Schmack, Bioogas

Schmack Bioogas: Buy?

Schmack Bioogas: Buy?. Schmack Biogas drückt „Restart"

Der Anbieter von Biogasanlagen steht vor einer zweiten Chance. Nach rasantem Erfolgs- und Wachstumskurs folgte schnell die Bruchlandung. In Zahlen ausgedrückt: Bei einem Umsatz von 75 Millionen wird das Unternehmen in 2008 einen operativen Verlust (EBIT) von 40 Millionen Euro einfahren. Der seit dem 1. Juni amtierende Vorstandschef Werner Rüberg will nun den Karren aus dem Dreck ziehen und den Knopf „Restart“ drücken. Bei unserem Treffen in Frankfurt zeigten sich Rüberg und sein Vorstandskollege Ulrich Schmack optimistisch, das Ruder noch einmal zu drehen. Basis der Zuversicht ist die nach eigenen Angaben Technologieführerschaft des Unternehmens, das neue Erneuerbare Energien Gesetz ab 2009, welches vorteilhaft für die Biogasbranche ausgefallen ist und der starken Position bei Energieversorgern wie zum Beispiel E.ON und RWE Innogy. E.ON hat sich jüngst erneut für Schmack Biogas (DE000SBGS111) als Partner für den Bau einer Biogasanlage entschieden. Das Umsatzvolumen dieser Anlage liegt bei 21 Millionen Euro. Wie uns die beiden Vorstände erläutern, werden weitere Großprojekte mit Energieversorgern derzeit verhandelt. Mit RWE Innogy liegt bereits eine Absichtserklärung auf dem Tisch. RWE-Innogy Chef Fritz Vahrenholt will neben der Windkraft die Biogasaktivitäten in Deutschland deutlich ausbauen und sieht die Schmack-Gruppe diesbezüglich als kompetenten Partner. Seit seinem Amtsantritt räumt Rüberg im Unternehmen auf. Er will den Kosten den Schwanz abschneiden. Der CEO beziffert das Einsparpotenzial auf zwölf Millionen Euro. Um vier Millionen Euro sollen die Verwaltungskosten reduziert werden. Weitere acht Millionen Euro will das Unternehmen durch Prozesseffizienz einsparen. „Wir sind auf einem guten Weg und wollen spätestens im ersten Halbjahr 2009 die Restrukturierung erfolgreich abgeschlossen haben“, sagt Rüberg. Dank der geschaffenen Rahmenbedingungen seitens der Regierung für Biogas, steht das Unternehmen vor einem Turnaround. Der Auftragseingang und Auftragsbestand zeigt schon mal in die richtige Richtung. Allein im Oktober lag der Ordereingang bei 23,3 Millionen Euro und ist höher als im gesamten dritten Quartal ausgefallen. Per Ende September betrug der Auftragsbestand über 125 Millionen Euro und soll am Jahresende bei mindestens 150 Millionen Euro liegen, sagt Rüberg. Den Umsatz erwartet die Gesellschaft in 2009 in einer Bandbreite zwischen 140 und 160 Millionen Euro. Das EBIT soll zwischen minus und plus vier Millionen Euro landen. Laut Rüberg ist deutlich mehr als die Hälfte des erwarteten Umsatzes in 2009 bereits in trockenen Tüchern. Einfach nur „Restart“ zu drücken, wird dem Unternehmen trotz positiver Aussichten der Branche nicht helfen. Die Kasse ist mit sechs Millionen Euro alles andere als üppig gefüllt und die Bankschulden belaufen sich auf knapp 25 Millionen Euro. Ohne eine Klärung der Finanzierungsseite wird das Wachstum nicht zu stemmen und damit der „Restart“ nicht möglich sein. Schmack Biogas ist mit Nordex zu Beginn des Jahres 2005 vergleichbar. Die Windbranche wurde schon abgeschrieben. Ohne frisches Kapital wäre dem Windenergieunternehmen vor drei Jahren die Luft ausgegangen. Die Windkraft erlebte ein fulminantes Combeack und Nordex ist inzwischen ein vernünftiges Unternehmen. In der Biogasbranche könnte es ähnlich laufen und Schmack Biogas einen erfolgreichen „Restart“ wirtschaftlich und auch an der Börse feiern. Wir sehen die Aktie als heißen Optionsschein der Branche. Die Kapitalisierung von knapp 20 Millionen Euro ist überschaubar. Das optimale Timing für den Kauf der Aktie sehen wir aktuell allerdings noch nicht. Wir raten zunächst die Klärung der weiteren Finanzierungsmaßnahmen abzuwarten. Viele Grüße www.tradecentre.de
@ ad-hoc-news.de | 17.12.08 22:55 Uhr