Ukraine, Polen

Ukraine und Polen schon im „Europmeisterschaftstaumel“

+++Positive Effekte auf die Wirtschaft erwartet+++Politische Querelen rücken in den Hintergrund+++Gute Performancechancen an den Börsen von Warschau und Kiew+++

Die Nachricht, dass die Ukraine und Polen im Jahr 2012 die Fußball-Europameisterschaft austragen dürfen, wurde in beiden Ländern mit großer Begeisterung aufgenommen. Dabei haben beide Länder eine Aufmunterung dieser Art auch nötig, da es in beiden Ländern politische Probleme gibt, die die Bevölkerung unzufrieden stimmen. In Polen gibt es schon seit Jahren eine politische Patt-Sitaution und eine unstabile Regierung, was die die Reformen behindert. Die Arbeitslosigkeit ist mit über 15% die höchste in Zentralosteuropa. Zudem gibt es immer wieder von Zeit zu Zeit politische Skandale. So musste zuletzt der polnische Parlamentspräsident sein Amt überraschend verlassen. In der Ukraine ist die politische Situation nach der Entlassung der Regierung durch das Dekret des Pärsidenten Juschtschenko noch verworrener. Nun muss das Versfassungsgericht entscheiden, ob das Dekret des Präsidenten rechtens ist und ob am 27. Mai Neuwahlen stattfinden sollen wie es der Präsident wünscht. Insgesamt erscheint eher die Position des Präsidenten Juschtschenko schwächer als die des Primiers Janukovich. In jedem falle schien die Kräfte der „orangenen Revolution“ zu erlahmen. Der von Russland dominierte Osten der Ukraine bekommt allmählich wieder Oberwasser. Da kommt es beiden Ländern jetzt gerade recht, die Fußball-Europameisterschaft im Jahr 2012 austragen zu dürfen. Vor allem Konsumwerte, Tourismus (Hotelketten) und Bauunternehmen dürften davon profitieren. Ohnedies läuft die Wirtschaft in beiden Ländern nicht so schlecht wie Politik und dies ist ausschlaggebend für die Börse. Im Polen haussieren vor allem Small und Mid Cap. So ist der polnische Mid WIG-Index schon um 25% seit Jahresbeginn gestiegen während der Blue Chip-Index WIG 20 stagniert. Bei einem robusten Wachstum von 5-6% des BSP ist demnächst mit einem weiteren Zinserhöhungsschritt der polnischen Notenbank zu rechnen. Die Warschauer Börse ist mit einem täglichen Umsatz von über 100 Mio. € und einer Markkapitalisierung von über 80 Mrd. € nach Moskau die größte und liquideste Börse in Osteuropa. Vor allem gibt es in Polen schon einen dynamischen Eigenhandel der polnischen Institutionellen (Versicherungen und Pensionskassen) und auch der polnische Bevölkerung, was diese Börse einzigartig macht. Auch ist die Unternehmenstransparenz mit die beste in Osteuropa. Auch in der Ukraine wächst das BSP dynamisch um 6%. Besonders Konsumwerte und Banken profitieren von dem gestiegenen Realeinkommen.. In der Ukraine sind die Löhne aber nur halb so hoch wie in Polen. Der zuletzt auf 17 Aktien erweiterte PFTS-Index der Börse Kiew stieg in diesem Jahr schon um 50%. Die Kurse der Versorger haben sich aufgrund der Privatisierungsfantasie und steigenden Tarife sogar schon verdoppelt, aber auch Bankwerte Boomen in der Ukraine mit Wachstumsraten von über 50%. Die Austragung der Fußball Europameisterschaft schafft nun zusätzliche Wachstumsimpulse in einzelnen Sektoren. Man kann dies auch als Signal werten, dass Polen und die Ukraine zu Europa gehören (sollen). Was wäre nur, wenn es die zweitschönste Nebensache der Welt nicht gäbe..? Hinweis: Am 28. Juni wird der Autor einen Vortrag über die „Handelsmöglichkeiten in Osteuropa in Hamburg halten. Anmeldung bei www.trading-house.net.
@ ad-hoc-news.de | 21.04.07 20:41 Uhr