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Royal Bank of Scotland sammelt Geld!

Die Royal Bank of Scotland (RBS) galt bisher als das europäische Kreditinstitut mit der stärksten Eigenkapitaldecke. Ein großer Vorteil für die Schotten, denn durch die gute Haftungsgrundlage steigt mit dem Rating zwangsläufig auch der Kostenvorteil in der Refinanzierung. In Zukunft dürfte sich die komfortable Situation der Royal Bank of Scotland allerdings verschlechtern. Auch hier hat die Subprimekrise Wirbel in die Bücher der Großbank gebracht. Gestern bestätigte sich, dass das Kreditinstitut die Rekordsumme von 7,4 Mrd. abschreiben muss. Dieser gigantische Betrag zehrt am Eigenkapital. Da ein gewisser Betrag an Eigenkapital als Unterlegung für das Risikokapital des Bankhauses unbedingt vorhanden sein muss, wird nun frisches Kapital benötigt. Eine Kapitalerhöhung soll nun Abhilfe schaffen. Die Rekordsumme von zwölf Mrd. Pfund (15 Mrd. Euro) ist im Gespräch. Die Aktienanzahl, auf die künftige Gewinne der Royal Bank of Scotland verteilt werden, steigt dadurch um mehr als ein Viertel. Experten sehen die Probleme der RBS als Signal für den gesamten britischen Bankensektor. Sie rechnen damit, dass in den nächsten Wochen weitere britische Banken mit Milliardenabschreibungen von sich Reden machen werden. Zu dieser Vermutung würde auch die kürzliche Ankündigung der Bank of England passen, die insgesamt 60 Mrd. Euro bereit stellen möchte, um das angeschlagene Bankensystem zu stützen. Wie schlimm es um den britischen Bankensektor wirklich steht, kann man momentan wieder einmal nur erahnen. Sicher ist, dass in den kommenden Wochen weitere Hiobsbotschaften von der Bankenseite kommen dürften.
@ ad-hoc-news.de | 23.04.08 12:03 Uhr