Kupfer, Leere

Im New Yorker Handel konnte der Kupferpreis am gestrigen Donnerstag erneut zulegen und erreichte ein Hoch von rund 3,177 USD pro Pfund.

Kupfer – Leere Lagerhäuser lösen Preisrallye aus. Die anhaltende Leerung der Lagerhäuser weltweit besänftigt die Angst vor einer niedrigeren Nachfrage nach dem roten Metall.

[caption id="attachment_25738" align="alignleft" width="259" caption="Kupferrundbarren. Quelle: Aurubis"]Kupferrundbarren. Bildquelle: Aurubis[/caption] Im New Yorker Handel konnte der Kupferpreis am gestrigen Donnerstag erneut zulegen und erreichte ein Hoch von rund 3,177 USD pro Pfund. Die anhaltende Leerung der Lagerhäuser weltweit besänftigt die Angst vor einer niedrigeren Nachfrage nach dem roten Metall. Damit hat Kupfer jetzt an zehn Tagen in Folge Gewinne verbucht, nachdem der Preis Anfang Juni noch gefährlich nahe an die Marke von 3,00 USD pro Pfund gerutscht war – zum zweiten Mal dieses Jahr. Der Preis für das rote Metall hat damit die längste Gewinnsträhne seit 2005 hingelegt. Und auch an der LME (London Metal Exchange) entwickelte sich der Kupferpreis zuletzt gut, erreichte 6.955 USD pro Tonne. Die jüngste Stärke des Kupferpreises ist wohl auf den steigenden Optimismus in Bezug auf ein robusteres globales Wirtschaftswachstum zurückzuführen, nachdem China gute Zahlen aus dem produzierenden Gewerbe meldete und auch erwartet wird, dass sich die Erholung der US-Wirtschaft fortsetzt. Und der Kupferpreis steht in enger Verbindung zur Entwicklung der Wirtschaft, da das Metall unter anderem im Bau-, Transport- und Energiesektor sehr weit verbreitet ist. Und die Lagerbeständen, die von der LME verwaltet werden und jene in New York und Shanghai fielen am Dienstag auf ein Sechsjahrestief. Das ist ein Rückgang von 50% im bisherigen Jahresverlauf 2014. Der globale Markt für Garkupfer war im März überraschend ein Angebotsdefizit gerutscht, das für die ersten drei Monate dieses Jahres mit 205.000 Tonnen beziffert wurde. Das zeigten vorläufige Daten der International Copper Study Group Anfang der Woche. Und so hat sich der Kupferpreis – entgegen der Erwartungen der Märkte – aus der Nähe eines Vierjahrestiefs befreit, nachdem er Mitte März auf 2,92 USD pro Pfund gefallen war. Damit liegt der Preis für das rote Metall 2014 immer noch 5,7% im Minus, da sich die Märkte an das erwartete langsamere Wirtschaftswachstum in China anpassten. Die Volksrepublik verbraucht mehr als 40% der weltweiten Kupfernachfrage von rund 21 Mio. Tonnen. Was es dieses Jahr erschwert, die Entwicklung des Kupferpreises abzuschätzen ist, dass Peking begonnen hart gegen die Verwendung von Rohstoffen als Sicherheit für Kredite vorzugehen. Am Donnerstag wurde bekannt, dass die chinesischen Behörden zahlreiche Betrugsfälle bei Krediten, die durch Gold abgesichert waren, aufgedeckt hat. Peking hatte bereits angekündigt, Anschuldigungen zu untersuchen, dass mehrere Unternehmen das gleiche Kupfer, Eisenerz und andere Industriemetalle, die im Hafen von Qingdao lagern, als Sicherheit für Kredite bei verschiedenen Banken eingebracht hätten. Sorgen, dass diese Bestände auf den Markt kommen könnten, sollten diese Deals rückabgewickelt werden, und damit die Preise gedrückt werden könnten, haben die Branche in große Sorge versetzt, insbesondere bei Eisenerz, hieß es. Ganz im Gegensatz zur Situation bei Kupfer liegen die chinesischen Bestände an Eisenerz immer noch nahe am Rekordhoch von 115 Mio. Tonnen, sodass der Eisenerzpreis 2014 bereits um 30% gesunken ist. Aber, so lautet eine weitere Theorie, zumindest für Kupfer könnte das Durchgreifen der Behörden in dieser Hinsicht zu einem Aufschwung führen. Denn, so Beobachter, das Qingdao-Problem habe Besorgnis über den wirklichen Stand des Angebots ausgelöst, sodass physisches Kupfer in Shanghai derzeit mit einem Aufschlag bewertet werde statt mit einem Abschlag, wie noch Anfang dieses Monats. Andererseits könnte die Qingdao-Situation dazu führen, dass die chinesischen Metalleinfuhren in den nächsten Monaten sinken, da Händler Schwierigkeiten bekommen könnten, an Kredite zu gelangen. Die chinesischen Kupferimporte waren im Mai um 16% gegenüber dem Vormonat gefallen, doch im bisherigen Jahresverlauf führt China Garkupfer weiterhin mit Rekordtempo ein. Es ergab sich bislang ein Anstieg von gewaltigen 34% auf 2,1 Mio. Tonnen. Aber nicht nur Kupfer, auch andere Buntmetalle haben zuletzt eine gute Performance gezeigt. So wird Zink derzeit nahe des 16-Monatshochs von 2.190 USD pro Tonne gehandelt, da die Bestände in den Lagerhäusern der LME auf Tiefstände sinken, die zuletzt 2010 zu beobachten waren. Zink ist im laufenden Quartal bislang so um ca. 6% gestiegen. Die kurz bevorstehende Schließung mehrerer Zink- und Bleiminen, darunter die riesige Century-Mine in Australien, haben Sorgen um ein Angebotsdefizit aufkommen lassen. Und so hat auch der Bleipreis dieses Jahr bereits 5% an Wert gewonnen und hat nun wieder die zuletzt im Februar zu beobachtenden Hochs von über 2.150 USD pro Tonne erreicht. Die beste Performance allerdings lieferte Nickel mit einem Plus von 13% allein im vergangenen Quartal ab. Der Auslöser für diesen Anstieg war das im Januar in Kraft getretene Exportverbot für nicht weiterverarbeitete Nickelerze in Indonesien. Im Mai war der Nickelpreis bis auf rund 21.000 USD pro Tonne gestiegen, auch getrieben von der Sorge, dass härtere Wirtschaftssanktionen gegen Russland das Angebot aus dem Land beeinträchtigen könnten. Immerhin stellt Norilsk Nickel rund 17% des weltweiten Nickelangebots her. Mittlerweile hat der Nickelpreis wieder etwas konsolidiert, notiert derzeit aber immer noch bei über 18.900 USD pro Tonne. Hinweis: Die hier angebotenen Artikel stellen keine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die GOLDINVEST Media GmbH und ihre Autoren schließen jede Haftung diesbezüglich aus. Die Artikel und Berichtedienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine wie immer geartete Handlungsaufforderung dar. Zwischen der GOLDINVEST MediaGmbH und den Lesern dieser Artikel entsteht keinerlei Vertrags- und/oder Beratungsverhältnis, da sich unsere Artikel lediglich auf das jeweiligeUnternehmen, nicht aber auf die Anlageentscheidung, beziehen. Wir weisen darauf hin, dass Partner, Autoren und Mitarbeiter der GOLDINVEST Media GmbH Aktien der jeweils angesprochenen Unternehmen halten oder halten können und somit ein möglicher Interessenkonflikt besteht. 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@ ad-hoc-news.de | 27.06.14 14:12 Uhr