Millionen, Geliebte

EU: 140 Millionen für Geliebte

In dem Bemühen, sich ständig neue Vorteile zu schaffen, kennt die Phantasie der EU Abgeordneten praktisch keine Grenzen. MMnews berichtete bereits, wie sich EU-Parlamentarier eine eigene Steuer-Oase schaffen mit Höchstsätzen von 20%, während daheim die Untertanen unter hohen Steuern ächzen. Pfiffig auch, wie sich EU-Parlamentarier Anwesenheitsgelder (284 Euro pro Tag) ergaunern, obwohl sie bereits daheim sind. Neuester Coup - welcher erst jetzt bekannt wird: Abgeordnete stellen Ehepartner, Geliebte, Kinder und Verwandte als „Assistenten“ ein. Besonderheit: Diese arbeiten angeblich von Zuhause – und kassieren über 15000 Euro monatlich. Den Aufsichtsbehörden war durchaus bewusst, dass mit dieser „Assistenten-Regel“ sehr viel Missbrauch getrieben wird. Deshalb sollten ab 2009 neue, strenge Verbote gelten. Das Verbot, die ganze Familie einzustellen, war erst im Mai diesen Jahres vom Plenum des Parlaments mit sehr großer Mehrheit beschlossen worden. Doch dagegen wehrten sich die „Betroffenen“ jetzt. Mit Erfolg. In aller Heimlichkeit wurde letzte Woche – natürlich praktisch unter Ausschluss der Öffentlichkeit – eine so genannte Übergangsregelung geschaffen. Bedeutet: Die Geliebten dürfen noch bis 2014 von Zuhause aus weiterarbeiten und auch kassieren. Betrug und Vetternwirtschaft im Europäischen Parlament, insbesondere missbräuchliches Abkassieren von „Assistentengehältern“, geschehen mit Wissen und offener Duldung von Mitgliedstaaten der Europäischen Union.

@ ad-hoc-news.de | 25.07.08 15:23 Uhr