Sudan, Konflikte

Die schweren Kämpfe der Armee des De-Facto-Präsidenten mit der RSF-Miliz im Sudan halten an.

08.08.2023 - 14:46:34

Mindestens 20 Zivilisten in Sudans Hauptstadtregion getötet. Das Gesundheitssystem des Landes ist weitgehend zusammengebrochen. Nun sterben erneut 20 Zivilisten.

Bei schweren Gefechten in Sudans Hauptstadtregion zwischen der sudanesischen Armee und der rivalisierenden RSF-Miliz sind mindestens 20 Zivilisten getötet worden. Zudem seien bei den Angriffen in der Stadt Omdurman, die an die Hauptstadt Khartum angrenzt, eine große Zahl an Menschen verletzt worden, teilte das sudanesische Gesundheitsministerium am Dienstag mit. In dem nahe liegenden Krankenhaus fehle es an wichtigem medizinischem Material wie Blutkonserven.

In dem nordostafrikanischen Land kämpft die Armee unter De-Facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan seit Mitte April gegen die paramilitärische Miliz RSF des ehemaligen Vizemachthabers Mohammed Hamdan Daglo. Die Generäle hatten sich gemeinsam an die Macht geputscht, dann aber zerstritten. Die Kämpfe konzentrieren sich insbesondere auf Khartum und die angrenzenden Städte sowie die Region Darfur im Westen des Landes. Die Konfliktparteien kämpfen dabei oft in unmittelbarer Nähe von Wohngebieten.

Das Gesundheitssystem des Landes ist fast komplett zusammengebrochen. Laut Vereinten Nationen kam es seit Beginn des Konflikts zu mindestens 53 Angriffen auf Gesundheitseinrichtungen im Sudan. Seit dem Ausbruch der Kämpfe sind nach UN-Angaben bis Anfang August bereits drei Millionen Menschen im Land vertrieben worden. Zusätzlich sind demnach inzwischen 880.000 Menschen über die Grenzen in Nachbarländer geflohen.

@ dpa.de