Usha Resources, Lithium

Usha Resources ergattert Lithiumsalar nahe einziger produzierender US-Lithiummine (Albemarle)

Lithium bleibt der Treibstoff der grünen Revolution. An dieser These hält Goldman Sachs in seinem jüngsten Researchbericht zum Thema „Battery Metals“ (24. Mai 2022) fest. Allerdings sagen die Analysten der Investmentbank voraus, dass die Preisblase bei Lithium angesichts des wachsenden Angebots in kurzer Frist platzen könnte. Gegenüber dem Spotpreis von heute prognostizieren die Experten immerhin eine Drittelung des Preises auf $16,372/t bis zum Jahr 2023, was aber immer noch über dem Niveau von 2020 läge. Als größte Herausforderung der Branche identifiziert Goldman die inflationären Tendenzen bei den Investitionskosten. Für Lithiumexplorer könnte die Luft künftig eher dünner werden und wer erst jetzt neu ins Lithiumbusiness einsteigt, muss schon besonders gute Gründe und ein herausragendes Projekt vorweisen, um den Markt für sich zu begeistern. Just diesen besonderen Fall sehen wir bei Usha Resources (TSX: USHA, FRA: JO0).

Das Unternehmen, das 2019 als Nickel- und Goldexplorer mit Projekten in Ontario (Nickel) und Arizona (Gold) gestartet ist, hat erst vor wenigen Wochen, Ende April, das bohrbereite Lithium-Sole-Projekt Jackpot Lake in Nevada erworben - eineinhalb Autostunden nordöstlich von Las Vegas und nur vier Autostunden süd-östlich von Albermarles Flaggschiffprojekt Silver Peak, das seit 1966 Lithium-Sole fördert und noch immer die einzige produzierende Lithiummine in den USA ist. Wenn das kein transformativer Deal für Usha ist.

Die Frage drängt sich auf, wie es sein kann, dass ein Lithium-Salar vor den Toren von Las Vegas und noch dazu direkt am Highway nicht schon längst an den Meistbietenden versteigert oder sogar entwickelt wurde? Die Antwort: Das Usha-Management musste eineinhalb Jahre Überzeugungsarbeit in Gesprächen mit dem privaten Verkäufer investieren, um am Ende den Zuschlag zu erhalten –zu bemerkenswert vernünftigen Konditionen. Für die 140 Claims mit einer Gesamtfläche von 11,3 km² hat Usha 75.000 CAD in bar bezahlt sowie 500.000 CAD in Aktien (bei 0,30 CAD). Weitere 450.000 CAD in Aktien sind innerhalb von 12 Monaten fällig. Klugerweise hat das Management die verbleibenden Aktienzahlungen von der Aktienentwicklung abhängig gemacht, wobei desto weniger Aktien ausgegeben werden, je höher der Aktienkurs steigt. Die maximale Zahlung beträgt 1.875.000 Aktien. Der private Verkäufer behält eine 1-Prozent-Brutto-Lizenzgebühr, wobei das Unternehmen das Recht hat, die Hälfte (eine 0,5-Prozent-Lizenzgebühr) für 1 Mio. CAD zurückzukaufen. Da haben wir in jüngster Vergangenheit eine Menge teurerer Deals gesehen, selbst in politisch weniger sicheren Geographien. Aber Usha setzt noch eines drauf: Das Unternehmen hat angekündigt, seine Nickel-Assets in eine neue Gesellschaft auszugliedern. Die Aktionäre sollen eine 20 %ige Aktiendividende für ein neues, stark strukturiertes Nickel-Spinout erhalten, das über eine historische Ressource von 5,5 Mio. Tonnen verfügt.

Neu in der Lithium-Peer-Group

Die Lithiumakquisition in den USA hat Usha Resources über Nacht in eine neue Peer-Group der Lithiumunternehmen katapultiert, was vielen Anlegern wohl schon deshalb entgangen sein dürfte, weil „Lithium“ nicht im Namen des Unternehmens vorkommt. Erst allmählich beginnt die Börse zu realisieren, wie bedeutend der Deal tatsächlich ist. Usha hat die vergangenen Wochen genutzt, um in mehreren Tranchen frisches Kapital bei 0,30 CAD aufzunehmen. Aktuell notiert Usha bei 0,35 CAD, was dennoch einem Börsenwert von unter 10 Mio. CAD entspricht. Der Nachbar Acme Lithium (CSE: ACME) erhält für sein Nevada Lithium-Sole-Projekt in einem vergleichbaren Stadium bereits mehr als 50 Mio. CAD Bewertung. Zwar besitzt Acme schon eine Bohrgenehmigung. Usha muss diese Genehmigung erst noch beantragen, aber der Bewertungsabstand zwischen den Unternehmen lässt nur den einen Schluss zu, dass entweder der eine zu hoch, oder der andere dramatisch zu niedrig bewertet ist.

So viel haben wir im Gespräch mit dem Management erfahren: Usha hat seit der Akquise von Jackpot (das früher einmal einfach „dry lake“ hieß) schon ein halbes Dutzend Angebote erhalten, das Projekt zu einem Vielfachen des Kaufpreises weiter zu verkaufen. Doch das ist nicht der Plan. Usha will den Salar lieber selbst entwickeln. Wenn alles nach glatt läuft, könnte das Unternehmen noch in diesem Jahr eine erste Ressource veröffentlichen und das mit einem Budget von weniger als 400.000 CAD. Nach eigenen Berechnungen würden drei Bohrungen ausreichen, um eine erste Ressource zu definieren, drei „Strohhalme“, die man in die soleführenden Schichten des Salars steckt.

Die Zielzone selbst ist 5 x 2 km groß und rund 380 Meter mächtig. Es existieren 129 Kernproben mit einem durchschnittlichen Lithium-Wert von 175 ppm mit einem Höchstwert von 550 ppm, vergleichbar mit den Werten von Albemarle nebenan. Die geophysikalischen Daten deuten außerdem auf ein geschlossenes Becken mit einer hochangereicherten Sole hin (siehe Abbildung 1 und 2).

 
Abbildung 1: Jackpot Lake liegt 35 Kilometer nordöstlich von Las Vegas und ist bestens durch Straßen und sonstige Infrastruktur erschlossen.

 
Abbildung 2: Jackpot Lake ist aus technischer Sicht bohrbereit. Der amerikanische geologische Dienst USGS hat auf Jackpot Lake 129 oberflächennahe Proben genommen, die gute Lithiumgehalte bestätigen. Die geophysikalische Daten legen nahe, dass der Sweetspot der lithiumhaltige Sole ab einer Tiefe von 100 Metern beginnt. Derzeit arbeitet Usha an den Genehmigungen und hofft, noch in diesem Sommer mit den Bohrungen beginnen zu können. Der Plan ist, bis zum 4. Quartal eine Lithium-Sole-Ressource zu liefern.

Starkes Usha-Team & gute Struktur

CEO von Usha Resources ist der 34jährige Geologe Deepak Varshney, der die Firma 2019 als Nickelgesellschaft an die Börse gebracht hat. Im Board of Directors sitzt unterstützend ein weiteres Mitglied der bekannten Varshney Familie. Die Varshney Gruppe hat sich in Kanada und in den USA als Risikofinanzierer einen Namen gemacht. Entsprechend vereint Deepak geologisches Wissen mit starkem kommerziellem Interesse und Affinität zum Finanzmarkt. Zu seinem technischen Team gehört u.a. Andrew Tims, der als leitender Geologe im Explorationsteam tätig war, das die Ressource Rainy River von 600.000 auf 6 Mio. Unzen Au steigerte. Weitere Lithiumexperten mit lokaler Expertise werden derzeit als Berater hinzugezogen.

Vor der Finanzierung waren 25,5 Mio. Aktien im Umlauf, strategische Aktionäre (Management, Gesellschafter usw.) halten ~70+%, was sich nach Abschluss der Finanzierung verschieben wird. Vor der Finanzierung gab es nur 3,45 Mio. Optionsscheine, von denen die meisten in freundlichen Händen sind: ~1,3M @ $0,30, ~250k @ $0,35, ~1,85M @ $0,45.

Erster Bonus: Nicobat-Nickel-Projekt

Usha Resources wird sein Nickelprojekt in einem Verhältnis von 5 zu 1 in ein eigenes Vehikel ausgliedern, sodass die Aktionäre vor dem Stichtag eine Dividende von 20 % erhalten werden. Die Struktur der SpinCo wird ähnlich wie bei USHA sein, so dass nach Abschluss der SpinCo-Finanzierung (an der sich auch die USHA-Aktionäre beteiligen können) ca. 15 Mio. Aktien ausstehen werden. Das Projekt verfügt immerhin über eine historische Nickelressource von ~5,3 Mio. Tonnen mit einem Gehalt von ~0,24 %, ähnlich wie beim Projekt von Canada Nickel, aber auch über ein 64-Meter-Loch von der Oberfläche mit 1 %+ Ni, einschließlich 10 Meter mit 2 %+ Ni, das in der nächsten Phase der Arbeiten weiter erkunden werden soll.

Zweiter Bonus: Gold-Kupfer-Projekt Lost Basin

Das dritte Usha-Projekt ist ein Gold-Kupfer-Projekt im Norden von Arizona. Dieses Projekt soll in Usha Resources verbleiben und ist alles andere als überflüssiger Ballast. Das Projekt grenzt an die Liegenschaft von Gold Basin Resources (TSXV: GXX) an. GXX ist ein Unternehmen der Discovery Group, zu deren Portfolio auch Great Bear Resources gehört(e), das gerade für 1,8 Milliarden Dollar an Kinross verkauft wurde. GXX hat im vergangenen Jahr 10.000 Meter gebohrt und wird in diesem Jahr weitere 10.000 Meter bohren. Das Usha-Projekt verfügt über dieselbe Geologie und dieselben historischen Gehalte (z.B. 26 Meter mit 1,7 g/t Au) wie der Nachbar. Die Geologen haben bereits Ziele mit hoher Priorität entwickelt. Dazu zählt eine Aderstruktur, die sich über Hunderte von Metern mit bis zu 45,4 g/t Au erstreckt. Auch auf diesem Projekt möchte Usha noch in diesem Jahr mit Bohrungen aktiv werden.

Fazit: Zweifellos haben viele Lithiumaktien konsolidiert und der Prozess könnte weiter gehen. Die jüngste Studie von Goldman Sachs hat dem Überschwang, der noch bis vor Kurzem im Lithiumsektor geherrscht hat, einen zusätzlichen Dämpfer verpasst. Gemessen an dieser Marktdynamik ist Usha Resources ein Spätzünder. Vor einem halben Jahr hätte das Timing besser gepasst, der Markt wäre heißer und die Finanzierung leichter gewesen – allerdings wäre wohl auch der Kaufpreis höher gewesen. Was am Ende bleibt ist die Qualität des Projekts mit dem Standortvorteil in Nevada sowie die Fähigkeit des Teams, das Projekt systematisch zu entwickeln. Wir glauben, dass Usha Resources in jeder Hinsicht hervorragend aufgestellt ist. Aus Sicht von Investoren kommen Nickel- und Gold als Hedge obendrauf.

Sobald die Lithium-Akquisition sich erst einmal in einem breiten Publikum herumspricht, sollte das über kurz oder lang zur Neubewertung von Usha Resources führen. Denn anders als bei Metall-Exploration ist der Weg zur Lithium-Sole-Ressource wesentlich kürzer und einfacher. Wenn Usha Resources es tatsächlich schafft, bis Jahresende eine erste geschlussfolgerte Ressource zu liefern, wird sich dies mit Sicherheit in der Bewertung widerspiegeln. Der Börsenwert des Nachbarn Acme Lithium gibt eine Vorstellung davon, dass viel Luft nach oben existiert. Eine gute Lithium-Sole-Ressource im Herzen von Nevada wird in Zukunft immer einen interessierten Käufer finden. Der Arbeitsplan für die kommenden Monate steht für Usha fest: Antrag auf Genehmigung, Bohrgenehmigung, Bohrungen, Ressourcenberechnung. Mit jedem dieser Meilensteine sollte das Unternehmen wertvoller werden. Wir freuen uns, Usha auf seinem Weg zu begleiten.

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@ ad-hoc-news.de | 13.06.22 09:18 Uhr