Nachfrage

physische Nachfrage steigt

Der Goldpreis konnte im gestrigen New Yorker Handel zunächst noch von 680 auf 688 $/oz zulegen, brach dann allerdings in einer rasanten Talfahrt bis auf 660 $/oz ein. Dabei hatten die Gold- und Silberaktien bereits im südafrikanischen und europäischen Handel nachgegeben und eröffneten auch in Nordamerika mit Abschlägen um 3 %. Der Goldpreisanstieg wurde von den Aktien dann auch weitgehend ignoriert und die Verluste bis zum Handelsschluß auf etwa 7 % ausgeweitet. Langjährigen Beobachtern des Marktes lockt die Entwicklung ein leichtes Schmunzeln ins Gesicht. Während der Goldpreis am Papiermarkt gedrückt wird, um von der verzweifelten Lage des Finanzsystems (Derivate- und Verschuldungskrisen, manipulierte Aktienbörsen, kollabierender Dollar) abzulenken, explodiert die physische Nachfrage nach Gold und Silber, so daß zunehmend Aufpreise auf den Spotpreis bezahlt werden müssen, um überhaupt an physische Ware zu gelangen. So hat die Perth Mint z.B. beim Standardprodukt 1 kg Kookaburra eine Lieferfrist von 2 Wochen und verlangt einen Aufpreis von 0,7 % auf den Spotpreis. Bei einem schwachen Dollar bricht der Goldpreis auch auf Eurobasis deutlich ein und ermöglicht so eine hervorragende Nachkaufmöglichkeit für europäische Anleger (aktueller Preis 16.372 Euro/kg, Vortag 16.716 Euro/kg). Wir erwarten trotz des aktuellen Rückschlags für die nächsten Wochen eine sich beschleunigende Fortsetzung der Goldhausse in Richtung unseres Zwischen-Preisziels von 750 $/oz und des alten historischen Höchstkurses von 871 $/oz. Aufgrund der fundamentalen Verfassung des Goldmarktes halten wir eine Umkehr des langfristigen Aufwärtstrends praktisch für ausgeschlossen. Langfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung des Ölpreises, der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der parallel zum Goldpreis einbricht (aktueller Preis 14,37 $/oz, Vortag 14,65 $/oz). Platin und Palladium halten sich dagegen relativ gut, Platin (aktueller Preis 1.241 $/oz, Vortag 1.238 $/oz), Palladium (aktueller Preis 350 $/oz, Vortag 357 $/oz). Bei den Basismetallen erreicht Nickel mit einem Anstieg um 1,0 % ein neues historisches Hoch. Zink verliert 2,2 % (Vortag -2,2 %). Mit dem Goldpreis über der 600 $/oz-Marke bleibt die Wahrscheinlichkeit gering, (10:90), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend, der mittlerweile bei etwa 530 $/oz verläuft, gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/05). Der New Yorker xau-Goldminenindex bricht um 7,0 % oder 10,3 auf 137,5 Punkte ein. Bei den Standardwerten verlieren Freeport 10,0 %, Goldcorp 7,5 % und Kinross 7,4 %. Barrick hält sich mit einem Verlust von 4,5 % noch relativ stabil. Bei den kleineren Werten fallen Apollo 10,0 % (Vortag -17,7 %), Stillwater 9,5 %, Claude 9,0 %, Rio Narcea 8,0 % sowie Northgate und Bema jeweils 7,9 % zurück. Glencairn halten sich mit Verlusten von 1,5 %, Minefinders von 2,1 % und Northern Orion von 2,6 % noch am besten. Bei den Silberwerten brechen Hecla 9,9 %, Coeur d’Alene 8,8 %, Silver Wheaton 8,0 %, Silver Standard 7,9 % und Pan American 8,8 % auf breiter Front ein. Die südafrikanischen Werte entwickeln sich im New Yorker Handel mit erheblichen Einbrüchen. DRD Gold fallen 9,1 %, Anglogold 8,5 %, Gold Fields 8,4 % und Harmony 6,4 %. Der australische Markt entwickelt sich heute morgen ebenfalls sehr schwach. Bei den Produzenten brechen Gleneagle 13,2 %, Sino Gold 10,3 %, Dragon 10,0 %, Aquarius Platinum 9,8 %, Resolute 7,7 %, Citigold 7,6 %, Bolnisi 6,1 % und Dominion 6,0 % ein. Rand Mining können 4,6 % und Intrepid 2,8 % zulegen. Bei den Explorationswerten büßen Metex 16,0 %, Macmin 10,5 % und Crescent 9,8 % ein. Bei den Basismetallwerten verlieren Lionore 12,0 %, Herald 10,8 %, Cape Lambert 9,0 %, Mincor 8,8 %, Western Areas 8,3 %, Perilya 7,5 % und Gindalbie 7,2 %. Sally Malay hält sich nach den hausseartigen Gewinnen der Vorwoche mit einem Verlust von 2,9 % relativ stabil. Wichtigste Kurznachrichten: Die australische Sally Malay meldet einen guten Halbjahresbericht und zeigt einen überzeugenden Wachstumstrend auf. Die australische St Barbara meldet den Kauf von 41,6 Mio Aktien oder 5,1 % durch JP Morgan. Dabei wurden 4,1 Mio Aktien am 4. und 5.12.06 sowie am 26.02.07 zu 0,61 und 0,57 A$ gekauft. Westgold Unsere Edelmetallhandelsfirma Westgold (www.westgold.de) verzeichnete am Dienstag weiterhin hohe Umsätze. Vor allem nutzen unsere Kunden die zurückgefallenen Preise im Silberbereich, um weitere Positionen aufzubauen. Im Mittelpunkt des Interesses stehen dabei 1 oz Maple Leaf und 1 oz American Eagle sowie 1 kg-Kookaburra, die mit einem Mehrwertsteuersatz von 7 % günstiger ist als der 1 kg-Barren und durch den besseren Preis den 1 kg Barren praktisch vollständig verdrängt hat. Im Goldbereich wurden vor allem Barren aller Größen von 100 g bis 1 kg geordert. Unsere Sonderaktionen finden Sie auf www.westgold.de. Analyse 28.02.07 Dominion Mining (AUS, Kurs 2,03 A$, MKP 206 Mio A$) meldet für das Dezemberquartal (Juniquartal) einen leichten Rückgang der Goldproduktion auf 24.394 oz, was einer Jahresrate von etwa 100.000 oz entspricht und auf der Prognose von 100.000 oz liegt. Bei Nettoproduktionskosten von 248 $/oz (220 $/oz) und einem Verkaufspreis von 544 $/oz stieg die Bruttogewinnspanne von 270 auf 294 $/oz an. Die Reserven konnten auf 294.000 oz vergrößert werden und decken jetzt einen Produktionszeitraum von 2,9 Jahren (2,4 Jahren) ab. Die Ressourcen wurden auf 660.000 oz mehr als verdoppelt und decken einen Produktionszeitraum von 6,6 Jahren ab. Mit einem Bohrprogramm, das im Januar begonnen hat, will Dominion die Reserven bis Ende Juni 2007 auf 500.000 oz ausweiten. Im 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2006/07 erreichte Dominion einen operativen Gewinn in Höhe von 14,4 Mio A$, was einem aktuellen KGV von 7,2 entspricht. Dominion bezahlt eine Halbjahresdividende von 0,04 A$, was einer Rendite von 3,9 % entspricht. Die Vorwärtsverkäufe konnten von 74.500 auf 49.000 oz abgebaut werden, was einen Produktionszeitraum von 0,5 Jahren abdeckt. Die unrealisierten Verluste aus den Vorwärtsverkäufen belasten die Bilanz am 31.12.06 noch mit 7,0 Mio A$, was 106 $/oz entspricht. Am 31.12.06 (31.12.05) stand einem Cashbestand von 21,8 Mio A$ (11,5 Mio A$) eine gesamte Kreditbelastung von 18,4 Mio A$ (23,8 Mio A$) gegenüber. Beurteilung: Dominion präsentiert sich derzeit als profitabler mittelgroßer australischer Goldproduzent. Mit dem Abbau der Vorwärtsverkäufe wird die Gewinnspanne weiter steigen, so daß das KGV auf etwa 5-6 absinken dürfte. Sollte Dominion eine Lebensdauer der Reserven von 5 Jahren erreichen können, würde die Gesellschaft sicherlich neu bewertet. Positiv sind der steigende Cashbestand, die abnehmende Kreditbelastung, die abnehmende Belastung aus den Vorwärtsverkäufen, die Ausweitung der Ressourcen, die guten Explorationsergebnisse und die Zahlung einer relativ hohen Dividende. Wir erhöhen unser Kauflimit von 1,20 auf 2,20 A$ und unser Kursziel von 1,80 auf 4,00 A$ und stellen Dominion erneut zum Kauf. Empfehlung: Halten, unter 2,20 A$ kaufen, aktueller Kurs 2,03 A$, Kursziel 4,00 A$. Dominion wird an der Börse Berlin-Bremen gehandelt (vgl. Kaufempfehlung vom 17.08.06 bei 1,09 A$).
@ ad-hoc-news.de | 28.02.07 09:47 Uhr