Dax-Vorstands-Karussell, Vorstandschefs

Dax-Vorstands-Karussell

27.01.2007 - 07:03:14

Dax-Vorstands-Karussell. 21 der insgesamt 30 Vorstandschefs wurden seit 2000 ausgewechselt...

Seit 2000 haben 21 der insgesamt 30 Dax-Unternehmen den Vorstandsvorsitzenden ausgewechselt. Lediglich zwei Unternehmen übertrugen die Führung an einen externen Kandidaten: Linde (Wolfgang Reitzle) und RWE (Harry Roels). Alle anderen Vorstandsvorsitzenden stammten aus den eigenen Reihen, ergab eine Studie der Personalberatung LAB Lachner Aden Beyer & Company. „Die Analyse bestätigt einen Trend, den wir seit Jahren beobachten“, sagt Peter Lachner, geschäftsführender Gesellschafter von LAB & Company. „Das Manager-Karussell dreht sich in obersten Hierarchie-Ebenen immer schneller.“ Überraschend sei indes die geringe Bereitschaft von Deutschlands Vorzeigeunternehmen, die oberste Führungsverantwortung auf Spitzenmanager anderer Konzernen zu übertragen. „Interne Nachfolger besitzen zweifellos den Vorteil, die komplexen Strukturen und ungeschriebenen Gesetze des eigenen Konzerns zu kennen“ so Lachner. „Allerdings können externe Kandidaten eher frischen Wind in die Unternehmen bringen.“ Als bedenklich bezeichnet Lachner die Tatsache, dass 16 von 21 ausgeschiedenen Vorstandschefs einen Platz im Aufsichtsrat ihres früheren Unternehmens erhielten, davon sogar zwölf als Vorsitzende. „Unter Corporate-Governance-Gesichtspunkten ist es nicht wünschenswert, dass die Mehrheit von Deutschlands Top-Kontrolleuren über die Ergebnisse ihres früheren Wirkens wacht – inklusive der Folgen eigener Fehler.“ Im Zusammenhang mit der Untersuchung analysierte LAB & Company auch die akademische Ausbildung von Deutschlands mächtigsten Managern der Jahre 2000 und 2007. Danach betrug der Anteil der Dax-Vorstandsvorsitzenden mit ingenieurwissenschaftlichem Hintergrund kaum verändert rund die Hälfte. Die Zahl der Betriebs- und Volkswirte fiel von sechs auf fünf. Deutlich schwächer sind die Juristen vertreten: Nach zehn Rechtswissenschaftlern im Jahr 2000 sind es nun nur noch sechs. Vier der 21 neuen Vorstandsvorsitzenden besitzen kein abgeschlossenes Hochschulstudium. Im Jahr 2000 waren noch alle Chefs ausgebildete Akademiker. „Wenn Unternehmen bei Stellenbesetzungen mehr auf echte Managementqualitäten achten als auf ein Diplom, ist das eher positiv“, meint Lachner.
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