Ausland, TV-Duell Trump/Biden am 22.10.2020

In Berlin und Brüssel wird ein geschwächter US-Wahlsieger befürchtet

06.11.2020 - 13:23:41

In Berlin und Brüssel hat das lang andauernde Kopf-an-Kopf-Rennen der Präsidentschaftswahl in den USA die Hoffnung, dass sich nach der Wahl das transatlantische Verhältnis entspannen könnten, schwinden lassen.

Wolfgang Ischinger, Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz, sagte gegenüber dem "Spiegel, würde Joe Biden als Demokrat den Präsidenten Donald Trump als Republikaner beerben, würde er das Amt aus einer Position mit einer "ausgeprägten innenpolitischen Schwäche" antreten.
Ein möglicher weiterer dominierter Staat könnte, noch stärker als unter dem damaligen Präsidenten Barack Obama, "Sand in das Getriebe" von einer demokratischen Präsidentschaft streuen.
Nach Ansicht des Vorsitzenden der Münchner Sicherheitskonferenz steht die Europäische Union jetzt vor außenpolitischen Herausforderungen.

Der frühere Botschafter hat gewarnt, es dürfe sich nicht zurückgelehnt und auf eine neue transatlantische Harmonie gehofft werden. Man dürfe nicht auf Amerika warten und müsse sich zu u einer proaktiven Amerika-Politik verpflichten.
Die Befürchtung von Berlin geht dahingehend, dass eine längere Hängepartie in den verschiedenen Bundesstaaten, begleitet von Nachzählungen und juristischen Auseinandersetzungen, den Gewinner der Wahl zusätzlich schwächen könnte. Der Staatsminister im Auswärtigen Amt Niels Annen sagte gegenüber dem "Spiegel", über die Integrität des Wahlprozesses hätte man die Sorgen bereits während des Wahlkampfs geäußert. Die Erwartungshaltung an die Verbündeten und engen Partner sei, dass die Grundprinzipien von demokratischen Wahlen eingehalten und akzeptiert werden, erklärte Wolfang Ischinger.

Am Tag nach der Wahl herrscht in Berlin Ratlosigkeit. Ein Spitzenbeamter sagte, es würde bis zuletzt geglaubt, dass Donald Trump als Präsident ein "Betriebsunfall der amerikanischen Demokratie" gewesen sei. Reinhard Bütikofer, Europa-Abgeordneter der Grünen, sagte dem "Spiegel", dass die Hoffnung vergebens war, habe das Ausbleiben eines klaren und schnellen Sieges von Joe Biden gezeigt und der "Trumpismus" werde bleiben.

 

Redaktion ad-hoc-news.de, Ever True Smile

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