Ölmarkt - inzwischen überhitzt?

Der Ölpreis konnte seine Rekordjagd zum Wochenbeginn weiter fortsetzten und so erklommen Augustauslieferungen am Montag erstmals die 143 USD-Marke. Die jüngsten Preissprünge sehe man unter anderem in den Äußerungen seitens des Iran. Dieser habe gedroht im Falle eines israelischen Angriffs, die für Öltransporte wichtige Meerenge Hormus zu schließen. Zudem habe der OPEC-Präsident, Chakib Khelil, in der vergangenen Woche Ölpreise von bis zu 170 USD für die Sommermonate prognostiziert. Kurios und vor allem konträr ist nur, dass die kürzlich einberufene Krisensitzung des größten OPEC-Mitglieds, Saudi-Arabien, für eine entsprechende Entspannung auf dem Markt sorgen sollte und nun seitens des OPEC-Präsidenten derartige Prognosen gestellt werden. Denn bis zuletzt dementierte gerade die OPEC eine fundamentale Rechtfertigung des Ölpreises und verwies dabei immer wieder auf die Verantwortlichkeit der Spekulanten. Einige Experten sehen in den Preisprognosen der OPEC eine Überhitzung des Marktes und gestiegene Wahrscheinlichkeit, dass es bald zu einer Preiskorrektur kommen wird. Inwieweit die Äußerungen der OPEC einen Vorboten für eine Korrektur darstellen oder aber möglicherweise doch realitätsnahe Einschätzung des Marktes sind, bleibt abzuwarten. Klar ist nur, dass die Lage vorerst angespannt bleibt und besonders empfindlich auf geopolitische Verlautbarungen und Ereignisse reagieren wird.
@ ad-hoc-news.de | 01.07.08 13:26 Uhr