Schnäppchenjagd, Merck

Merck scheiterte zwar beim Übernahmeversuch der Schering AG.

Schnäppchenjagd bei Merck KGaA. Doch das bedeutet nicht, dass das Pharmaunternehmen nun die Hände in den Schoß legt. Die Darmstädter sind für eine Akquisition gut gerüstet. Bei den gegenwärtig schwachen Kursen sollten Investoren auf Schnäppchenjagd gehen.

Auf dem Parkett hat man bereits einen möglichen Übernahme-Kandidaten ausgemacht: Schwarz Pharma (WKN 722190). In Relation zu Schering wäre die rund 3,8 Milliarden Euro teure Schwarz Pharma – selbst mit einem satten Aufschlag – für Merck (WKN 659990) „ein kleiner Fisch“. Davon unabhängig hätten die Darmstädter aber auch für größere Hausnummern genügend „Luft“: Zum einen bestehen die für den Schering-Deal eingeräumten Kreditlinien weiter. Zum anderen hat Merck mit dem an Bayer verkauften Schering-Aktienpaket einen netten Zusatzgewinn erzielt. Heute wird der Merck-Kurs von der Meldung gedrückt, dass Bayer noch immer nicht die erforderlichen 95% an Schering besitzt, sondern lediglich 92,4%. Dies macht ein schnelles Verschwinden der Schering-Aktie aus dem DAX unwahrscheinlich. Merck galt bislang als Top-Favorit für einen DAX-Aufstieg im Falle einer Herausnahme von Schering. Ein DAX-Aufstieg würde nur dann noch kurzfristig möglich, wenn der Streubesitzanteil von Schering z. B. durch weitere Zukäufe Bayers noch in diesem Monat unter 5% absinkt. Dies erklärt auch den zunächst ungewöhnlichen Kursanstieg der Schering-Aktie heute. Weiterhin belastet eine aktualisierte Studie von Morgan Stanley: Die Analysten stuften die Aktie auf „Untergewichten“ und nannten ein Kursziel von 75,00 Euro. Bei aktuell 66,73 Euro entspricht dies immerhin noch einem Kurspotenzial von 12,4%. Allerdings glauben wir, dass die von Morgan Stanley geäußerte Ansicht, dass aufgrund negativer Nachrichten hinsichtlich des LCD-Geschäfts von einem schwachen zweiten Quartal im Flüssigkristall-Geschäft auszugehen und mit einer Senkung der Gewinnprognosen für das Gesamtjahr gerechnet werden müsse, bereits im Kurs eskomptiert ist. Wir halten den Kursverfall der Aktie inzwischen für übertrieben. Schnäppchenjägern bietet sich daher folgende Taktik an: Kauf einer halben Position auf aktuellem Kursniveau und Kauf der Restposition im Falle eines nochmaligen Kursrückgangs. Ansonsten kaufen Sie die zweite Hälfte ab 70 Euro hinzu. Autor: derAktieninvestor, 12:57 14.07.06
@ ad-hoc-news.de | 14.07.06 14:14 Uhr