CFA, EMTV

Gehen die beiden Firmen vor den Altar?

CFA und EM.TV?

Constantin Film und EM.TV vor dem Altar? Das Münchener Medienunternehmen Constantin Film ist mal wieder Opfer von Spekulationen geworden, dass die Muttergesellschaft Highlight einen Squeeze-out plant und sie die Tochter von der Börse nehmen will. Wir halten diese Vermutungen schlicht für unsinnig. Hätten die Schweizer ihre ertragsreiche Tochter vom Parkett nehmen wollen, hätten sie dies in den letzten zwei Jahren ganz in Ruhe bis zu Kursen von schlimmstenfalls 15 Euro tun können. Jetzt notiert Constantin Film (DE0005800809) bei über 23 Euro. Highlight müsste nun erheblich mehr Geld aufwenden um ihre Tochter von der Börse zu nehmen. Da Highlight-Chef Bernhard Burgener jeden Franken zweimal umdreht bevor er ihn ausgibt, sind jetzige Squeeze-out Phantasien nichts weiter als Fabeln. Erheblich smarter wäre folgendes Modell: Bekanntlich sind die Eidgenossen inklusive Option bei EM.TV mit rund 13 Prozent beteiligt. An Constantin Film werden mehr als 91 Prozent gehalten. EM.TV bringt es auf einen Börsenwert von rund 300 Millionen Euro. Bereinigt um eigene Aktien im Bestand übrigens auf knapp 260 Millionen Euro. Constantin Film bringt es nach der rasanten Kursrallye auf einen Wert von 305 Millionen Euro. An dieser Stelle müsste es klingeln! Nichts wäre nun logischer, als beide Gesellschaften zu fusionieren. Am Gesamtunternehmen würde Highlight mehr als 45 Prozent halten; inklusive des jetzigen Anteils an EM.TV über 50 Prozent! Und damit könnten die Schweizer die fusionierte Tochter voll konsolidieren. Klappt dieses Modell, wäre dies eine sensationelle Transaktion im Mediensektor und es wächst in einer Tochter zusammen, was schon grob einmal unter der Kirch-Gruppe zusammen gehört hat. Zudem: Eine Fusion der beiden Töchter würde Highlight keinen Euro Cash kosten. Vergessen Sie auch das Modell einer Fusion zwischen EM.TV und Highlight. Betrachten wir die Bewertung im Falle von Constantin Film im Vergleich zu EM.TV, ist die Aktie noch nicht einmal teuer. EM.TV hat in 2006 ein EBIT von 12,1 Millionen Euro erzielt haben. Constantin-Film-Chef Fred Kogel, hat dass die eigenen Ziele für 2006 voll erfüllt und sogar neue Bestmarken bei Umsatz und Gewinn eingefahren. Der Umsatz lag bei 270 Millionen Euro und das EBIT bei mehr als 15 Millionen Euro. Also mehr Profit als EM.TV. Auf Nettobasis schneidet Constantin Film sogar noch besser ab. Der Nettogewinn lag bei über acht Millionen Euro. EM.TV hat bereinigt um einen positiven Steuereffekt einen Überschuss von mehr als drei Millionen Euro erzielt. Für das Jahr 2007 ist Kogel im Gespräch zuversichtlich erneut einen deutlichen Gewinn einzufahren. „Wir rechnen mit einem stabilen Umsatz von 120 bis 130 Millionen Euro im TV-Produktionsgeschäft. Im Segment Home Entertainment rechne ich produktbedingt mit einem stärkeren Zuwachs auf circa 35 Millionen Euro nach etwa 27 Millionen Euro im letzten Jahr. Den Lizenz-Handels Umsatz schätze ich leicht schwächer ein als in 2006“ erklärt Kogel. Der lag in 2006 bei 30 bis 40 Millionen Euro Aus diesen recht gut planbaren Segmenten errechnet sich ein Jahresumsatz von mindestens 185 Millionen Euro. Die Unbekannte ist weiterhin das Filmgeschäft. Das könnte aufgrund des Ausnahmejahres 2006 im Kino in diesem Jahr möglicherweise schwächer verlaufen. In einer ersten Schätzung rechnen wir in 2007 mit einem Umsatz von 230 bis 250 Millionen Euro und einem Betriebsergebnis von bis zu zwölf Millionen Euro. Kogel, der immer für Überraschungen gut ist, könnte analog zum Jahr 2006 zunächst konservative Planzahlen angeben und diese dann nach und nach erhöhen, um am Jahresende unsere Erstschätzung doch übertreffen… Unsere zigfachen Kaufempfehlungen für die Aktie im letzten Jahr bei Kursen zwischen zehn und zwölf Euro haben sich bestens bezahlt gemacht. Ihr Kursgewinn liegt bei rund 100 Prozent. Wir raten das Papier weiter zu halten. Das Papier hat viel Fantasie! Aber sicher keine Squeeze-out Fantasie, sondern Fusionsfantasie!
@ ad-hoc-news.de | 29.03.07 18:11 Uhr