STADA

STADA: Kaufen?

STADA: Kaufen?. STADA: Kommt die Übernahme

Der Generikahersteller aus Bad Vilbel erzielte in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres einen Umsatzrückgang von acht Prozent auf 755,2 Millionen Euro. Das EBITDA reduzierte sich um 16 Prozent auf 124 Millionen Euro. Das bereinigte EBITDA, ausgeklammert wurden nicht operativ bedingte Effekte aus Währungseinflüssen und Zinssicherungsgeschäften, lag bei 125,8 Millionen Euro. Beim EBIT betrug der Rückgang 21 Prozent auf 86,6 Millionen Euro. Der Konzerngewinn in der ersten Jahreshälfte sank um 23 Prozent auf knapp 50 Millionen Euro oder 82 Cent je Aktie. Bei der Bilanzpressekonferenz in Frankfurt zeigte sich Vorstandschef Hartmut Retzlaff zuversichtlich für die zweite Jahreshälfte. Der Arzneimittelhersteller stellt eine Geschäftsbelebung gegenüber dem ersten Halbjahr in Aussicht. Sodann erwartet der CEO mindestens ein bereinigtes EBITDA von einer Viertelmilliarde Euro. Das dürfte gut erreichbar sein, da zum Halbjahr bereits die halbe Miete eingefahren wurde. Zudem besteht sogar die Chance diese Vorgabe zu übertreffen und möglicherweise das Niveau des Vorjahres zu erreichen. Für das bereinigte EBITDA entspricht dies einem Gewinn von knapp 300 Millionen Euro. Der Umsatz könnte ebenfalls auf Vorjahresniveau in Höhe von 1,64 Milliarden Euro landen. Pro Aktie sollte der Konzern in 2009 mindestens 1,60 Euro verdienen oder fast 100 Millionen Euro. Da STADA (DE0007251803) Druck auf den Margen spürt, will Retzlaff auf die Kostenbremse drücken und den Konzern entschlanken. Ziel ist ab 2010 einen „deutlich“ zweistelligen Millionenbetrag einzusparen. Die Kosten dafür beziffert der Firmenchef auf einen geringen einstelligen Millionenbetrag. Das Projekt dürfte sich positiv auf das Zahlenwerk im kommenden Jahr auswirken. Per Ende des ersten Halbjahres weist das Unternehmen eine Nettoverschuldung von knapp einer Milliarde Euro aus. Das ist durchaus sportlich und entspricht dem vierfachen EBITDA. „Unser Ziel ist die Nettoverschuldung zu reduzieren. Wir müssen uns intern verbessern und wollen dies aus eigener Kraft bewältigen“, so Retzlaff. Für einen größeren Zukauf hat STADA unseres Erachtens nur wenig Spielraum über Fremdkapital. Laut dem CEO stehen Akquisitionen nicht oben auf der Agenda. Nur falls etwas perfekt passt, hätte Retzlaff Interesse. Für diesen Fall schloss der Vorstandschef auch die Beteiligung eines Investors an STADA nicht aus, der sich über eine Kapitalerhöhung beteiligen könnte. „Aktuell haben wir in diese Richtung aber nichts auf dem Tisch“, betont Retzlaff. Wie Sie wissen, soll das Unternehmen schon seit zig Jahren aufgekauft werden. Immer wieder ist STADA Opfer von Übernahmespekulationen, die in der Regel zwei bis viermal pro Jahr auftauchen. Irgendwann dürfte es soweit sein. Ob ein Aufkäufer zugreift, oder ob Retzlaff zuerst einen Ankeraktionär findet, bleibt spannend. Der Freefloat beträgt 100 Prozent. Am Markt wird gemunkelt, dass der überraschende Abgang des Finanzchefs auch eine Indikation auf eine mögliche Übernahme ist. Andere hingegen merken an, dass der CFO krankheitsbedingt ausgeschieden ist. Wie dem auch sei: STADA ist ein potenzieller Übernahmekandidat! Das Unternehmen wird an der Börse mit 884 Millionen Euro bewertet. Das liegt nur knapp über dem Buchwert von 827 Millionen Euro. Für einen Aufkäufer ist STADA aber aufgrund der Schulden dennoch ein großer Schluck aus der Pulle. Für knapp 900 Millionen Euro ist die Firma nicht zu haben. Unterstellen wir einen Aufschlag von 30 Prozent auf den Börsenkurs plus Schulden, kostet die Übernahme mehr als zwei Milliarden Euro. Das ist in der heutigen Zeit happig. Wobei ein Pharmakonzern, der auf Generika heiß ist, sich diesen Preis sicherlich leisten könnte. Gegen eine schnelle Übernahme spricht aber, dass seit Monaten Ratiopharm wie Sauberbier angeboten wird. Für Ratiopharm werden angeblich circa drei Milliarden Euro aufgerufen. Entweder liegt es an Ratiopharm selbst oder Generika-Firmen sind schlicht nicht gefragt. STADA ist mit einem KGV von neun für 2009 sehr günstig zu haben. Auch ohne Übernahmefantasie raten wir zum Kauf der Aktie. Im Crash am Jahresanfang war die Aktie bei zehn Euro zu haben. In der Spitze hat sich das Papier auf 20 Euro verdoppelt. Aktuell müssen Sie 15 Euro berappen. Viele Grüße www.tradecentre.de
@ ad-hoc-news.de | 27.08.09 10:56 Uhr