Khyber Pakhtunkhwa, Jamiat Ulema-e Islam

Nach der verheerenden Bombenexplosion herrscht in Pakistan Trauer.

31.07.2023 - 11:30:13

Festnahmen und Trauer nach Bombenexplosion in Pakistan. Die Sicherheitsbehörden ermitteln die möglichen Hintergründe. Die Menschen blicken auf ein anstehendes Ereignis mit Sorge.

Pakistans Sicherheitsbehörden haben nach einer Bombenexplosion mit fast 50 Toten drei Verdächtige festgenommen. Diese würden vom Geheimdienst und den Strafverfolgungsbehörden verhört, sagte ein lokaler Polizeichef am Montag. Bei der Explosion in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa am Sonntag waren mindestens 46 Menschen getötet und mehr als 150 verwundet worden. Man gehe von einem Selbstmordattentäter aus, hieß es weiter. Ein DNA-Test werde durchgeführt, um den Angreifer zu identifizieren.

In der Provinz an der Grenze zu Afghanistan herrschte am Montag laut Berichten von Bewohnern Trauer und Fassungslosigkeit. Tausende Angehörige strömten demnach zur Beerdigung der Opfer. Ein lokaler Armeechef, der aus der Provinzhauptstadt Peschawar anreiste, kündigte ein entschiedenes Vorgehen gegen die Verantwortlichen an.

Steckt der IS dahinter?

Die genauen Hintergründe des Anschlags waren auch am Montag weiter unklar. Die pakistanischen Taliban (TTP), die im Konflikt mit der Regierung in Islamabad stehen, sich aber von den Taliban im Nachbarland Afghanistan unterscheiden, wiesen eine Verantwortung zurück. Pakistans Sicherheitsdienste hielten es für möglich, dass die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hinter der Bombenexplosion steht.

Ziel des mutmaßlichen Bombenattentats war eine Veranstaltung der islamisch-konservativen Partei Jamiat Ulema-e Islam (JUI-F). Hunderte Menschen nahmen an der Versammlung teil. Der Präsident der islamischen Gruppe, Maulana Fazalur Rehman, gilt als Befürworter der Taliban-Herrschaft im Nachbarland Afghanistan. Immer wieder kam es in den vergangenen Jahren zu schweren Anschlägen in Pakistan. Auch der IS hat viele Anschläge auf Zivilisten und Soldaten verübt.

Im Herbst 2023 stehen die nächsten Parlamentswahlen in der Atommacht Pakistan an. In der Vergangenheit verübten Terroristen rund um Wahlen schwere Anschläge auf politische Veranstaltungen.

«In der Vergangenheit hatten Anschläge auf politische Versammlungen eine abschreckende Wirkung», hieß es in einem Kommentar der pakistanischen Zeitung «Dawn». «Jetzt, da sich das Land auf die Wahlen vorbereitet, könnten derartige terroristischen Gruppen versuchen, ihre Präsenz durch Angsttaktiken wieder zu verstärken.»

@ dpa.de