Aktienmärkte, DAX

Aufgestautes Aufholpotential im DAX

An den Börsen gibt es derzeit eine klare Auffälligkeit: Der DAX hinkt den US-Indizes seit einigen Tagen hinterher. Wie vorgestern auch noch einmal geschrieben, tendiert der deutsche Leitindex seit dem 7. November lediglich seitwärts – zuletzt unter deutlich nachlassender Volatilität. Gleichzeitig können die US-Indizes weiter zulegen und sogar neue Allzeithochs markieren. Warum hinkt der DAX also aktuell hinterher?

Der DAX hinkt den US-Indizes hinterher

Wenn man es genau betrachtet (siehe folgender 10-Minuten-Chart), konnte auch der DAX in den vergangenen Handelstagen zulegen – und zwar seit den Bärenfallen vom Mittwoch und Donnerstag vergangener Woche. Es lassen sich sogar Aufwärtstrendlinien (grün) an die jüngsten Tiefs zeichnen.

DAX - kurzfristige Chartanalyse

Allerdings ist dem DAX eben noch kein neues Trendhoch gelungen, im Gegensatz beispielsweise zum Dow Jones, der im selben Zeitraum einen deutlich größeren Aufwärtsdrang (siehe grüne Trendkanäle im folgenden Chart) aufweist:

Dow Jones - kurzfristige Chartanalyse

Warum hinkt der DAX also derzeit den US-Indizes hinterher?

DAX hängt an der 13.300er Rechteckgrenze fest

Eine Antwort auf diese Frage liefert die Charttechnik – konkret die Target-Trend-Methode. Denn bei Betrachtung des bekannten Target-Trend-Charts fällt natürlich die Rechteckgrenze bei 13.300 Punkten auf, die den Index offensichtlich seit dem Erreichen vom 7. November in die aktuelle Seitwärtskonsolidierung zwang:

DAX - Target-Trend-Analyse

Da der DAX in den vergangenen Handelstagen innerhalb der Seitwärtskonsolidierung moderat aufwärts tendieren konnte, nimmt der Druck auf die Rechteckgrenze als Widerstand zu. Und wenn hier in Kürze ein Ausbruch gelingt, dann kann der DAX sein aufgestautes Aufholpotential gegenüber den US-Indizes entladen und sein Allzeithoch bei 13.596,89 Punkten erreichen.

Die US-Indizes müssen helfen

Dazu müssen die US-Indizes allerdings helfen. Denn es stellt sich natürlich auch die Frage, was mit einem aktuell relativ schwachen DAX wohl passiert, wenn es bei Dow Jones & Co. wohl zu einem Rücksetzer kommt. Dann wäre es sehr wahrscheinlich, dass der Index wohl doch den bereits beschriebenen Umweg über die Welle 4 nimmt (siehe dazu Börse-Intern vom 19. November und 14. November), bevor er dann vielleicht erst im Rahmen der Welle 5 zum Allzeithoch geht.

Achten Sie also beim Trading im DAX aktuell auch sehr genau auf die US-Indizes. Kann der DAX die 13.300er Rechteckgrenze möglichst dynamisch überwinden und legen die US-Indizes ebenfalls zu, kann man im DAX einen kurzfristigen Long-Trade wagen. Bricht der DAX allerdings die kurzfristigen Aufwärtstrendlinien, möglicherweise aufgrund eines Rücksetzers in den US-Indizes, sollte man einen größeren Rücksetzer einkalkulieren.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus

 (Quelle: www.stockstreet.de)

@ ad-hoc-news.de | 28.11.19 08:39 Uhr