Premiere

Was tun bei Premiere?

Was tun bei Premiere?. Premiere muss auf Übernahme hoffen

Wie Sie wissen, halten wir fundamental von der Aktie der Premiere (DE000PREM111) gar nichts. So hat es uns auch nicht verwundert, dass die Münchener mal wieder bei der Vorlage der vorläufigen Zahlen für das Jahr 2007 enttäuschten. Das Unternehmen erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von knapp 985 Millionen Euro. Angekündigt war ein Umsatz von einer Milliarde Euro. Die Umsatzerwartungen wurden somit mal wieder verfehlt. Aber geschenkt! Beim EBITDA wurde ein Gewinn von 80 bis 100 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Erreicht hat der Sender nunmehr ein EBITDA von fast 84 Millionen Euro. Immerhin lag diese Prognose im Rahmen der angesagten Range. Allerdings handelte es sich hierbei um eine erheblich reduzierte Prognose. Einst hatte Premiere für das Jahr 2007 ein EBITDA zwischen 120 und 140 Millionen Euro versprochen. Das Management ist seit dem Börsengang extrem unsicher in der Prognose. Bislang wurden Versprechen noch nie eingehalten. Netto dürfen Sie für das Jahr 2007 übrigens nicht viel erwarten. Nach neun Monaten lag das EBITDA bei 70 Millionen Euro und netto wurden knapp 30 Millionen Euro verballert. Das Gesamtjahr dürfte entsprechend mal wieder mit einem Verlust beendet worden sein. Betrachten wir das Q4 separat, verlief das Schlussquartal schlecht. Nach einem EBITDA von 22 Millionen Euro in Q3, lag das EBITDA in Q4 lediglich noch bei knapp 14 Millionen Euro. Insgesamt sind die Zahlen eine Enttäuschung, was uns allerdings nicht überrascht. Mit Spannung erwarten wir nun den Ausblick für das Jahr 2008. Vermutlich soll dieser in Kürze verkündet werden. Laut Angaben des Geschäftsberichts 2006 war für das Jahr 2008 ein EBITDA von mehr als 200 Millionen Euro erwartet worden. Daraus wird aber nichts. Firmenchef Börnicke hat diese Erwartungen im Laufe des Jahres 2007 schon revidiert. Das EBITDA soll sich bislang auf 180 bis 200 Millionen Euro belaufen. Wir gehen davon aus, dass auch diese Erwartungen wie so oft erheblich zu hoch gegriffen sind. Die nächste Enttäuschung des Managements steht also schon vor der Tür. Premiere ist und bleibt ein chronisch defizitäres Unternehmen. Bislang konnten noch nie echte Nettogewinne präsentiert werden. Nur im Jahr 2005 stand in den Büchern ein Gewinn. Dieser kam zustande, da hohe sonstige betriebliche Erträge verbucht wurden sowie die Aktivierung latenter Steuern. Ohne diese Effekte wäre auch im Jahr 2005 ein Verlust produziert wurden. Positive operative Cashflows, ganz zu Schweigen von Free Cashflows, hat Premiere in den letzten Jahren übrigens noch nie erzielt. Das bisherige Resultat des Unternehmens gleicht einem Armutszeugnis. Fundamental ist Premiere ein katastrophales Unternehmen. Der Börsenwert von fast 1,5 Milliarden Euro ist nach sämtlichen klassischen Kriterien viel zu viel. Die Hälfte wäre fair. Als eigenständiges Unternehmen ist die Scheune auch nicht überlebensfähig. Strategisch hat der Sender sicherlich eine Daseinsberichtigung und auch einen Wert. Medienmogul Rupert Murdoch hat sich mit seiner News Corporation bereits rund 15% an Premiere gesichert. Wie bereits mehrfach von uns geschildert kann Premiere nur auf eine Übernahme hoffen und passt sehr gut zu einer großen Sendergruppe. Ein großer Player in der Branche könnte den Gewinn über massive Synergien heben. Ein Großteil der über 1000 Mitarbeiter könnte in solch einer Konstellation vor der Tür gesetzt werden, was die Kosten massiv senkt und sich positiv im Gewinn zeigen wird. Ob Murdoch zuschlägt oder Vivendi kann Investoren egal sein. Hauptsache ist, dass einer der großen Player zuschlägt. Aufgrund der latenten Übernahmefantasie können Zocker zwischen 12 und 13 Euro zugreifen. Viele Grüße www.tradecentre.de
@ ad-hoc-news.de | 13.02.08 18:19 Uhr