Ausländer, Gazastreifen

Tausende Ausländer und palästinensische Doppelstaatler wollen den Gazastreifen verlassen.

02.11.2023 - 08:17:37

Ägypten: Etwa 7000 Ausländer wollen Gazastreifen verlassen. Ägypten bemüht sich dabei inmitten des Gaza-Kriegs um eine Lösung.

Im umkämpften Gazastreifen warten nach Angaben Ägyptens rund 7000 ausländische Staatsangehörige aus 60 Ländern auf die Ausreise. Das teilte das Außenministerium in Kairo mit. Das Ministerium lud Vertreter ausländischer Botschaften zu einem Treffen in Kairo ein, um über die benötigten Dokumente für die Ausreise sowie die Logistik zu informieren.

Ob es sich bei den 7000 nur um ausländische Staatsangehörige oder auch um Palästinenser mit zweitem Pass handelt, ist danach unklar. Offen ist auch, ob sich darüber hinaus weitere Ausländer in Gaza aufhalten, die nicht ausreisen wollen.

Über welchen Zeitraum die Ausländer ausreisen sollen und ob es für die Öffnung des Grenzübergangs Rafah bereits eine Vereinbarung gebe, teilte das Ministerium nicht mit.

Palästinensischen Angaben zufolge ist heute die Ausreise von rund 600 Ausländern und Palästinensern mit doppelter Staatsbürgerschaft nach Ägypten geplant. Auf einer Liste der palästinensischen Behörde am Grenzübergang Rafah standen unter anderem 400 US-Amerikaner sowie Menschen aus der Schweiz, Italien, Griechenland, den Niederlanden, Belgien, Ungarn, Kroatien, Mexiko, Südkorea und weiteren Ländern. Die Grenzbehörde rief diese Ausreisenden dazu auf, früh am Grenzübergang zu warten. Deutsche Staatsbürger standen nicht auf der Liste.

Behandlung in ägyptischen Krankenhäusern

Gestern hatten erstmals seit Beginn des Gaza-Kriegs Hunderte ausländische Staatsangehörige und Palästinenser mit Zweitpass das abgeriegelte Küstengebiet verlassen. Darunter waren auch Deutsche. Dem Auswärtigen Amt zufolge handelte es sich um Mitarbeiterinnen internationaler Hilfsorganisationen, die am Grenzübergang von einem Team der Botschaft Kairo in Empfang genommen wurden. Erstmals wurden am Mittwoch auch verletzte Palästinenser zur Behandlung in ägyptische Krankenhäuser gebracht.

Auch die Vereinigten Arabischen Emirate wollen Verletzte aus dem Gazastreifen behandeln. Der emiratische Präsident Mohammed bin Sajid habe die Behandlung von 1000 palästinensischen Kindern aus Gaza in Begleitung ihrer Familien verfügt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur WAM.

Katar hatte die ersten Ausreisen gemeinsam mit den USA, Ägypten, Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas vereinbart, wie eine mit den Gesprächen vertraute Person der Deutschen Presse-Agentur sagte. «Dies ist ein getrennter Deal ohne Zusammenhang zu den Verhandlungen über die Freilassung von Geiseln in der Gewalt der Hamas», sagte die Person. Die Verhandlungen über die Öffnung der Grenze liefen seit Kriegsbeginn, hieß es.

Israel greift infolge des verheerenden Hamas-Terrorangriffs vom 7. Oktober massiv Ziele im Gazastreifen an und hat den dicht besiedelten Küstenstreifen abgeriegelt. Die Vereinten Nationen sprechen von einer sich zuspitzenden humanitären Krise in Gaza.

@ dpa.de