80 oder 200 US-Dollar!

Liebe Leserinnen und Leser, Beim Überlegen, was ich Ihnen heute schreiben soll, kam mir folgende Idee: Ein paar gut verwurzelte Bankerkollegen anrufen und sie fragen, wohin ihrer Meinung nach der Rohölpreis geht. Und siehe da, für drei Viertel von Ihnen ist die Sache ganz klar. „Just the sky is the limit my friend, 200 Dollar, no problem!“, meinte einer von der US-Bank um die Ecke. Besonders gibt mir zu denken, dass die Kollegen sich nicht einmal auf Argumente meinerseits einliessen, wonach dies gar nicht so sicher sei. Ihre Meinung ist fix gemacht. Zwischen den Zeilen vernahm ich, dass einige von ihnen mit Call-Optionen und Futures massiv „long“ gegangen sind. Für Kunden und sich selbst. Ich wünschte „good luck“…! Preisblase Dann ist mir noch die Telefonnummer eines Ölhändlers in Genf in den Sinn gekommen, dessen Firma ein ganz grosses Rad dreht, und mit dem ich letzten Monat an der Bar eines Zürcher Hotels zufällig ins Gespräch kam. Er sagte mir vor ein paar Minuten etwas ganz Interessantes, nämlich: Der Terminmarkt würde sich mehr und mehr vom physischen Markt abkoppeln. Es gäbe zwei Welten. Am Terminmarkt spräche man von Knappheit. Doch tatsächlich sei völlig genügend Öl vorhanden und die Märkte seien gut versorgt. Während sich auf Jahressicht die Preise am Terminmarkt fast verdoppelten, könne man am physischen Markt von einem Überangebot sprechen. Und jetzt kommt der Knaller: Seiner Ansicht nach sind im aktuellen Fass-Preis (159 Liter) von rund 133 US-Dollar (Bild 1) mindestens 50 US-Dollar „reine Spekulation“! Und wie gesagt, das ist nicht irgendein kleiner Händler, der sich wichtig machen will. Seine Meinung liest man schon mal in Zeitungen und Fachzeitschriften. Bild 1 WTI Crude Future Jul08 in USD Quelle: Bloomberg, QuantScreener® - Guru Report Es gibt natürlich viele Wege, um Öl zu „shorten“. Mit Optionen oder Futures beispielsweise. Beide Instrumente sollte man aber nur den Profis überlassen. Ganz neu gibt es einen Short ETC auf Erdöl sowie einen Short ETC auf Energie (40% Erdgas, 36% Rohöl, 12% Bleifreies Benzin, 12% Heizöl). Im Research nehmen wir dazu noch eine neutrale Haltung ein. In der Vermögensverwaltung (ETC Boxen) beginnen wir aber für einige ausgewählte Kunden, Zug um Zug Short Positionen aufzubauen. Unser Rat: Behalten Sie den Ölpreis ganz genau im Auge. Falls er deutlich fällt, springen Aktien sofort an. Denn sie wollen nach oben. Auch dazu haben unsere Research Abonnenten reichlich smarte Ideen an der Hand. Inflation Logisch, treiben die rekordhohen Energiepreise die Inflation. Deshalb bleiben wir ganz stur und empfehlen Ihnen, weiter physisches Gold, physisches Palladium (Bild 2), physisches Platin und physisches Silber zu ordern. Am einfachsten geht das über ETCs. Bild 2 Physisches Palladium in USD Quelle: Bloomberg, QuantScreener® - Guru Report Handel in Frankfurt in Euro und in London in US-Dollar. Ihre Bank führt die Aufträge gerne aus. Falls Sie immer noch Zertifikate auf Edelmetalle haben, tauschen nach dem Fertiglesen dieser Zeilen. Im zweimal monatlich erscheinenden ETC Research geben wir Ihnen die genauen Instruktionen, wie Sie elegant Ihr Portfolio bewirtschaften können. Oder Sie geben uns ein Verwaltungsmandat. Wünsche Happy Trading und ein schönes Wochenende.
Beste Grüsse aus Zürich! Thomas J. Caduff Chefredaktor