Klimaveränderung, Russland

Klimaveränderung spricht für Russland

+++Anleger-Tagung in Zürich mit neuen Investmentthemen+++ +++Carry Trade könnte einbrechen+++Querdenker sind gefragt+++

Ich hatte die Ehre und das Vergnügen zusammen mit meinem Kollegen Andreas Lambrou von dem Schweizer Vermögensberater JPV am 23/24. Januar den Emerging Market Workshop auf der 22. Internationalen Kapitalanleger-Tagung in Zürich zu leiten (Veranstalter ZfU, siehe www.zfu.ch). Bei solchen Tagungen kann man auch immer wieder von anderen Referenten lernen und konstruktive Gedankenanstöße bekommen. Unter den zahlreichen hochkarätigen Referenten machten unter anderen die bekannten Investmentgurus Felix Zulauf und Marc Faber Prognosen für die Entwicklung der Märkte in der Zukunft, die Beachtung verdienen. Der in den Vorjahren eher durch pessimistische Töne bekannte Felix Zulauf sieht bis zum Jahr 2010 noch sehr gute Performancechancen an den Weltbörsen und erst dann einen starken Kurseinbruch kommen während der Asienspezialist Marc Faber der Ansicht war, dass sich jeder Anleger jetzt eine amerikanische Anleihe kaufen soll, um diese dann den Enkelkindern als „historisches Wertpapier“ zu offerieren. Sprich: der US-Dollar wird deutlich schwächer und die US-Anleihen könnten irgendwann aufgrund der zu großen Verschuldung sogar wertlos werden. Die starke Geldmengenausweitung wird nach seiner Einschätzung irgendwann auch zu inflationären Tendenzen in den USA führen. Die chinesische und japanische Notenbank finanzieren im Moment das enorme Haushaltsbilanzdefizit in den USA. Aufgrund der US-Verschuldung von kumulativ über 33 Billionen USD hat die Notenbank keinen Zinserhöhungsspielraum mehr. Wenn aber die Zinsen in den Japan angehoben werden, könnte der sogenannte „Carry Trade“, also die Verschuldung in Yen zum Nulltarif und die höherverzinsliche Anlage im Ausland - auch in Emerging Markets zusammenbrechen. Der Carry Trade hat in den letzten Jahren mit einem geschätzten Volumen von 300 Mrd. USD zur Inflationierung fast aller Asset-Klassen geführt. Logische Folge des Zusammenbruchs des Carry Trades wäre ein steigender Yen und ein Kurseinbruch bei den Emerging Markets. Also wäre eine Yen-Long-Strategie ein guter Hedge für Anleger an den Ostbörsen. Der Tagungsleiter Phillip Vondran von der Credit Suisse machte die Lufterwärmung und Klimaveränderung zum Investmentthema der Zukunft und wies darauf hin, dass die Länder Skandinaviens, aber auch Russland besonders von der Lufterwärmung in Zukunft profitieren werden. Insofern bekommen Russlandanleger ein weiteres Pro-Argument geliefert. Auch auf dem Weltwirtschaftsgipfel in Davos wurde die Klimaveränderung thematisiert und oft werden Davos-Themen später auch Investmentthemen. So könnte schon bald der Handel mit Emissionsrechten ein Investmentthema werden. In den letzen Tagen profitierte die Moskauer Börse von steigenden Ölpreisen. In Zukunft könnte als Faktor auch Beachtung finden, inwieweit dadurch die Umwelt belastet wird. Trotz hoher Ölpreise und Emissionsbelastung der Luft durch Kerosinausstoß kaufte sich der Oligarch Roman Abromovic die ungarische Fluggesellschaft Malev für etwa 150 Mio. USD ein, indem er bei der Ausschreibung den Zuschlag erhielt. Wir werden demnächst eine Reihe von Querdenkern von dem Kaliber eines Marc Fabers benötigen, um einerseits die Problemlösung für die Finanzierung der zunehmenden amerikanische Verschuldung und anderseits zur Erhaltung der Welt benötigen. Russische Raubkapitalisten werden dazu kaum einen Beitrag leisten können. Hinweis: Am Freitag, den 2. März 2007 wird der Autor beim ganztägigen, kostenlosen Börsenseminar von Trading-house.net AG einen Kurz-Vortrag über die „Handelsmöglichkeiten in Osteuropa“ in Düsseldorf halten. Anmeldung unter www.trading-house.net
@ ad-hoc-news.de | 26.01.07 22:23 Uhr