Freenet, Interessenten

Wer sind die Interessenten für eine Übernahme?

Freenet: Übernahme?

In Kürze wird die Freenet AG (DE000A0EAMM0) Zahlen für das zweite Quartal verkünden. Im Vorfeld der Verkündung des Zahlenwerkes, tendierte die Aktie allerdings deutlich schwächer als der Gesamtmarkt und die vergleichbaren Aktien der Wettbewerber. Vermutlich erwarten einige Marktteilnehmer schwache Zahlen, vor allem im Festnetz ist der Wettbewerb knüppelhart und die Preise purzeln. Wie wir bei unseren Recherchen aus unternehmensnahen Kreisen allerdings erfahren, soll das Zahlenwerk wohl recht passabel ausfallen. Nach unseren Informationen liegen die Zahlen für das zweite Quartal sogar über den Konsens-Schätzungen der Analysten. Der Konsens erwartet einen Umsatz von 460 Millionen Euro, ein EBITDA von 66,3 ein EBIT von 45 und einen Nettogewinn von 41,5 Millionen Euro. Pro Aktie liegt der Konsens für Q2 bei 44 Cent. Analysten von SES rechnen mit einem Umsatz von 454 Millionen Euro und einem EBIT von 46,2 Millionen Euro. Das Nettoergebnis wird von SES bei 43 Millionen Euro erwartet. Auf der Hauptversammlung am 20. Juli hatte Vorstandschef Eckhard Spoerr seinen Aktionären einen deutlichen Ergebnissprung in Aussicht gestellt. Die Planungen für 2007 sehen einen Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) von 250 Millionen Euro und einen Gewinn vor Steuern von 160 Millionen Euro vor. Im vergangenen Jahr hatte die Gesellschaft ein EBITDA von 147 Millionen Euro und einen Vorsteuergewinn von 117 Millionen Euro ausgewiesen. Spoerr dürfte die Aktionäre nicht enttäuschen und die Planung für das Gesamtjahr bekräftigen. Alles andere wäre ein Desaster für Spoerr, da diese Planzahlen erst vor kurzem publiziert wurden. Bekanntlich ist Spoerr von einem Komplettverkauf der Freenet AG nicht abgeneigt, da er sich damit die besten Chancen für eine Wertsteigerung für die Aktionäre (und womöglich sich selbst; da er über Aktienwertsteigerungsrechte im besten Fall bis zu 25 Millionen Euro kassieren kann, wie auf der Hauptversammlung bekannt wurde) verspricht. Spoerr ist offen für eine Übernahme durch einen Wettbewerber. Es wurde vom Vorstand beschlossen, dass mögliche Angebote ernsthaft geprüft werden sollen. Mit dieser Aussage beugt sich das Unternehmen dem Wunsch der Großaktionäre, alle Optionen zu prüfen, die sich positiv im Aktienkurs niederschlagen sollten und den Wert des Papiers steigern. Um den Prozess professionell zu gestalten, hat sich Spoerr als Berater die US-Investmentbank Morgan Stanley mit ins Boot geholt. Nach unseren Informationen haben die Banker von Morgan Stanley ordentlich zu tun. Es soll bereits drei bis vier Interessenten, ein paar hatten wir bereits erwähnt, für eine komplette Übernahme geben, hören wir aus Branchenkreisen. Interesse soll Gerüchten zufolge auch Versatel, eplus und Telecom Italia haben. Sollte der Verkaufsprozess in den nächsten sechs Wochen nicht abgeschlossen sein, könnte der Druck von Aussen auf Spoerr immer stärker werden, so dass dieser beispielsweise auch anfangen könnte, Randbereiche des Geschäfts verkaufen. Wir tippen hier im ersten Schritt auf die Cashcow des Webhoster Strato. Strato verdient prächtig Geld und könnte bis zu 500 Millionen Euro oder circa fünf Euro je Aktie einbringen. Spoerr könnte dieses Geld erneut für eine Sonderausschüttung verwenden. Freenet dürfte in den nächsten Wochen mit die spannendste Aktie im TecDAX bleiben!
@ ad-hoc-news.de | 08.08.07 00:27 Uhr