Experten, Gesundheitserklärung

Mehr als 120 Länder wollen Forschung und Maßnahmen stärken, die gesundheitsgefährdende Folgen des Klimawandels verhindern.

03.12.2023 - 11:30:06

Experten kritisieren Gesundheitserklärung auf Klimakonferenz. Die verabschiedete Erklärung hat jedoch Lücken.

Gesundheitsexperten haben eine von etlichen Staaten verabschiedete Erklärung auf der Weltklimakonferenz als zu schwach kritisiert. «Fossile Energien werden nicht einmal erwähnt, obwohl sie die Hauptschuld am Klimawandel und damit auch an den Gesundheitsauswirkungen tragen», sagte Expertin Jess Beagley von der Climate and Global Health Alliance, eines Zusammenschlusses von Gesundheitsorganisationen aus aller Welt, in Dubai. Auch andere Fachleute kritisierten die Verlautbarung.

«Ob es am Ende wirklich eine Gesundheits-COP ist, hängt davon ab, ob Staaten ambitionierte Entschlüsse zum Ausstieg aus fossilen Energien beschließen und umsetzen», sagte die Medizinerin Sophie Gepp vom Centre for Planetary Health Policy der Deutschen Presse-Agentur.

Die vom Gastgeber der Klimakonferenz - den Vereinigten Arabischen Emiraten - herausgegebene Erklärung, der sich mehr als 120 Länder angeschlossen haben, will zwar Forschung und Maßnahmen stärken, die gesundheitsgefährdende Folgen des Klimawandels verhindern - doch die Worte «fossile Energieträger» oder «Ausstieg aus fossilen Energien» sucht man in dem Text vergebens. Ob sich die Klimakonferenz im Ölstaat auf den weltweiten Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas einigen kann, gilt als einer der strittigsten Punkte auf der Klimakonferenz.

«Klimakrise und Gesundheitskrise ein und dasselbe»

Die Weltgesundheitsorganisation und mehr als 40 Medizinerinnen und Mediziner aus aller Welt riefen in Dubai dazu auf, den Ausstieg aus den Fossilen zu beschleunigen. Staatliche Regierungen sollten die Ankündigungen, die sie in Sachen Klimaschutz gemacht hätten, auch in die Tat umsetzen.

Die Gesundheitsexperten warnten vor «gefährlichen Ablenkungen» wie CO2-Speicherung oder Geoengineering, auf die einige Staaten ihre Hoffnung im Kampf gegen die Klimakrise setzen. Tatsächlich gelten diese Technologien jedoch als wissenschaftlich umstritten, sehr teuer und kaum im großen Maßstab skalierbar.

«Tatsache ist, dass die Klimakrise und die Gesundheitskrise ein und dasselbe sind», sagte der US-Sondergesandte John Kerry in Dubai. «Sie sind völlig miteinander verbunden.»

@ dpa.de