Tellerrand, Erstmals

Erstmals in der Geschichte wird 2007 jeder zweite Mensch in einer Stadt leben.

Über den Tellerrand schauen!. Und mehr als ein Drittel in Slums. Während die gigantischen Siedlungen in den armen Ländern immer rasanter wuchern, leert sich Europa.

Fast 150'000 Deutsche verliessen im letzten Jahr ihr Land, darunter immer mehr Leistungsträger. Seit 1820 gab es nur vier Jahre, in denen mehr Menschen aus Deutschland auswanderten als gegenwärtig. Jetzt schlagen führende Vertreter von Politik und Wirtschaft Alarm. Dazu Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU): „Während in den letzten Jahren viel darüber geschrieben und gestritten worden ist, ob Deutschland ein Einwanderungsland ist, hat sich im Windschatten fast unbemerkt eine ganz andere erschreckende Entwicklung vollzogen: Deutschland wird zum Auswanderungsland!“ Gleichzeitig wuchern Riesen-Städte rasant. Neuer Begriff Metacity Die Vereinten Nationen (United Nation Organization = UNO) haben eben einen neuen Begriff erfunden, um der Zukunft gerecht zu werden: Über-Stadt, englisch „Metacity“, lautet das neue Schlagwort für den häuslichen Trend der Menschheit. In den siebziger Jahren hatte die UNO den Begriff Megacity eingeführt. Zunächst stand er für Städte mit mehr als fünf, dann mehr als acht, heute über zehn Millionen Einwohnern. Metacities heissen neu Städte mit mehr als 20 Millionen Einwohnern. Das sind mehr als die Einwohner Dänemarks, Norwegens und Schwedens zusammen! Die Globalisierung macht aus dem 21. Jahrhundert ein Jahrhundert der Städte. Gemäss dem neuesten UNO-Bericht „State of the Worlds Cities 2006/7“ werden bis zum Jahr 2050 über zwei Drittel der Menschheit, also sechs Milliarden Erdbewohner, in Städten leben. Bislang war der Grossraum Tokio mit seinen über 35 Millionen Einwohnern der Archetyp der Mega- und Metacities. Nun sind es die Metropolen der Dritten Welt und der Schwellenländer, auf die sich 95 Prozent des globalen Bevölkerungswachstums in den nächsten zwei Jahrzehnten verteilen wird. In Zahlen: Die Stadtbevölkerung wird sich in den Schwellen- und Entwicklungsländern bis ins Jahr 2030 auf vier Milliarden Menschen verdoppeln. So wird beispielsweise Mumbay (früher Bombay) schon in zehn Jahren zu den fünf grössten Städten der Welt zählen und als Metacity über 20 Millionen Einwohner haben. Noch führen Tokio, New York, Mexiko-Stadt und Seoul die Liste der grössten Städte vor Mumbay an. Doch schon heute leben in den Armutsvierteln der indischen Metropole mehr Menschen als in ganz Norwegen. Zahl der Slum-Bewohner explodiert… Seit den sechziger Jahren hat sich die Zahl der Slumbewohner weltweit mehr als verdreifacht. Heute leben mehr als eine Milliarde Menschen in den Elendsvierteln rund um die Millionenstädte der Schwellen- und Entwicklungsländer. Nach Schätzungen der UNO landen jedes Jahr 27 Millionen Menschen neu in den Slums der Grossstädte. Der Bericht kommt zu einer ganz interessanten Aussage, nämlich: Die Slums am Rand der armen Riesenstädte würden künftig jede Dynamik in den reichen Ländern überflügeln. … Japan und Europa schrumpfen Zwei Inseln des Wohlstands beginnen gleichzeitig zu schrumpfen – Europa und Japan. Nach UNO-Schätzungen wird die Bevölkerung Europas von derzeit rund 730 Millionen Menschen um rund 75 Millionen abnehmen. Das ist mehr als ein Zehntel! In der Tat stehen Europa und Japan einem Bevölkerungsproblem gegenüber, das beispiellos in der Geschichte der Menschheit ist: Bevölkerungsrückgang bei gleichzeitig steigendem Alten-Anteil. Japans Bevölkerung ist heute die älteste der Welt, gefolgt von Italien. In Europa – das in dieser Statistik bis zum Ural reicht – tragen besonders die Länder der früheren Sowjetunion zum enormen Rückgang bei. Bis Mitte des Jahrhunderts soll etwa die Ukraine rund 40 Prozent ihrer heutigen Bevölkerung verlieren und auf 26 Millionen Menschen schrumpfen. Eine Geburtenrate über zwei Kinder pro Frau hat nur noch ein einziges europäisches Land, Albanien. Fazit: Investments in Emerging Markets sind ein absolutes Muss. Selbstverständlich werden die Kurse über die Laufzeit starken Schwankungen unterworfen sein und nicht jedes Land ist gleich interessant. Es kommt also eine Menge an Hausaufgaben auf Sie zu.
@ ad-hoc-news.de | 28.07.06 08:20 Uhr