EUR, OPEC

Euro rutscht auf neues 20-Jahres-Tief

Der Euro fiel unter 0,99 $ und die europäischen Aktienmärkte brachen ein, nachdem Russland seine Nord-Stream-Gaspipeline auf unbestimmte Zeit schließt.

Die europäischen Aktienmärkte hatten sich am Freitag gut erholt und einen Großteil der Verluste der vergangenen Woche wettgemacht, doch am Montagmorgen ging es steil bergab. Der DAX verlor mehr als 3 %, und der CAC in Paris gab um mehr als 2 % nach. Dank eines schwächeren Pfunds hielt sich der FTSE 100 mit einem Minus von 1,2 % etwas besser. Die US-Börsen gaben am Freitag um rund 1 % nach und fielen nach Börsenschluss in Europa deutlich. Der Absturz der europäischen Aktien und die Dezimierung des Euro spiegeln die Wirtschafts- und Energiekrise wider, mit der sich der Block konfrontiert sieht - schlechte Politik über schlechte Politik.

EURUSD fiel zum ersten Mal seit 20 Jahren unter die Marke von 0,98 und unterstrich damit das Ausmaß der Herausforderung, vor der die Europäische Zentralbank in dieser Woche steht. Das Pfund Sterling gab ebenfalls nach, wobei GBPUSD mit 1,14 einen neuen Tiefststand markierte und sich damit in Reichweite der Tiefststände vom März 2020 befand. Darunter sind wir wieder auf einem fast 40-jährigen Tiefstand angelangt. Diesmal wird uns kein Plaza-Abkommen mehr retten können. Inzwischen wetten Händler darauf, dass die Bank of England die Zinsen bis Mai auf 4,5 % anheben wird. Liz Truss soll zur Premierministerin ernannt werden und hat bereits jede Menge wirtschaftliches Kopfzerbrechen - die Frage für den Markt ist, ob sie und ihre Politik glaubwürdig und realistisch sind...und kalkuliert?!

Der chinesische Caixin-PMI für den Dienstleistungssektor stieg stärker als erwartet und erreichte 55. Der endgültige zusammengesetzte PMI der EZ zeigte eine Kontraktion und fiel auf ein 18-Monats-Tief.  Aufgrund des US-Feiertags zum Tag der Arbeit ist es heute recht ruhig.

Die OPEC trifft sich heute mit ihren Verbündeten, darunter Russland, und wird eine Produktionskürzung erörtern - Saudi-Arabien hat bereits angedeutet, dass es eine Produktionskürzung in Betracht ziehen würde, um die Preise zu stützen. Heute Morgen ist von einer Kürzung um 100 000 bpd die Rede. Die Rohölpreise stiegen in Erwartung dessen, bleiben aber nicht weit von ihren in der letzten Woche erreichten Jahrestiefstständen entfernt.

@ ad-hoc-news.de | 05.09.22 10:36 Uhr