durch den Einsatz eines Dental-Lasers ein Zusatzeinkommen außerhalb der Gebührenordnung für Zahnärzte zu generieren. Diese Gebührenordnung deckelt ja bislang seine Einkünfte. Und die Patienten dürften überwiegend bereit sein, die vergleichsweise geringen Zuzahlungen für eine Dentalbehandlung zu leisten. Das geht ja bei Minibeträgen von 5 bis 10 Euro los. Instock: Wann werden in den meisten Zahnarztpraxen in Deutschland Ihre Laser stehen und mit welchen Gewinnen rechnen Sie in den kommenden Jahren? Schäfer: Bislang steht noch in etwa mehr als 52.000 Praxen in Deutschland kein Laser von uns. Wir sind natürlich nicht so vermessen, einen Markteinteil von 100 Prozent für Elexxion zu erwarten. Es würde schon ausreichen, wenn wir in den kommenden Jahren die Marktdurchdringung um zwei oder drei Prozentpunkte steigern könnten. Das wären bereits 1.000 bis 1.500 zusätzliche Geräte. Wir möchten uns zu Zukunftszahlen zwar nicht äußern, aber erklärtes Ziel ist es, eine EBIT-Marge von 12 bis 15 Prozent bei stark wachsenden Umsätzen zu erzielen. Instock: Wie ist die Konkurrenzsituation auf dem Markt für Zahnarzt-Laser? Schäfer: Es gibt verschiedene Unternehmen, die Dental-Laser anbieten. Wir gehen davon aus, dass wir eine technologisch führende Position haben und in Deutschland aktuell die meisten Geräte verkaufen. Einen besonderen Vorsprung haben wir dabei mit unserem Kombigeräte „Delos“. Der deutsche Markt ist sonst vergleichsweise stark fragmentiert. Ein wichtiger internationaler Wettbewerber ist die Firma Biolase, die im amerikanischen Markt stark vertreten ist und diesen gut vorbereitet hat. Interessant hierbei ist vielleicht, dass Biolase innerhalb weniger Jahre seinen Umsatz aus dem niedrigen einstelligen Millionenbereich auf umgerechnet gut 50 Millionen Euro pro Jahr gesteigert hat. Das zeigt uns, was in diesem Markt möglich ist. Instock: Sie wollen nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa und den USA den Markt erobern. Wie ist dort die Situation und wie weit sind Ihre diesbezüglichen Pläne bereits fortgeschritten? Schäfer: Die laufende Zulassung eines Gerätes durch die FDA in den USA hatte ich ja bereits erwähnt. Wir wollen diesen Markt, wie auch Europa, durch leistungsstarke Vertriebspartnerschaften angehen. Hierzu haben wir bereits Schritte unternommen, die so eine Partnerschaft vorbereiten. Wir können den Markteintritt dann entsprechend schnell realisieren. Instock: Am US-Medizinmarkt haben sich schon einige deutsche Unternehmen die Zähne ausgebissen. Wie wollen Sie dies verhindern? Schäfer: Völlig richtig. Der amerikanische Markt darf nicht unterschätzt werden. Deshalb bauen wir dabei auf Partner vor Ort, die im Dentalmarkt stark sind und diesen Markt gut kennen.
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