Militärmanöver, Verbündete

Das von Armenien und den USA geplante Manöver löst Unbehagen im Kreml aus.

06.09.2023 - 14:36:10

Armenien will Militärmanöver mit USA abhalten. Die Spannungen in der Region Berg-Karabach halten an und Armenien sucht westliche Unterstützung in der Lösung des Konflikts.

  • Kremlsprecher Dmitri Peskow will die Entwicklungen bezüglich des geplanten Militärmanövers von Armenien und den USA genau verfolgen. - Foto: Alexei Nikolsky/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

    Alexei Nikolsky/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

  • Die beiden ehemals sowjetischen Länder Armenien und Aserbaidschan kämpfen seit Jahrzehnten um die Region Berg-Karabach. - Foto: Sergei Grits/AP/dpa

    Sergei Grits/AP/dpa

Kremlsprecher Dmitri Peskow will die Entwicklungen bezüglich des geplanten Militärmanövers von Armenien und den USA genau verfolgen. - Foto: Alexei Nikolsky/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpaDie beiden ehemals sowjetischen Länder Armenien und Aserbaidschan kämpfen seit Jahrzehnten um die Region Berg-Karabach. - Foto: Sergei Grits/AP/dpa

Armenien, Russlands langjähriger Verbündeter im Südkaukasus, hat vor dem Hintergrund anhaltender Spannungen um die Region Berg-Karabach eine gemeinsame Militärübung mit den USA angekündigt. Das vom 11. bis 20. September dauernde Manöver «Eagle Partner 2023» beinhalte Operationen zur Stabilisierung von Konflikten bei der Erfüllung von friedensstiftenden Einsätzen, teilt das armenische Verteidigungsministerium laut der staatlichen Nachrichtenagentur Armenpress mit. Der Kreml zeigte sich unzufrieden mit der Entscheidung.

Trotz Waffenstillstand immer wieder Gefechte

Die beiden ehemals sowjetischen Länder Armenien und Aserbaidschan kämpfen seit Jahrzehnten um die Region Berg-Karabach, die zwar auf aserbaidschanischem Gebiet liegt, aber mehrheitlich von Armeniern bewohnt wird. Trotz eines von russischen Truppen überwachten Waffenstillstands kommt es immer wieder zu Gefechten. Aserbaidschaner blockieren zudem seit Monaten den Latschin-Korridor, der Armeniens einziger Zugang zu Berg-Karabach ist.

Beobachter beschreiben die Lage in Berg-Karabach als katastrophal. Es fehlt demnach etwa an Lebensmitteln und Medikamenten. Seit Mittwoch wird Brot nur noch gegen Bezugsscheine ausgegeben. In dem Zusammenhang hat die armenische Führung auch zunehmend Unzufriedenheit mit Russland als Vermittler geäußert. Eriwan wirft Moskau, das lange als Schutzmacht der Armenier im Kaukasus galt, ungenügenden Einsatz vor.

Übung mit Russland abgesagt

Regierungschef Nikol Paschinjan hat Anfang des Jahres eine im Land geplante Militärübung des von Russland dominierten Militärbündnisses OVKS als zwecklos abgesagt. Das gemeinsame Manöver mit den USA gilt als weiteres Zeichen der Abwendung Armeniens von Russland. Das Land versucht stattdessen, auch westliche Staaten an der Lösung des Berg-Karabach-Konflikts zu beteiligen.

«Solche Neuigkeiten rufen Beunruhigung hervor, speziell in der jetzigen Lage», kommentiert Kremlsprecher Dmitri Peskow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge die bevorstehende Militärübung. Russland werde die weitere Entwicklung sehr genau verfolgen. Die Beziehungen zwischen Moskau und Washington gelten insbesondere seit dem von Russland begonnenen Angriffskrieg gegen die Ukraine, die von den USA unterstützt wird, als gespannt.

@ dpa.de