Gildemeister, Drehzahl

Gildemeister - bringt Drehzahl ins Depot!

Die im Oktober 1870 gegründete Gildemeister AG (WKN: 587800) ist Ende des vergangenen Jahres in den MDAX aufgestiegen, beschäftigt weltweit etwas mehr als 5.500 Mitarbeiter und nimmt im Bereich des Werkzeugmaschinenbaus die Position des Weltmarktführers ein. Noch vor wenigen Jahren hatte das Bielefelder Unternehmen mit roten Zahlen zu kämpfen. Die Übernahme des damals angeschlagenen Konkurrenten Deckel Maho ließ ernstzunehmende Existenzsorgen für den Konzern aufkommen. Zu Beginn dieses Jahres stürzten die Anteilsscheine von Gildemeister kräftig ab. Eine Aktie wurde zwischenzeitlich für etwas weniger als 10 Euro gehandelt. Grund für diesen heftigen Einbruch waren Ermittlungen der Bielefelder Staatsanwaltschaft gegen den Gildemeister-Chef. Die erhobenen Vorwürfe lauteten auf Untreue, Bestechlichkeit, Bestechung und Steuerhinterziehung. Bei der vollzogenen Großrazzia wurden insgesamt 19 Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt. Zu allem Übel zog der Bielefelder Konzern zu diesem Zeitpunkt auch noch das Interesse der BaFin auf sich, da der Verdacht auf Insiderhandel bestand. Denn bereits zur Durchführung der Razzia litt die Aktie unter kräftigem Verkaufsdruck und das zu einem Zeitpunkt als die Öffentlichkeit noch nicht über die Geschehnisse informiert war. Die Gildemeisteraktie fand aber relativ schnell zu Höchstnotierungen im 23-Euro-Bereich zurück. Unterstützt vom Branchenboom, einer robusten Nachfrageentwicklung und eines dicken Auftragspolsters kann das Unternehmen weiterhin glänzende Zahlen präsentieren. Wie der Konzern am Donnerstag erklärte, lag der Gewinn vor Zinsen Gildemeister AG (WKN: 578800) und Steuern im Berichtszeitraum bei 70 Mio. Euro, nach 45,7 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Der Überschuss konnte von 16,7 Mio. Euro im Vorjahresvergleich auf 33,8 Mio. Euro gesteigert werden. Beim Umsatz konnte ebenfalls ein Plus von 20 Prozent verbucht werden. Weitere Impulse erwarte man von neu designten innovativen Maschinen und bedeutenden Messen im Herbst. Für das Gesamtjahr wird ein Auftragseingang von mehr als 2 Mrd. Euro und ein Umsatzanstieg auf mehr als 1,8 Mrd. Euro angestrebt. Die Aktie konnte daraufhin mehr als 4 Prozent auf 18,20 Euro zulegen und trifft damit auf ihre 38-Tage-Linie. Indikatorentechnisch ergibt sich durchaus noch weiteres Aufwärtspotenzial in Richtung Höchstnotierungen, was durch die KGVs von 9,44 (2008) und 8,24 (2009) fundamental untermauert wird. Für erste Longpositionen sollten sie einen Kursrücksetzter unterhalb von 18,00 Euro abwarten.
@ ad-hoc-news.de | 04.08.08 10:19 Uhr