Umsatzmilliarde, TecDAX-Firma

TecDAX-Firma peilt 1 Mrd.

Umsatzmilliarde!

Der Technologiekonzern aus Jena strebt mittelfristig einen Umsatz von einer Milliarde Euro an. Das sagt uns der designierte Finanzvorstand Frank Einhellinger im Hintergrundgespräch. In diesem Jahr erwartet der CFO Einnahmen zwischen 510 und 535 Millionen Euro. Im nächsten Jahr soll die Marke von 550 Millionen Euro überschritten werden. „Wir wollen pro Jahr durchschnittlich um zehn Prozent wachsen“, so Einhellinger. Die Umsatzmilliarde wird der Konzern mittelfristig allein aus dem internen Wachstum nicht erreichen. „Um eine Milliarde Euro Umsatz zu erreichen, wollen wir kleinere aber auch durchaus eine größere Akquisition machen“, sagt der Finanzchef. Ziel von Zukäufen ist es, das Kerngeschäft zu stärken. „Wir wollen uns nicht weiter diversifizieren, sondern unsere bestehenden Einheiten ausbauen“. Die EBIT-Marge soll sich mittelfristig auf neun bis zehn Prozent verbessern. Für dieses Jahr hat die Gesellschaft eine EBIT-Marge zwischen 7,5 und 8 Prozent in Aussicht gestellt. Operativ müsste Jenoptik (DE0006229107) in 2007 mindestens 38 Millionen Euro verdienen. Netto bleibt davon allerdings nicht viel übrig. Problem: Noch bis November muss der Konzern Zinsen für eine teure Anleihe im Volumen von 150 Millionen Euro bezahlen. Allein in Q1 reduzierte das Finanzergebnis insgesamt den Gewinn um mehr als sechs Millionen Euro. Mit Ablösung der Anleihe, die für Ende dieses Jahres geplant ist, wird das Unternehmen von einem erheblich geringerem Finanzaufwand in 2008 gegenüber 2007 massiv profitieren. Der Nettogewinn dürfte somit im nächsten Jahr erheblich steigen. Steuerzahlungen fallen bei Jenoptik lediglich moderat an. Der Konzern hortet Verlustvorträge von mehr als 400 Millionen Euro. Die Steuerquote vom Einkommen und Ertrag dürfte sich auf circa 15 Prozent belaufen. Ungeachtet der aktiv latenten Steuern erwarten wir in diesem Jahr einen Nettogewinn von circa zehn Millionen Euro. Unterstellen wir für 2008 einen Umsatz von 560 Millionen Euro und eine EBIT-Marge von 8,5 Prozent, fällt operativ ein Gewinn von fast 48 Millionen Euro an. Aufgrund eines erheblich geringeren Finanzaufwandes, einer unverändert geringen Steuerquote und nach Minderheiten, sollte in 2008 unterm Strich ein Gewinn von mehr als 28 Millionen Euro oder ein Ergebnis je Aktie von 55 Cent in den Büchern stehen. Die aktuell rund 52 Millionen Aktien repräsentieren einen Börsenwert von rund 400 Millionen Euro. Im Jahr 2009 kann eine Wandelanleihe, in Abhängigkeit vom Kurs, in Aktien gewandelt werden. Aus dieser Wandlung könnten weitere 4,8 Millionen Aktien hinzukommen. Dann würde sich auch die derzeitige Nettoverschuldung von aktuell rund 200 Millionen Euro signifikant reduzieren, sofern die Inhaber des Wandlers in Aktien tauschen. Laut dem Finanzvorstand soll zudem die Verschuldung des Unternehmens unter anderem durch Verkäufe von Immobilienvermögenswerten, die nicht zum operativen Geschäft gehören, verringert werden. Veräußern könnte das Unternehmen auch den knapp 18 prozentigen Anteil an der PVA TePla AG. Das Paket hat aktuell einen Wert von rund 22 Millionen Euro. Geld, das Jenoptik für Akquisitionen verwenden könnte. Was mit dem Anteil an PVA TePla passiert, wollte Einhellinger aber nicht konkretisieren. „Wir prüfen immer mal wieder, was wir mit unserem Anteil machen werden. Bisher halten wir an der Position fest“. Mit einem KGV von 14 für das Jahr 2008 ist die Jenoptik-Aktie nicht zu ambitioniert bewertet. An schwachen Tagen ist das Papier mit Hinblick auf den Gewinnhebel in 2008 interessant.
@ ad-hoc-news.de | 21.06.07 08:36 Uhr