Flitzbogen, Bernd

„Der Flitzbogen ist zu sehr gespannt“

04.12.2006 - 13:51:14

„Der Flitzbogen ist zu sehr gespannt“. Bernd Niquet ist mit dem Börsenjahr 2006 zufrieden...

Zum Jahresausklang befragte Instock Börsenexperten über ihre Sicht auf 2006 und 2007. Als erster antwortete Kolumnist und Buchautor Bernd Niquet. Instock: Mit welchen Erwartungen sind Sie in das Börsenjahr 2006 gestartet? Niquet: Ich habe keinesfalls mit einem derartigen Aktienaufschwung gerechnet. Dass die Rohstoffe weiter steigen und auch irgendwann heftig korrigieren, hat mich indes nicht überrascht. Instock: Sind Sie nun zufrieden mit 2006? Niquet: Ich bin immer zufrieden, wenn es aufwärts geht. Instock: Was waren für Sie aus Anlegersicht die Knackpunkte im auslaufenden Börsenjahr? Niquet: Dass die heftige Kurskorrektur Mitte des Jahres nur eine Reaktion im Aufwärtstrend dargestellt hat. Instock: Welches Papier war für Sie d i e Aktie des Jahres? Niquet: Wallstreet:Online AG, die in meinem Portfolio einen Kurszuwachs von unendlich aufzeigen. Instock: Verschiedene Analysten sehen den Dax bereits auf 8.000 Punkte klettern. Ist das auch Ihre Erwartung für 2007? Niquet: Meine Erwartungen sind in dieser Hinsicht wie mein Wesen: gespalten. Instock: Mit welchen Entwicklungen rechnen Sie im kommende Börsenjahr? Niquet: Ich denke, 2007 wird entweder sehr gut oder sehr schlecht. Dass wir seitwärts laufen, halte ich hingegen für schwerer vorstellbar. Denn dafür ist der Flitzbogen zu sehr gespannt. Instock: Worin sehen Sie die größten Gefahren für den Markt? Niquet: Als ich auf dieser Internetseite vor ein paar Jahren bei einem Dax-Stand von 2.200 Punkten geschrieben habe, wer jetzt keine Aktien kauft, sollte sich notariell beurkunden lassen, niemals in seinem Leben wieder Aktien zu kaufen, da war ich mir ganz sicher in meiner Meinung. Seitdem hat sich der Markt fast verdreifacht - und alle, die damals niemals mehr Aktien kaufen wollten, sind wieder da. Natürlich sieht das Szenario gut aus. Doch ich halte die Menschen ja grundsätzlich für dumm, weswegen ich auch bewusst etwas abseits stehe. Instock: Wie werden sich der Dollar im Vergleich zum Euro und der Ölpreis entwickeln? Niquet: Kurzfristig kann natürlich alles passieren. Doch mittel- bis langfristig sehe ich einen Dollarverfall und einen ansteigenden Ölpreis als ziemlich sichere Tatasachen an. Instock: Wird der Goldpreis weiter steigen? Niquet: Ja, auch hier bin ich mir vergleichsweise sicher. Instock: Ihre Prognosen zur Zinsentwicklung in den USA und in Europa? Niquet: Eher fallend als steigend. +++ BRANDAKTUELL +++ NEUERSCHEINUNG +++ Bernd Niquet, FINALE SENKRECHTE - Alles, was Sie von unserer Wirtschaft verstehen müssen, Roman, Volk Verlag, München 2006, 10 Euro, ISBN 3-937200-33-9. Gerade erschienen – jetzt hier bestellen.
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