TecDAX-Aktie, Software

TecDAX-Aktie kaufen?

TecDAX-Aktie kaufen?. Software AG tritt aufs Wachstumspedal

Anfang diesen Jahres hat das Darmstädter Softwarehaus eine aktive Akquisitionsstrategie in Aussicht gestellt. Nach der Übernahme des Vertriebspartners SPL Software aus Israel folgte kürzlich die Übernahme der amerikanischen webMethods. Hierbei handelt es sich um einen Anbieter von Software für die Integration und Optimierung von Geschäftsprozessen. Mit diesem Zukauf ist dem Unternehmen ein Coup gelungen. Die Firma passt bestens zur Software AG (DE0003304002). Das Management will das Geschäft von webMethods mit dem schnell wachsenden Geschäftsbereich Crossvision verbinden. „Mit der Übernahme stärken wir unsere Wettbewerbsstellung und haben zudem eine erhebliche bessere Position im US-Markt. Wir sind dort nun ein nennenswerter Player“, sagt Finanzvorstand Arnd Zinnhardt im Gespräch mit TradeCentre. WebMethods erzielte bislang über 60 Prozent der Erlöse in USA, 25 Prozent in Europa und den Rest weltweit. Software AG hingegen erlöst knapp 60 Prozent der Einnahmen in Europa, 25 Prozent in Amerika und rund 20 Prozent außerhalb Europa und USA. „Auf der geographischen Ebene haben wir massive Umsatzeffekte, die unser Wachstum in der Zukunft beschleunigen werden“, so der CFO. Ziel ist nach der Integration im Bereich Crossvision ein gemeinsames Produktangebot im Markt anzubieten. Bislang lag der Verkaufspreis pro Lizenz im Schnitt bei 150.000 Euro. „Diese Zahl wollen wir auf bis 300.000 Euro steigern“. Der Name Crossvision wird allerdings verschwinden und durch webMethods ersetzt. Für die US-Firma hat die Software AG rund 546 Millionen Dollar bezahlt. Auf den ersten Blick eine üppige Summe. Sie müssen dazu aber wissen, dass webMethods über eine Kriegskasse von 130 Millionen Dollar verfügt. Zudem hatte webMethods in der Vergangenheit hohe Verlustvorträge angehäuft, die die Software AG in ihrer bestehenden Einheit in den USA nutzen kann. „Unser Geschäft in den USA ist mit EBIT-Margen von rund 30 Prozent hoch profitabel. Aufgrund der Zusammenführung des US-Geschäfts mit webMethods können wir die Verlustvorträge nutzen, was sich deutlich im Nettogewinn auswirken wird“, erklärt Zinnhardt. Zudem hat webMethods ein stabiles Wartungsgeschäft, was stetige Cashflows abwirft. „Ziehen wir die genannten Punkte vom Kaufpreis ab, haben wir das Lizenz- und Servicegeschäft umsonst bekommen“. Summa summarum ein smarter Deal für die Software AG. Die Akquisition hat auch erhebliche Auswirkungen auf die Planzahlen für 2007 und die folgenden Jahre. Zinnhardt rechnet in 2007 mit Kosteneffekten von 15 Millionen Dollar, in 2008 mit 46 und in 2009 mit 50 Millionen Dollar. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen aus Einsparungen im Personal. Synergien auf der Produktseite respektive Cross Selling Potenziale und auf der geographischen Ebene sind an dieser Stelle nicht einkalkuliert. Zinnhardt bekräftigt sodann in 2007 die erhöhte Umsatz- und Gewinnprognose. Der Umsatz soll um 30 bis 35 Prozent auf 627 bis 652 Millionen Euro klettern. Die EBIT-Marge wird bei 22 Prozent erwartet. Pro Aktie soll ein Gewinn von 3,10 bis 3,25 Euro hängen bleiben oder mindestens 88 Millionen Euro in der Kasse klingeln. Den Free Cashflow, operativer Cashflow abzüglich Capex, erwartet Zinnhardt in 2007 zwischen 50 bis 60 Millionen Euro. 2008 wird die Software AG den Umsatz nochmals dynamisch steigern. WebMethods wird anstatt in 2007 für sieben Monate in 2008 voll konsolidiert. Außerdem bereiten die Hessen derzeit den Markteintritt in Brasilien vor. 2008 soll dort auch der Direktvertrieb starten. Diese Effekte sollten den Umsatz in 2008 schon auf 750 bis 800 Millionen Euro katapultieren. Aufgrund organischem Wachstum sollte die Marke von 800 Millionen Euro im kommenden Jahr sogar geknackt werden. „Das Szenario ist realistisch, dass wir in 2008 bereits mehr als 800 Millionen Euro Umsatz einfahren“, sagt der CFO. Spätestens im Jahr 2011 ist ein Umsatz von einer Milliarde Euro angestrebt. Das erscheint vor dem dargestellten Hintergrund sehr konservativ. „Eventuell erreichen wir die Milliarde auch schon früher“, so Zinnhardt. Die momentane EBIT-Marge von 22 Prozent soll mittelfristig auf 28 bis 29 Prozent steigen. Die Umsatzrendite sieht der Finanzchef zwischen 15 und 17 Prozent. „Den Nettogewinn aus 2006 wollen wir innerhalb von fünf Jahren auf mehr als 145 Millionen Euro mindestens verdoppeln“. Altfavorit Software AG hat sich an der Börse glänzend entwickelt. Die Aktie ist auf aktuellem Kursniveau eine Halteposition und an schwachen Tagen erneut ein Kauf.
@ ad-hoc-news.de | 12.07.07 00:52 Uhr