MANZ, Los

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MANZ: Zurück auf Los?

Im Jahr 2006 feierte die Manz Automation (DE000A0JQ5U3) ihren Börsengang. Das Papier wurde zu 19 Euro emittiert. In der Spitze kostete die Aktie knapp 200 Euro. Eine Verzehnfachung innerhalb von gut zwei Jahren. Vom Rekordhoch im letzte Sommer haben sich die Anteilsscheine des Technologieanbieters für die Photovoltaik- und LCD-Industrie nunmehr gesechselt. Inzwischen müssen Sie lediglich 30 Euro für die Aktie auf den Tisch blättern. In der Spitze lag der Börsenwert bei fast 700 Millionen Euro. Aktuell: Knapp 140 Millionen Euro. Das Unternehmen ist von der Krise stark betroffen. Fehlende Finanzierungsmöglichkeiten für Solarprojekte reduzieren oder zumindest verzögern derzeit die Nachfrage nach entsprechendem Equipment, was die Schwaben anbieten. Vereinzelte Analysten erwarten für Manz in diesem Jahr einen Umsatzrückgang von 20 bis 30 Prozent. Die bisher zweistellige EBIT-Marge soll in den unteren einstelligen Bereich zurückfallen. Auf Nachfrage wollte Finanzvorstand Martin Hipp keine Prognose für 2009 preisgeben. „Das Jahr wird schwieriger werden als die Vorjahre. Dennoch sind nach wie vor große Chance auf Neuaufträge da. Unsere Kunden sind derzeit noch zurückhaltend und Projekte ziehen sich nach hinten“, sagt der CFO. Zumindest in der ersten Jahreshälfte erwartet Hipp keine Veränderung der derzeitigen Situation. Im zweiten Halbjahr wird erwartet, dass die Nachfrage wieder anzieht. Dennoch können Investoren dieses Jahr zahlentechnisch abhaken, da eine eventuell eintretende Orderflut im zweiten Semester das Jahr nicht kompensieren wird. Das Unternehmen hatte per Ende September einen Auftragsbestand von rund 160 Millionen Euro. Bereits in Q3 war der Ordereingang mit acht Millionen Euro sehr gering. „Im Schlussquartal hatten wir wieder einen höheren Auftragseingang als im dritten Quartal. Allerdings auf einem niedrigen Niveau“, sagt Hipp. Derzeit sind die Kapazitäten noch gut ausgelastet, da der vorhandene Orderbestand abgearbeitet wird. Eine Anpassung der Kapazitäten ist derzeit nicht geplant. „Die große Welle an Neueinstellungen ist zunächst vorbei. Zudem werden wir Überstunden abbauen“. Für die Zukunft zeigte sich der CFO optimistisch bei einem insgesamt anziehenden Umfeld zur alten Stärke zurückzukehren. „Unser Markt bleibt mittelfristig aussichtsreich“. Das ist auch der wesentliche Grund dafür, jetzt die Kapazitäten nicht zu reduzieren oder Personal freizusetzen. Auch wenn damit die Fixkostenstruktur hoch bleibt und bei einem Umsatzrückgang die Marge unter Druck kommt. Für das vergangene Geschäftsjahr hat Manz dem Vernehmen nach die eigenen Vorgaben erreicht. Die Schlussperiode muss sodann ein Rekordquartal gewesen sein. „Aus heutiger Sicht werden wir das Umsatzziel zwischen 235 und 240 Millionen Euro erreichen“, sagt Hipp. Die EBIT-Marge soll sich auf knapp zwölf Prozent belaufen oder der Gewinn vor Steuern und Zinsen bei mindestens 27 Millionen Euro liegen. Netto erwarten wir einen Profit von circa 20 Millionen Euro oder ein Ergebnis je Aktie von 4,50 Euro. Die Schwaben sind in sehr kurzer Zeit mit Vollgas gewachsen. 2009 wird ein Jahr der Konsolidierung und der Vorbereitung auf die nächste Wachstumsstufe. Schließlich wurden auch einige Firmen zugekauft, die nunmehr in Ruhe integriert werden können. Bilanziell sind in Folge der Übernahmen und des starken Wachstums in 2008 die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die Vorräte explodiert. Abschreibungen auf diese Posten erwartet Hipp nicht. Der operative Cashflow dürfte wegen des erhöhten Bedarfs an Working Capital bestenfalls ausgeglichen ausfallen. Mit Cash ist Manz reichlich ausgestattet. Nach neun Monaten schlummerten in der Kasse liquide Mittel von rund 85 Millionen Euro bei kurz- und langfristigen Bankschulden von lediglich knapp 20 Millionen Euro. Laut Hipp liegt die Netto-Cashposition derzeit bei über 50 Millionen Euro. Die Aktie hat ein schlechtes Jahr 2009 im Wesentlichen eingepreist. Das Papier arbeitet an einer Bodebildung im Bereich um 30 Euro. Auszuschließen ist jedoch nicht, dass Investoren nochmals verschnupft auf ein schwaches Jahr reagieren. Zurück auf Los, also ein Rückfall bis zum Emissionspreis erwarten wir nicht. Setzen Sie die Aktie auf Ihre Watchlist. Kaufkurse im Bereich von 25 bis 27 Euro sollten sich mittelfristig auszahlen. Viele Grüße www.tradecentre.de
@ ad-hoc-news.de | 05.02.09 21:36 Uhr