Rettungsaktionen, Zeiten++++Druck

Das dicke Ende kommt noch!

+++Größte Rettungsaktionen aller Zeiten++++Druck auf Bernanke enorm+++Miseravles Schuldenmanagment in den USA+++große Reboundchancen in den nächsten Wochen+++Exotenbörsen in Osteuropa als „sicherer Hafen+++

Das dicke Ende kommt noch! +++Größte Rettungsaktionen aller Zeiten++++Druck auf Bernanke enorm+++Miserables Schuldenmanagement in den USA+++große Reboundchancen in den nächsten Wochen+++Exotenbörsen in Osteuropa als „sicherer Hafen+++ In der vergangnen Woche kam es seitens der Notenbanken zur größten Rettungsaktion seit dem 11. September 2001. Über 100 Mrd. USD wurde nochmals am Donnerstag in den Markt seitens der amerikanischen, australischen, englischen japanschen und europäischen Notenbank in einer konzertierten Aktion gepumpt, was aber nicht ausreichte, um die Finanzmärkte zu beruhigen. Die größte Liquiditätsspritze benötigte die EZB (4 mal mehr als die FED!), weil offensichtlich die Risiken der US-Hypothekenkrediten überwiegend in den Bankbüchern in Europa zu suchen ist, was schon für sich betrachtet eine Farce ist. Das neue Zauberwort der Krise heißt „ABS“ (Asset Backed Securities oder Asset Backed Commercial Papers), die nun in europäischen Büchern gelandet sind, davon allein 17 Mrd. € (!!) bei der Sächsischen Landesbank. Ein Skandal, der nun von der Sparkassenorganisation durch einen Kreditlinie in Höhe von 17,3 Mrd. € ausgeglichen werden muss. Solche Stützungsfunktionen waren für deutsche Landesbanken, die eigentlich selbst die Sparkassen mit Liquidität und Krediten versorgen sollen, gab es in dieser Größenordnung bisher noch nie, was schon die Tragweite der Finanzkrise zeigt. Gerade die – angeblich - solidesten Institute kommen nach dem IKB-Debakel jetzt an den Rand des Ruins. Am Donnerstag kam es trotz der Geldmarktender im Rekordvolumen noch einmal zu Panikverkäufen, was zeigt, das Liquiditätsspritzen nicht immer ausreichen, um der Krise Herr zu werden. Eine Hypothekenbank nach der anderen kommt jetzt in den USA an den Rand des Ruins. Nun soll sogar Countrywide Financials Corp., der größte Hypothekenfinanzierer der USA mit 55.000 Mitarbeitern in ernsthafte Liquiditätsprobleme gekommen sein. Der Kurs halbierte sich seit Mitte Juli von 26 auf 13 €. Die FED senkte gestern bereits vor der Handelseröffnung überraschend den Refinanzierungssatz um einen halben Prozentpunkt auf 5,75 Prozent während der US-Leitzinssatz unverändert bei 5,25 Prozent verblieb. Die Weltbörsen drehte am Freitag alle unisono ins Plus. Der Kurs von Countrywide Financials stieg daraufhin sogar in wenigen Stunden um 32% auf 17,3€. Solche Reboundchancen von ausgebombten Kursen wird es in Zukunft öfters geben, aber auch erneute Kurseinbrüche durch neue Hiobbotschaften. Ein neuer Trend lässt sich daraus jedenfalls noch nicht ableiten. Wichtig ist jetzt, wie die nächsten Konjunkturdaten in den USA ausfallen (Arbeitslosenzahlen, Einkaufsmanager-Index, Inflationsrate, Konsum etc). Diese Frühindikatoren werden jetzt wieder im Rampenlicht stehen und (wie so oft zu viel) Beachtung finden. Ich werte die Zinssenkung der FED, auch wenn sie schon längst nötig war, eher als weiteres Warnsignal, da nun die FED eingesteht, dass es sich um eine Finanzkrise in den USA handelt, die wahrscheinlich sogar über das Ausmaß der damaligen Savings&Loans-Kreditblase hinausgeht, denn hier müssen die Immobilienblase und die LBO-Blase erst einmal vom Markt verkraftet und bereinigt werden. Die Aktien und Rohstoffmärkte sind daher weiterhin bedroht. Ein Crash ist den USA ist weiterhin bis Jahresende möglich, wobei ich weiterhin zu der Annahme eines „Salami-Crashs“ tendiere. Immerhin gab es am Donnerstag in Japan mit 5,4% den größten Kurseinbruch der letzten Jahre. Marktenge Titel am M-DAX, S-DAX und auch bei Rohstoffwerten mussten Kursabschläge von 25-30% in wenigen Tagen hinnehmen. Dieses Szenario war absehbar und könnte sich fortsetzten. Ich hatte Sie bereits Mitte Juli in meinem Kolumne und auch in dem Newsletter EAST STOCK TRENDS mit Nachdruck aufgefordert, in Liquidität zu gehen und ich hoffe, Sie sind dieser Empfehlung rechtzeitig gefolgt. Denn wer rechtzeitig in Liquidität gegangen ist und jetzt eine hohe Cash-Quote hat, ist jetzt der „König“, denn er hat demnächst das große Los „freie Auswahl“ gezogen. Gerade marktenge Titel, die zuvor stark gestiegen waren, sind durch Panikverkäufe in den letzten Wochen förmlich eingebrochen. Sogar scheinbar „Unbeteiligte“, die mit der US-Immobilienkrise unmittelbar überhaupt nichts zu tun haben, werden in Sippenhaft genommen Auch das hat mich nicht überrascht, denn solche irrationalen Kursbewegungen sind gerade zu typisch für solche Marktsituationen, die von großer Nervosität und reiner Markttechnik gekennzeichnet sind. Oft ist sogar so, dass gerade Aktien mit gutem fundamentalem Hintergrund besonders stark durch Gewinnmitnahmen leiden müssen. Wenn es aber zu unbegründeten zu Panikverkäufen kommt, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass es bei Qualitätsaktien auch zwischenzeitlich wieder zu Kaufpanik kommen wird. Ich erwarte also keine Bodenbildung, sondern eine V-förmige Kursreaktion nach oben an einigen Tagen, was aber wiederum auch nur technische Erholungen sind. Bei DAX sehe ich gute Einstiegschancen bei 6500-6800 und beim S&P bei 1300-1350. Qualitätsaktien wie Siemens, SAP, Allianz, Münchener Rück, Bayer, MAN und sogar die Deutsche Bank werden dann kräftig wieder ansteigen. Der Kurs von VW gab ohnehin noch nicht sonderlich nach. Ich glaube allerdings nicht, dass wir dann gleich wieder neue Höchstkurse erreichen. Die Krise dürfte sich noch bis in den Oktober (mindestens) hinzuziehen. Das „dicke Ende“ (wohlmöglich im Crash-Monat Oktober?) kann also durchaus noch kommen. Wir werden also noch tiefere SS-Ausverkaufpreise erleben. Nicht untypisch wäre eine „A-B-C-Korrektur“, also eine Kurserholung im September und neue Gefahrenmomente im Oktober. Bei den letzten Korrekturen im Mai/Juni letzten und im März dieses Jahres gab es keine A-B-C-Korrekturen, sondern nach der Korrektur gleich wieder Panikkäufe. Wenn wir aber in einen A-B-C-Korrektur hineinkommen, wäre das dann das Chartmuster vom Crash 1987. Die Markttechnik ist ganz eindeutig schwer angeschlagen. Fallen die Kurse unter die 200-Tages-Linie, was jetzt schon bei 16 von 30 DAX-Titeln und 30 von 50 M-DAX-Titeln der Fall ist, erhöhte sich das Gefahrenpotential für weitere Kursverluste und Panikverkäufe. Damit bleibe ich bei meiner These, dass es einen „Salami-Crash“ geben kann. Von daher empfehle ich weiterhin eine defensive Strategie mit viel Cash, aber in Zukunft im Falle einer fortgesetzten Verkaufpanik mit gestaffelten Abstauberlimits auch eine Anfangsposition im Trading-Bereich wagen. Sichern Sie Neuengagements aber mit knappen Stopp-loss-Marken ab. Dies gilt im Grundsatz auch für die Ostbörsen, wobei bei illiquiden Märkten dieser Handelsansatz nicht funktioniert. Keiner kennt bisher das wahre Ausmaß der US-Immobilienkrise und die damit verbundenen Folgewirkungen bei Hedgefonds und schlussendlich bei Konsumentenkrediten. Goldman Sachs und Bear Stearns müssen bereits mehrere Milliarden US-Dollar aufbringen, um einige Hedgefonds zu retten. Die Kurse beider Investmentbanken brachen bereits ein. Weitere Hiobbotschaften dieser Art wären für mich keine Überraschung. Die wichtigste Fragestellung wird es sein, wann Bernanke mit den Zinsen in den USA noch weiter heruntergeht. Ich glaube, Bernanke wird die Zinsen nicht so schnell weiter senken wie es sich die Aktionäre weltweit erhoffen oder ersehnen. Die EZB droht sogar mit einer Zinserhöhung im September, was bedeuten würde, Öl ins Feuer zu gießen. Zudem es ist durchaus möglich, dass sich diesmal die US-Immobilienkrise mittelfristig auf den Konsum und damit das Wachstum in den USA negativ auswirkt, was bisher noch nicht der Fall ist. Ein Warnsignal ist bereits der Kursverfall bei Wal-Mart. Dann wird das Problem der „Stagflation“ bei zu hoher Staatsverschuldung auch zu einer nachhaltigen Gewinneintrübung bei vielen US-Blue Chips in 2008/9 führen. Weitere Gefahrenmomente sind große Hedgefondspleiten, das Platzen der China-Blase (zuletzt sogar noch mit neuen Höchstkursen im August!), weiterhin das Auflösen des Carry Trades (ein starker Yen beschleunigt den Kursverfall!). die Hurrikan-Saison, die noch bevorsteht, und geopolitische Gefahren. Hat der Markt also schon alle Risken eskomptiert? Keinesfalls! Der Yen hat die kritische Marke von 114 USD/JPY erreicht. Der Yen ist bei einem weiteren Kursverfall die beste Krisenwährung. Sogar gegenüber den Euro war er zuletzt von 168 auf 150 EU/JPY gestiegen. Dies deutet auf ein Auflösen der Carry Trades und damit eine enorme Liquiditätsverknappung hin. Viele Hegdefonds müssen sich jetzt eindecken. Der Yen ist in diesem Fall eine bessere Krisenwährung als Gold. Der Gold- und Silberpreis gab zuletzt sogar nach. Im Fall eines Crash also Yen long oder rechtzeitig bei Aktien short gehen (auch machbar über CFDs) . Gibt es einen „sicheren Hafen „oder krisensichere Anlagen. Selbst Geldmarktfonds (à la ABS) darf man neuerdings dazu nicht mehr zählen, was auch ein Novum ist! Sehr gut behaupten konnten sich bisher die meisten GUS-Börsen und die Balkan-Börsen die schon zu Jahresbeginn zu meinen Favoriten zählten. Die Börsen in Slowenien (+70%), Kroatien (+54%), Serbien (+67%) und Kiew (106%) gaben zuletzt nur unmerklich nach. Aber auch hier handelt es sich zum Teil um künstliche, nicht reale, um nicht zu sagen, auch manipulierte Kurse. Wenn es keinen Käufer gibt, werden die Kurse einfach so gelassen oder nur die Spreads verändert. Es ist aber auch so, dass es noch keinen spürbaren Verkaufsdruck an den Exotenbörsen in Osteuropa gibt, weil die Aktienpakete von großen ausländischen Fonds langfristig gehalten werden und die inländischen Anleger kaum relevant sind. Wenn die großen Fonds die Aktien aber verkaufen müssen, weil große Adressen wie Pensionskassen und Versicherungen Gelder abziehen, werden diese Märkte wesentlich stärker einbrechen – wie zuletzt auch in Indonesien. Letztendlich entscheidend sind langfristig immer die tatsächlichen wirtschaftlichen Entwicklungen und diese sehen überwiegend in Osteuropa (noch) positiv aus. Die Börse neigt dabei immer zu Übertreibungen, sowohl nach unten als auch nach oben. Eine Kazkommertsbank ist von 16 auf 10 € um über 40% eingebrochen, obwohl sie mit der US-Immobilienkrise unmittelbar nichts zu tun hat. Ist das logisch? Die Börse ist immer irrational und neigt zu Übertreibungen. Rein fundamental sind dies jetzt Kaufkurse; die Börsenpsychologie und Markttechnik hat aber eigene Regeln. Auch die Moskauer Börse litt unter den Kursschwankungen an den Weltbörsen. Gerade in Russland sehe ich demnächst wieder gute Einstiegeschancen bei den Blue Chips wie Gazprom, Lukoil, Surgutneftegas, Norilsk Nickel, MTS, Vimpel Com, UES und die Sberbank unter fundamentalen Gesichtspunkten. Das Durchschnitts-KGV ist mit 11-12 mit das niedrigste der Welt. Allerdings beginnt auch der Duma-Wahlkampf in den nächsten Wochen, was auch für Unruhe sorgen könnte. Auf der Strecke St. Petersburg-Moskau wurde schon ein Zug in die Luft gesprengt, wobei es wie ein Wunder zu keinen Toten kam. Insofern heißt es weiter Geduld haben und Pulver trocken halten für wahre Schnäppchenkurse. Hinweise: Der Autor wird auf der IAM vom 7.-9. September am „Derivate-Magazin“-Stand einige Vorträge halten. Das nächste ESI-Ostbörsen-Seminar „Go East“ findet am 25. Oktober in Frankfurt/M statt. Anmeldung unter ESI GmbH, Jüthornstr. 88, 22043 Hamburg, Tel: 040/6570883; Fax: 040/6570884, E-Mail: info@eaststock.de, web: www.eaststock.de.
@ ad-hoc-news.de | 18.08.07 13:49 Uhr