Wagner, Dmitri Utkin

Dmitri Utkin galt als Mitbegründer der russischen Söldnerarmee Wagner.

31.08.2023 - 17:14:23

Wagner-Kommandeur Utkin mit militärischen Ehren beerdigt. Der Ex-Geheimdienstoffizier wurde in der Nähe Moskaus beigesetzt - im Gegensatz zu seinem früheren Chef Prigoschin nicht heimlich.

Der Ex-Kommandeur der Söldnerarmee Wagner, Dmitri Utkin, ist nach Angaben russischer Staatsmedien auf einem Militärfriedhof bei Moskau beerdigt worden. Der vergangene Woche bei einem rätselhaften Flugzeugabsturz getötete Ex-Geheimdienstoffizier wurde mit militärischen Ehren verabschiedet.

Der größte russische Militärfriedhof im Außenbezirk Mytischtschi untersteht dem Verteidigungsministerium und wird vor allem für die Bestattung ranghoher Armeeangehöriger genutzt. Utkin galt als Mitbegründer der russischen Söldnerarmee. Der Name Wagner soll auf seine Vorliebe für den deutschen Komponisten Richard Wagner (1813-1883) zurückgehen. Utkin galt als rechtsradikal. Online veröffentlichte Videos zeigten Männer in Armeeuniformen und Trauerkränze sowie das mit Wagner-Symbolik geschmückte Grab des Söldnerkommandeurs.

Der Wagner-Kommandeur war gemeinsam mit dem Chef der Söldnerfirma, Jewgeni Prigoschin, und weiteren Führungsfiguren am 23. August bei einem Flugzeugabsturz über Russland ums Leben gekommen. Prigoschin wurde in St. Petersburg beigesetzt, aber weitgehend geheim und ohne militärische Ehren. Er hatte im Juni gegen die russische Militär- und Staatsführung gemeutert.

Kreml weist Verantwortung zurück

Die Opfer des Flugzeugabsturzes gehören laut westlichen Politikern zur langen Liste von Gegnern des russischen Präsidenten Wladimir Putin, die auf seltsame Weise zu Tode kamen. Der Kreml weist zurück, etwas mit der Flugzeugkatastrophe zu tun zu haben. In Kommentaren unabhängiger russischer Medien ist dennoch immer wieder von einem gezielten Anschlag die Rede.

Telegram-Kanäle aus dem Umfeld der Söldnertruppe veröffentlichten am Donnerstag ein noch unbekanntes Video mit Prigoschin. Es zeigt ihn wenige Tage vor seinem Tod und wurde angeblich in Afrika gedreht. Darin beschied er Leute, die sich für ihn und seine Angelegenheiten interessierten: «Es ist alles okay.»

@ dpa.de