Biden, Engagement

Der Iran hatte einen Angriff gegen Israel gestartet und Drohnen in Richtung des Landes geschickt.

14.04.2024 - 02:26:14

Biden: Engagement für die Sicherheit Israels unumstößlich. Internationale Reaktionen folgen prompt.

  • Josep Borrell, Leiter der Außenpolitik der Europäischen Union, verurteilt Irans Angriff. - Foto: Jean-Francois Badias/AP/dpa

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  • US-Präsident Joe Biden telefonierte mit Netanjahu. - Foto: Miriam Alster/AP/dpa

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  • Der britische Premier Rishi Sunak verurteilt den iranischen Angriff auf Israel. - Foto: Jordan Pettitt/PA Wire/dpa

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  • US-Präsident Joe Biden (3.v.r)trifft sich mit Mitgliedern des Nationalen Sicherheitsteams. - Foto: Adam Schultz/The White House/AP/dpa

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  • Mitglieder des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen. - Foto: Craig Ruttle/AP/dpa

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Josep Borrell, Leiter der Außenpolitik der Europäischen Union, verurteilt Irans Angriff. - Foto: Jean-Francois Badias/AP/dpaUS-Präsident Joe Biden telefonierte mit Netanjahu. - Foto: Miriam Alster/AP/dpaDer britische Premier Rishi Sunak verurteilt den iranischen Angriff auf Israel. - Foto: Jordan Pettitt/PA Wire/dpaUS-Präsident Joe Biden (3.v.r)trifft sich mit Mitgliedern des Nationalen Sicherheitsteams. - Foto: Adam Schultz/The White House/AP/dpaMitglieder des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen. - Foto: Craig Ruttle/AP/dpa

Nach dem iranischen Angriff auf Israel hat US-Präsident Joe Biden dem Land die Unterstützung der USA zugesichert. «Unser Engagement für die Sicherheit Israels gegen die Bedrohungen durch den Iran und seine Stellvertreter ist unumstößlich», schrieb Biden in einem Beitrag auf X, vormals Twitter, am Samstagabend (Ortszeit). Dazu veröffentlichte er ein Foto von einem Treffen mit seinem Krisenstab im Situation Room, dem Einsatzzentrum im Weißen Haus. Auch US-Verteidigungsminister Lloyd Austin und US-Außenminister Antony Blinken, die an den Beratungen am Samstag teilnehmen, sind darauf zu sehen.

Biden kündigte für diesen Sonntag Beratungen der G7-Gruppe wirtschaftsstarker Demokratien an. Er werde die Staats- und Regierungschefs der G7 zusammenrufen, «um eine gemeinsame diplomatische Reaktion auf den dreisten Angriff des Irans zu koordinieren», teilte Biden am späten Samstagabend (Ortszeit) in Washington mit. Er habe kurz zuvor mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu telefoniert und ihm Amerikas unerschütterliche Unterstützung für die Sicherheit Israels zugesichert. Israel sei in der Lage gewesen, eine beispiellose Angriffswelle abzuwehren. Dies sei «eine klare Botschaft an seine Feinde, dass sie die Sicherheit Israels nicht wirksam bedrohen können».

China nach iranischem Angriff auf Israel besorgt

China zeigte sich «zutiefst besorgt» über die jüngste Eskalation im Nahen Osten. Peking rufe alle betroffenen Seiten auf, Ruhe zu bewahren, um eine weitere Zunahme der Spannungen zu vermeiden, teilte das chinesische Außenministerium am Sonntag weiter mit. Die verschärfte Lage sei der jüngste Ausdruck dessen, dass sich der Gaza-Konflikt ausbreite. China rufe die internationale Gemeinschaft und vor allem einflussreiche Länder auf, sich in konstruktiver Weise für Frieden und Stabilität in der Region einzusetzen.

EU-Chefdiplomat: «Dies ist eine beispiellose Eskalation»

EU-Chefdiplomat Josep Borrell hat den «inakzeptablen iranischen Angriff gegen Israel» im Namen der Staatengemeinschaft scharf verurteilt. «Dies ist eine beispiellose Eskalation und eine ernste Bedrohung für die regionale Sicherheit», schrieb der EU-Außenbeauftragte in der Nacht zum Sonntag auf der Plattform X (ehemals Twitter). 

Auch EU-Ratspräsident Charles Michel verurteilte den Angriff des Irans. Es müsse alles getan werden, um eine weitere regionale Eskalation zu verhindern, schrieb der belgische Spitzenpolitiker auf X. «Ein weiteres Blutvergießen muss vermieden werden. Wir werden die Situation gemeinsam mit unseren Partnern weiterhin aufmerksam verfolgen.»

UN-Chef Guterres: Reale Gefahr verheerender Eskalation in Nahost

Nach dem Angriff sieht UN-Generalsekretär António Guterres das Risiko einer katastrophalen Zuspitzung der Lage in Nahost. «Ich bin zutiefst beunruhigt über die sehr reale Gefahr einer verheerenden Eskalation in der gesamten Region. Ich fordere alle Parteien auf, größtmögliche Zurückhaltung zu üben, um Maßnahmen zu vermeiden, die zu größeren militärischen Konfrontationen an mehreren Fronten im Nahen Osten führen könnten», teilte Guterres am Samstag (Ortszeit) in New York. Er verurteilte den Angriff des Irans «aufs Schärfste» und forderte eine sofortige Einstellung der Feindseligkeiten.

Scholz: Iran riskiert regionalen Flächenbrand

Bundeskanzler Olaf Scholz hat die schweren iranischen Luftangriffe auf Israel «mit aller Schärfe» verurteilt. «Mit dieser unverantwortlichen und durch nichts zu rechtfertigenden Attacke riskiert Iran einen regionalen Flächenbrand», erklärte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Sonntag nach der Ankunft des Kanzlers in der Wirtschaftsmetropole Chongqing, wo der SPD-Politiker seinen dreitägigen China-Besuch beginnt. «In diesen schweren Stunden steht Deutschland eng an der Seite Israels. Über weitere Reaktionen werden wir uns nun eng mit unseren G7-Partnern und Verbündeten besprechen.»

Baerbock: «Ganze Solidarität» mit Israel

Die Bundesregierung hat die iranische Attacke auf Israel verurteilt und die Führung in Teheran zur Beendigung des Angriffs aufgefordert. «Wir verurteilen den laufenden Angriff, der eine ganze Region ins Chaos stürzen kann, aufs Allerschärfste», schrieb Außenministerin Annalena Baerbock in der Nacht zu Sonntag auf der Online-Plattform X (vormals Twitter). Der Iran und mit ihm verbündete Kräfte müssten die Attacke «sofort einstellen». «Israel gilt in diesen Stunden unsere ganze Solidarität», ergänzte Baerbock.

Argentiniens Präsident bricht wegen Iran-Angriffs Auslandsreise ab

Argentiniens Präsident Javier Milei bricht wegen der iranischen Luftangriffe auf Israel eine Auslandsreise ab. Er fliege aus den USA am Sonntag nach Argentinien zurück und nicht wie ursprünglich geplant nach Dänemark weiter, teilte sein Büro am Samstag (Ortszeit) mit. «In Anbetracht der jüngsten Ereignisse im Nahen Osten mit der iranischen Offensive gegen Israel» wolle Milei einen Krisenstab bilden und sich mit verschiedenen Präsidenten westlicher Länder in Verbindung setzen, um Maßnahmen zu koordinieren.

Nach den iranischen Luftangriffen erklärte sich Milei mit Israel solidarisch: Argentinien unterstütze Israel nachdrücklich bei der Verteidigung seiner Souveränität - «insbesondere gegen Regime, die den Terror fördern und die Zerstörung der westlichen Zivilisation anstreben».

Britischer Premier verurteilt Angriff Irans

Der britische Premierminister Rishi Sunak verurteilte den Angriff «auf das Schärfste». «Diese Angriffe bergen die Gefahr, die Spannungen zu verschärfen und die Region zu destabilisieren», sagte Sunak einer Mitteilung vom Samstagabend zufolge. «Der Iran hat wieder einmal gezeigt, dass er vorhat, Chaos in seinem eigenen Hinterhof zu stiften.»

Sunak sagte, Großbritannien werde sich weiterhin für die Sicherheit Israels und aller regionalen Partner, einschließlich Jordanien und Irak, einsetzen. «Gemeinsam mit unseren Verbündeten arbeiten wir dringend daran, die Lage zu stabilisieren und eine weitere Eskalation zu verhindern. Niemand möchte mehr Blutvergießen sehen», sagte Sunak.

Ägypten «extrem besorgt» über Angriff gegen Israel

Ägypten hat sich «extrem besorgt» gezeigt mit Blick auf den Angriff gegen sein Nachbarland Israel und zu äußerster Zurückhaltung aufgerufen. Der vom Iran angekündigte Angriff sei Zeichen einer «gefährlichen Eskalation» zwischen den beiden Ländern, teilte das ägyptische Außenministerium am Samstagabend mit. Ägypten habe schon zuvor vor einer Ausweitung des Konflikts infolge von «Israels Krieg im Gazastreifen» gewarnt. Die Regierung in Kairo sei in ständigem Kontakt mit allen beteiligten Parteien, um die Eskalation zu stoppen. Ägypten hatte 1979 als erstes arabisches Land Frieden mit Israel geschlossen. 

Irans Angriff

Der Iran hatte seine Drohung wahr gemacht und den erklärten Erzfeind Israel erstmals direkt angegriffen. Bei dem nächtlichen Großangriff feuerte der Iran nach Angaben des israelischen Militärs rund 200 Drohnen und Raketen ab. «Die große Mehrheit der Raketen wurde von unserer Raketenabwehr noch außerhalb der Grenzen Israels abgefangen», sagte Armeesprecher Daniel Hagari in der Nacht zum Sonntag. Nur eine kleine Anzahl von Raketen sei auf israelischem Gebiet eingeschlagen, Todesopfer oder größere Schäden gab es den Angaben zufolge nicht.

@ dpa.de