UN-Generalsekretär, Hilfsgüter

Menschenrechtler warnen vor der Lage für die Menschen im Gazastreifen - es fehle an Nahrungsmitteln, Wasser, Medikamenten und Treibstoff.

20.10.2023 - 01:41:59

UN-Generalsekretär drängt auf Hilfsgüter für Gazastreifen. Erneut meldet sich auch UN-Generalsekretär Guterres zu Wort.

  • Vom UNDP bereitgestellte Zelte in Khan Younis. - Foto: Ashraf Amra/AP

    Ashraf Amra/AP

  • Von den Vereinten Nationen bereitgestellte Zelte in Chan Junis. - Foto: Ashraf Amra/AP

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Vom UNDP bereitgestellte Zelte in Khan Younis. - Foto: Ashraf Amra/APVon den Vereinten Nationen bereitgestellte Zelte in Chan Junis. - Foto: Ashraf Amra/AP

UN-Generalsekretär António Guterres hat mit Nachdruck Hilfsgüter für die Menschen im von Israel abgeriegelten Gazastreifen gefordert. «Wir brauchen schnellen, ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe.

Wir brauchen sofort Nahrungsmittel, Wasser, Medikamente und Treibstoff», schrieb Guterres in der Nacht auf der Plattform X (vormals Twitter). «Wir brauchen diese Hilfe in großem Umfang und sie muss nachhaltig sein», schrieb er. Der UN-Generalsekretär ist in Ägypten, um mit der Regierung über die Öffnung des Grenzübergangs Rafah in den Gazastreifen zu sprechen.

Auflagen verhindern Öffnung des Grenzübergangs Rafah

Die humanitären Hilfsgüter für mehr als zwei Millionen Menschen im Gazastreifen stecken weiter in Ägypten fest. Grund seien die Auflagen, die an die Öffnung des Grenzpostens und die Weiterleitung zu den Bedürftigen gestellt wurden, sagte UN-Generalsekretär António Guterres direkt vor dem Grenzübergang Rafah auf ägyptischer Seite. «Wir müssen dafür sorgen, dass diese Lastwagen so schnell wie möglich in Bewegung gesetzt werden, und so viele wie möglich», sagte er. Er appellierte an alle Seiten, eine humanitäre Kampfpause einzulegen.

Guterres nannte Israel, Ägypten und die USA. Verhandlungen liefen nun auf Hochtouren, um die Bedingungen einzuschränken, damit die voll beladenen Lastwagen, die vor der Grenze stehen, in den Gazastreifen fahren können. Guterres nannte unter anderem Verifikationsprozesse - vermutlich wollen beide Seiten Kontrollen, dass mit den Lastwagen nichts außer humanitärer Hilfe über die Grenze gebracht wird.

Rafah - der einzige Weg

«Hinter diesen Mauern haben wir zwei Millionen Menschen, die enorm leiden», sagte Guterres. «Sie haben kein Wasser, keine Nahrungsmittel, keine Medikamente, keinen Treibstoff, sie werden beschossen. (...) Und auf dieser Seite stehen die Lastwagen (...) mit genau den Sachen, die auf der anderen Seite gebraucht werden», sagte er. «Diese Lastwagen machen den Unterschied zwischen Leben und Tod für so viele Menschen im Gazastreifen.»

Rafah, am Südrand der Küstenenklave, gilt als der einzige Weg, die dringend benötigte Hilfe in den Gazastreifen zu bringen. Israel hatte einer Öffnung des Grenzübergangs für die Lieferung von Wasser, Lebensmitteln und Medikamenten zugestimmt. Treibstoff, der für die Erzeugung von Strom notwendig ist und auf den die überfüllten Krankenhäuser im Gazastreifen dringend angewiesen sind, wurde jedoch nicht erwähnt. Gestern stauten sich rund 165 Lastwagen mit humanitären Versorgungsgütern auf ägyptischer Seite vor dem Übergang.

Israels Armee: Hilfsgüter spätestens Samstag in Gaza

Nach Aussage eines israelischen Armeesprechers sollen die in Ägypten lagernden Hilfsgüter spätestens am Samstag dort ankommen. Die ersten Lieferungen würden «morgen, spätestens übermorgen» in Gaza eintreffen, sagte Arye Sharuz Shalicar, einer der Sprecher der israelischen Armee, gestern Abend in der Sendung «RTL Direkt». Er sagte weiter, die Vorbereitungen für die Bodenoffensive seien abgeschlossen. Wann genau diese beginne, unterliege der Geheimhaltung.

Shalicar sagte weiter, bei der Bodenoffensive im Gazastreifen sollten zivile Opfer möglichst vermieden werden. «Es ist uns eine Herzensangelegenheit, natürlich unschuldige Menschen zu verschonen, und zwar auf beiden Seiten der Grenze. Wir wollen keine Toten auf unserer Seite sehen. Wir wollen keine Toten unter den Zivilisten im Gazastreifen sehen.»

@ dpa.de