Unterbewertung, Medizintechnikunternehmen

Das Medizintechnikunternehmen aap implantate will seine Marge deutlich steigern.

aap implantate baut Unterbewertung ab. Mit der Übernahme der niederländischen FAME Medica wurde der lukrative Bereich Biomaterialien verstärkt. Dass die Führungskräfte der Berliner zuletzt ihre Anteile ausgebaut haben, ist ebenfalls positiv zu werten. Die Maßnahmen kommen am Markt an: der Kurs ist aus seiner Lethargie erwacht.

Das Produktportfolio der aap implantate AG (WKN 506660) umfasst sowohl Implantate für die Heilung von Knochenbrüchen und Gelenkersatz (mechanische Implantate), als auch Knochenzement, Knochenersatzstoffe und Trägermaterialien für Antibiotika (Biomaterialien). Damit bewegen sich die Hauptstädter in einem Wachstumsmarkt, der vor allem durch die erhöhte Lebenserwartung sowie die gestiegene Mobilität im Alter – aber auch die damit verbundenen Verletzungen - geprägt ist. Das Geschäft der Berliner soll sich immer mehr in Richtung Biomaterialien verschieben – im letzten Geschäftsjahr wurden bereits 70% der Umsätze mit diesem Geschäftsfeld erzielt. Und dieser Anteil wird weiter ausgebaut: Dafür sorgt allein schon die Übernahme der Biomaterialien-Gruppe FAME Medical im Dezember letzten Jahres. Beide Gesellschaften sind zwar weitgehend in den gleichen Segmenten (Knochenzemente, Knochenersatzmaterialien, Geweberegeneration) tätig, ergänzen sich jedoch hinsichtlich des Produktspektrums – wie die Zusammenarbeit in den letzten Jahren bereits gezeigt hat. Die Holländer werden dazu beigetragen, dass sich die aap-Kundenbasis im schnell wachsenden Markt der dentalen und orthopädischen Biomaterialien vergrößert. Die Übernahme von FAME wurde von der außerordentlichen Hauptversammlung im Februar mit fast 100%iger Zustimmung abgesegnet, verzögert sich aber dennoch auf Grund des Widerspruchs von fünf Aktionären. Sollte auch dieser Bremsklotz beseitigt sein, dürfte dem Kursanstieg der Aktie endgültig nichts mehr im Wege stehen. Schon im letzten Geschäftsjahr erzielte aap ein Umsatzwachstum von 38% auf 18,5 Mio. Euro sowie einen Jahresüberschuss von 1,6 Mio. Euro, was einem Gewinn pro Aktie von 0,09 Euro entspricht. Die Erlöse des fusionierten Unternehmens sollen um 50% wachsen, auch wenn im ersten Quartal - noch ohne FAME - der Umsatz erwartungsgemäß um 10% auf 4 Mio. Euro zurückgegangen ist. Grund: den eigentliche Wachstumsschub werden im zweiten Halbjahr einige neue Produkte bringen. Den Gewinn-„Kick“ für die nächsten Jahre wird aber der Bereich Biomaterialien mit seinen hohen Margen liefern: So könnte aap mit FAME in diesem Jahr eine Marge im zweistelligen Bereich erzielen. Branchenkenner erwarten ein Ergebnis je Aktie von 14 Cent, in 2008 könnte dieses bereits bei 40 Cent liegen. Das entspräche einem KGV 2008e von 7,5, gerechtfertigt wäre hier jedoch ein zweistelliges Kurs-Gewinn-Verhältnis. Diese Unterbewertung wurde in den letzten Tagen vom Markt entdeckt, die Aktie löste sich aus ihrer mehrmonatigen Seitwärtsbewegung. Mittelfristig orientierte Anleger bauen bei unserem Musterdepotwert im Bereich um 3 Euro eine kleine Position mit Kursziel 4 Euro auf. Autor: derAktieninvestor, 18:42 08.05.07
@ ad-hoc-news.de | 08.05.07 18:42 Uhr