Dürr, Auftragsflut

Dürr AG – Auftragsflut und Kostensenkungen

Der deutsche Spezialmaschinenbau kann sich im Moment vor Aufträgen kaum retten. Nach Meinung führender Wirtschaftsexperten wird sich diese Situation auch in den kommenden Jahren nicht ändern. Wachstumsregionen wie China, Indien oder Osteuropa führen zu einem deutlichen Aufleben der traditionell sehr schwankungsanfälligen Branche. Die Dürr AG (WKN: 556520 / Kürzel: DUE) ist ein sehr interessanter Wert aus diesem Bereich. Die Dürr AG hat weltweit die Führungsposition inne, wenn es um Produkte, Systeme und Dienstleistungen für den Automobilsektor geht. Der Schwerpunkt der Unternehmenstätigkeit liegt im Bau von Lackierereien und Endmontagewerken. Die Automobilproduktion verlagert sich zunehmend in Richtung Osteuropa. Die großen Konzerne werden von den niedrigen Produktionskosten nahezu magisch angezogen, was dazu führt, dass Produktionsstätten derzeit wie Pilze aus dem Boden schießen. Die Dürr AG hat die Zeichen der Zeit erkannt und ihre Fühler erfolgreich in diese Region ausgestreckt. Laut Aussagen von Dürr-Chef Ralf Dieter gewinnt der osteuropäische Markt immer mehr an Bedeutung. Am Ende des ersten Viertels 2007 lag der Auftragsbestand aus dieser Region bei knapp über einer Mrd. Euro und damit 200 Mio. Euro über dem Niveau des Vergleichszeitraums. Auch in den USA könnten sich bald große Erfolge einstellen. Derzeit bietet Dürr im riesigen US-Markt gleich um drei Großaufträge mit. Neben den vollen Auftragsbüchern wirkt sich auch eine im Jahr 2005 begonnene Restrukturierungsoffensive positiv auf die Ergebnisse des Unternehmens aus. Im aktuellen Fiskaljahr haben die im Rahmen dieses Vorhabens ergriffenen Maßnahmen bereits zu deutlich sinkenden Kosten geführt. Allein die Verwaltungsaufwendungen nahmen bis Ende März 2007 um sieben Prozent ab. Nach einem EBIT im Abschlussquartal 2006 von -0,9 Mio. Euro wurde in den ersten drei Monaten 2007 ein positives operatives Ergebnis von 3,1 Mio. Euro erwirtschaftet. HSBC hat Prognose für den Gewinn pro Aktie 2007 bereits auf 1,83 Euro erhöht. Für 2008 und 2009 sollen es dann 2,71 Euro bzw. 2,89 Euro sein. Auf Grundlage dieser Schätzungen ergibt sich ein schnäppchenhaftes 2008-KGV von 11. Für den Rest des Jahres kann mit einer Fortsetzung der guten Entwicklung gerechnet werden. Im ersten Schritt sollte die Marke von 32,17 Euro überwunden werden, um dann das mittelfristige Kursziel bei 38 Euro anzugreifen.
@ ad-hoc-news.de | 02.07.07 16:29 Uhr