Schweinegrippe-Aktie, Eurofins

Eurofins: Dynamische Gewinnentwicklung!

Schweinegrippe-Aktie?

Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat auch ihre positiven Seiten. Investoren bekommen Qualitätsunternehmen zu fairen Preisen. Beispielsweise: Die Life-Science Gesellschaft Eurofins (FR0000038259, WKN 910 251). Notierte die Aktie Anfang 2008 noch bei Kursen um 80 Euro, ist das Papier aktuell für 35 Euro zu haben. Auf diesem Kursniveau ist die Aktie zwar immer noch kein Schnäppchen, aber dennoch auf einem interessanten Bewertungsniveau. Das deutsch-französische Unternehmen ist relativ krisenresistent. Qualitätskontrolle in den Laboren für Kunden aus der Nahrungsmittel-, Pharma-, und Umweltindustrie findet auch in der Krise statt. Gespart wird bei Basisdienstleistungen der Grundversorgung nicht. Umsatz und vor allem der Gewinn sollten in 2009 deutlich zulegen. Sie müssen wissen, dass das Management in den letzten Jahren aggressiv Laboratorien gekauft hat. Die Integration kostet erst einmal Geld und drückte die Margen. Folge: Das Ergebnis je Aktie stagnierte. In diesem Jahr wird sich jedoch eine starke Gewinndynamik entwickeln. Die sich in der Entwicklung befindlichen Labore sind inzwischen fit und auf Margenniveau der „up to standard“ Laboratorien getrimmt. 50 Prozent der Erlöse entfielen in 2008 auf die effizienten Gesellschaften. „In 2009 werden es bereits 80 Prozent sein“, sagt CFO Matthias-Wilbur Weber im Telefonat. Das bedeutet: Unterstellen wir bei 80 Prozent der Erlöse des 2008er Umsatzes eine EBIT-Marge von 15 Prozent, errechnet sich ein EBIT von rund 75 Millionen Euro. Organisches Wachstum der Einnahmen, die in diesem Jahr bei sieben bis zehn Prozent liegen dürften, gar nicht eingerechnet. Abgezogen werden müssen lediglich die Verluste aus den restlichen Umsätzen. Bei den ineffizienten Einheiten lag der Verlust in 2008 bei rund 29 Millionen Euro. „Unser Ziel ist, den Verlust in 2009 um circa neun Millionen Euro zu verringern“, sagt Weber. Das EBIT erwarten wir somit bei mindestens 55 Millionen Euro. Der Finanzchef wollte diese Erwartungen zwar nicht kommentieren, fühlte sich aber auch nicht „unwohl“ mit den Erwartungen. Abzüglich des Finanzergebnisses von 15 Millionen Euro und einer Steuerquote von 35 Prozent, müsste unterm Strich ein Gewinn von 26 Millionen Euro in der Kasse klingeln. Auf Basis von 15,1 Millionen Aktien entspricht dies einem Gewinn je Aktie von 1,72 Euro. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Zuwachs von über 40 Prozent. Da Weber weitere Zukäufe nicht ausschließt, dürfte dies den Gewinn etwas belasten. „Wir sehen gute Chancen, einzelne Laboratorien zu kaufen oder komplette Firmen. Die Multiples sind für uns interessanter geworden, aber für diese Marktphase für unseren Geschmack noch zu hoch. Bei einigen Inhabern ist wohl die Schmerzgrenze noch nicht groß genug, um zu verkaufen“, so Weber. Wegen weiterer Zukäufe rechnen wir sodann in 2009 „lediglich“ mit einem EPS von circa 1,50 bis 1,60 Euro. Das Schöne: Weber will den operativen Cashflow ebenfalls wieder steigern. Abzüglich Capex von circa 45 Millionen Euro sprudelt ohne Zukäufe ein positiver Free Cashflow. Vom ersten Quartal dürfen Sie aber noch nicht viel erwarten. Saisonal bedingt werden in Q1 maximal fünf Prozent des Betriebsergebnisses erwirtschaftet. Für die Zukunft erwartet Weber ein kontinuierliches Wachstum, um im Jahr 2011 mindestens eine Milliarde Euro Umsatz zu stemmen bei einer EBIT-Marge von 15 Prozent. Turbo für die Zeit danach ist vor allem der asiatische Markt. „Das ist sicherlich der Treiber der Zukunft, um das Wachstum zu beschleunigen“, ergänzt der CFO. Eurofins verfügt über ein krisensicheres Geschäftsmodell mit hohen wiederkehrenden Umsätzen. Zudem könnten die Marktanteile noch ausgebaut werden. Im Umweltbereich liegt das Volumen bei vier Milliarden Euro und im Pharmamarkt bei fünf Milliarden Euro. Bei den Marktanteilen liegen die Franzosen bei 3,3 respektive bei vier Prozent. Im Nahrungsmittelsektor liegt das Marktvolumen bei 1,5 Milliarden Euro. Hier entfallen 20 Prozent auf das Unternehmen. Im Schnitt wachsen diese Märkte um fünf bis sieben Prozent. „Wir wollen jährlich schneller als der Markt wachsen“, so Weber. Unser Altfavorit war uns im Jahr 2007 mit einem Multiple von mehr als 30 etwas zu heiß gelaufen. Da das KGV von circa 20 und der Börsenwert von 540 Millionen Euro inzwischen auf ein interessantes Niveau gesunken sind, ist die Aktie wieder kaufenswert. Viele Grüße www.tradecentre.de
@ ad-hoc-news.de | 30.04.09 00:07 Uhr